Harry
Seufzend sah ich dem Schnee zu, wie er die Landschaft draußen in ein einziges Wunderland verwandelte. Die Heizung war so verdammt warm, dass ich mich schon gar nicht mehr an sie lehnen wollte. Irgendwie sehnte ich mich danach den Heizkörper nach draußen zu tragen und dafür zu sorgen, dass der Schnee zu Regen wird.
Ich mochte Regen mehr. Wieso, wusste ich nicht. Ich hasste die verdammt heiße Sonne und ich hasste den Sand unter meinen Füßen und wie es sich jedes verdammte Mal anfühlte, als würden beschissene Insekten auf mir herumkrabbeln. Gut, vielleicht bildete ich mir das nur ein.
Mit einem Seufzen richtete ich den Blick wieder auf meine Lehrerin, die versuchte, meiner Klasse Formeln beizubringen, die ich schon längst aus dem Buch gelernt hatte. Vielleicht war es da wieder ein regnerischer Tag gewesen, den ich dafür genutzt hatte, unnötige Dinge zu tun und Eis zu essen, ohne Liebeskummer zu haben. Wann hatte ich schon Liebeskummer? Nie eigentlich.
Als mich das Klingelzeichen erlöste, beobachtete ich leicht schmunzelnd, wie alle rausstürmten – wie Hühner.
Ich mochte Hühner und war trotzdem kein Vegetarier. Im Gesamten hatte ich nichts gegen Vegetarier, aber ich hasste diese Möchtegern-Vegetarier, die mit der Mission des Fleisches beauftragt wurden.
Der Fleischgott würde sie in die Hölle schicken, wenn sie nicht jedem, der irgendwie etwas aß, was annähernd mit Fleisch bestückt war, zurechtweisen würden.
Seufzend stand ich auf und ignorierte das Ziehen, was meine Wirbelsäule hinaufkroch. Diese Stühle könnten echt langsam auf "Anthonys Schrottplatz" landen.
Nachdem ich die unzähligen losen Blätter aus meinem Block herausgenommen und in mein Buch verfrachtet hatte, spürte ich den Blick meiner Lehrerin deutlich auf mir. Zumindest dachte ich für ein paar wertvolle Sekunden, dass es meine Lehrerin war, die mich so akribisch anstarrte.
Erst nach zweitem Hinsehen bemerkte ich, dass Miss Smith die Tafel sauber wischte und mich ein Junge aus der anderen Ecke des Klassenzimmers ansah. Ich kannte seinen Namen nicht, zumindest wollte ich ihn nicht kennen.
Er hatte ein Mäppchen in pink auf seinem Tisch liegen und machte den Verschluss auf und zu, was sich anhörte wie ein sterbendes Pferd.
Leicht lächelte ich ihn an, in der Hoffnung, er würde aufhören mich anzustarren.
Unauffällig versuchte ich meinen Rucksack zu schultern und den Raum wie James Bond zu verlassen.
Mein Hals wurde trocken, als er den Blick einfach nicht abwandte und selbst meine Lehrerin den Raum schon verlassen hatte. Kurz hob ich die Hand, winkte und atmete erleichtert aus, als ich aus dem Raum verschwunden war. Scheiße, war mir heiß und meine Lunge drohte wie ein Luftballon zu zerplatzen.
Ich spürte einen Ruck an meiner Schulter, als der Junge an mir vorbei stürmte. Irgendwas an ihm erinnerte mich an eine Figur aus einem Buch.
Einem Buch über Außenseiter.—————-
Willkommen in diesem Buch, was ich mehr oder weniger angefangen habe, weil ich dachte, hier meine Gedanken gut aufschreiben zu können. Aber genug von der Entstehungsgeschichte dieses Werkes :,D
Wie fandet ihr das erste Kapitel?
DU LIEST GERADE
Cool Kids | Larry ✓
Fanfiction❝I wish that I could be like the cool kids, 'cause all the cool kids, they seem to fit in.❞ Zwei Jungs, die nicht wie die anderen sein möchten und dabei ihre eigene Definition von "cool" erschaffen. © 2017, german Cover by @Christiana...