Sie wurde sanft geweckt, als ihr ganz sachte etwas über die Hüfte strich. Naserümpfend suchte sie mit ihrer Hand nach dem Etwas, das sie berührte, und war dann doch etwas überrascht, als sie eine fremde Hand zu fassen bekam.
Kurz ratterte es in ihrem Kopf, warum zum Henker da bitte schön eine fremde Hand in dem Bett war, in dem sie schlief. Allerdings brauchte sie nicht lange, bis sie sich an die gestrigen Ereignisse erinnerte.
Sie lächelte und drückte Ash's Hand, der sich nun endgültig bemerkbar machte.
„Guten Morgen, Schlafmütze." flüsterte er und grinste. „Hab ich dich geweckt?"
„Mhm..." machte sie nur schläfrig und kuschelte sich enger an seine warme Brust.
Langsam richtete er seinen Oberkörper ein Stück auf und lehnte sich zu ihr hinüber, um ihr kurz auf die Wange zu küssen und ihr darüber mit einem Finger zu streichen.
„Ist vielleicht besser so." fuhr er immer noch im Flüsterton fort. „Wir müssen heute mal noch aufstehen."
Hicca seufzte leise. „Ich will aber noch nicht. Leg dich wieder hin. Du bist schön warm."
Leise lachend setzte er sich komplett auf und tippte seiner Frau zärtlich an die Nasenspitze. Reflexartig, aber aufgrund der Müdigkeit dennoch langsam, schlug sie vor ihrem Gesicht, das sie leicht verzogen hatte, schlapp in die Luft, als wolle sie eine lästige Fliege von ihrem Gesicht verscheuchen.
„Das glaube ich nicht." fuhr er über ihre niedliche, fast hilflose Reaktion grinsend fort. „Komm schon, steh auf!" sagte er dann sanft.
„Lass mich!" erwiderte sie trotzig. „Schwangere setzt man nicht unter Druck."
„Wie du willst." meinte er nur schulterzuckend, stand auf und begann sich umzuziehen.
Als er nach wenigen Minuten fertig war, stellte er sich dann vor das Bettende, verschränkte die Arme und begann, ungeduldig mit dem Ballen wieder und wieder auf den Boden zu tippen.
Das Geräusch machte Hicca nach wenigen Minuten schier wahnsinnig. Es war derart eintönig und gleichmäßig, dass sie es bald nicht mehr aushielt. Frustriert stützte sie sich mit einem Ellenbogen auf und rieb sich mit der anderen Hand über die Augen.
„Fiesling..." grummelte sie, wofür sie nur ein amüsiertes Grinsen erhielt. „Warum überhaupt die Eile? Häuptling spielen kannst du auch ohne mich."
„Darum geht es auch nicht." erwiderte Ash schlicht.
Nun doch etwas überrascht ließ Hicca ihren Arm sinken und setzte sich so hin, dass sie sich nicht so unbequem auf das Bett stützen musste. „Und worum dann?" fragte sie neugierig.
„Nun, wir sollten vielleicht mal so bald wie möglich in die Große Halle gehen."
„Wozu? Essen können wir doch auch genauso gut hier."
„Schon wieder daneben."
„Wie?" fragte Hicca verblüfft.
„Ich sagte, du liegst schon wieder falsch."
Ungeduldig rollte sie mit den Augen. „Wenn das so ist, dann erleuchte mich, oh, du meine Kerze im finsteren Raum!"
Wieder grinste er sie amüsiert an. „Willst du es wirklich wissen?" fragte er frech nach.
Sie stöhnte genervt. „Ja, ich will!"
Er unterdrückte einen Lachanfall. „Das hätte ich auch gerne vor einem halben Jahr gehört."
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Die Nachtigall von Berk
Ngẫu nhiênHicca wurde als Gegner für den Riesenhaften Alptraum ausgewählt. Daher versucht sie unauffällig mit Ohnezahn abzuhauen. Durch Ash fliegt sie jedoch auf und flieht mit einigen Komplikationen, die nicht unvergessen bleiben. Drei Jahre später kommt ein...