Cool Kids | Larry ✓

4  shut your mouth

Harry

Es war ziemlich heiß in der Kantine. Oder mir kam es nur so vor, da ich ziemlich nervös war und dieses Gefühl leider nur noch stärker wurde.

Wir hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt und schweigend an einem Tisch Platz genommen. Das gammlige Essen lag vor mir auf dem Tablett und ich wollte es genauso wenig anrühren, wie ich Louis anrühren wollte.

Er hatte mir seinen Namen verraten, in dem er vor mir saß und seine Hausaufgaben machte. Auf seinem Heft stand sein Name und er war schön. Und das war auch wirklich das einzig positive an der Sache.

Als ich von meinem Essen, das Kotze ähnelte, aufsah, bemerkte ich, dass mich mein gegenüber ständig beobachtet hatte. Kurz setzte ich ein Lächeln auf. Ich wollte ihn nicht kränken. Er wirkte so zerbrechlich auf mich.

"Dieses Schweigen nützt nichts. Also, wenn du mich irgendwie verstehen kannst, wäre es gut...Jason kam zu mir und hat mir von dir erzählt und ich dachte einfach, du bist einer dieser Computer-Nerds, die bei ihrer Oma jeden Tag Tee trinken gehen und so."

"Auch wenn ich so jemand wäre, wäre das doch hoffentlich nicht schlimm. Ich meine, man sollte ja nach dem Charakter gehen und nicht nach dem, was man nach außen trägt. Solche Leute können BDSM mögen und du könntest es nicht wissen."

Louis stieg die Röte in die Wangen und er versuche meinem starren Blick auszuweichen. Ich hatte einfach das ausgesprochen, was in meinem Kopf vorging – ohne nachzudenken. Und vor allem hatte ich ausgeblendet, dass uns die halbe Kantine anstarrte. Zwei "Looser", die über BDSM reden.

Als Louis wieder etwas antworten wollte, ließ ich meine Hand nach vorne scharren, um sie ihm auf den Mund zu legen.

Kurz sah er mich nur erschrocken an, bis er dann verstand und den Mund wieder schloss. Nur langsam nahm ich meine Hand weg, die ausgesprochen warm von Louis' Atem war.

Ich lächelte ihn an und merkte, wie ich mich etwas lockerte, was die Situation anging. Meine Muskeln fühlten sich nicht mehr an wie Eisenblöcke und ich sah in die blauen Augen vor mir.

Für einen kurzen Moment, vergaß ich, dass uns die Kantine interessiert beobachtete.