Ash lief völlig rastlos auf und ab. Sie hatten zwar den Angriff der Drachenjäger abgewehrt, aber ein Sieg war es dennoch nicht.
Vor allem nicht für ihn, dessen schwangere Frau irgendwann während des Gefechts entführt wurde.
Und als wenn das nicht schon genug wäre, so hatten es eine Feinde sogar geschafft, ihre von Ash zugeteilte Leibwache zu überwinden, bestehend aus Vindictus, dem Brüllenden Tod, einem der unbestreitbar gefährlichsten noch existierenden Drachen, und seinem Reiter Caius. Beide standen im Moment förmlich mit einem Fuß, oder Flügel im ersten Fall, bereits im Jenseits.
Während der Brüllende Tod Gift in seinen Adern hatte, das durch speziell präparierte Pfeile injiziert wurde, wurde Caius fast zu Tode geprügelt.
Als sie den ehemaligen Römer zu Gothi und Fulvia brachten, war die Frau des Schwerverletzten vollkommen entsetzt darüber, wie sehr ihr Mann zugerichtet wurde. Das war natürlich nicht das einzige. Es flossen viele Tränen in der Familie von Caius, bestehend aus Fulvia und ihrer Tochter Amelie, die sich selbst im Kampf bewährt hatte.
Sie waren natürlich alle glücklich darüber, dass er noch am Leben war, was bereits an ein einziges Wunder grenzte, aber Gothi meinte nur, dass die Lage für ihn dennoch äußerst ernst sei. Beim Stoppen der gefährlichsten Blutungen war Ohnezahns Nachtschatten-Speichel sehr hilfreich, der die kleineren Wunden sogar bereits schloss, was meistens gerade einmal in einer Narbe endete.
Aber dennoch war der Krieger schwach und hatte eine Menge Blut verloren. Gothi meinte, dass ihn der Blutverlust wahrscheinlich umbringen könnte. Wenn er jedoch die erste Nacht überlebte, stünden die Chancen ziemlich gut für ihn, dass er überleben würde.
Alle waren froh darüber, aber Gothi bemerkte nach einer weiteren, eingehenden Untersuchung, dass man anscheinend nicht nur mit Bögen, Äxten und Schwertern auf ihn losgegangen war, sondern auch mit Keulen, was einige weitere, aber innere Blutungen hervorrief und mehrere gebrochene Knochen.
Die meisten würden mit der Zeit heilen, aber der Schaden in seinem linken Bein sah irreparabel aus. Er würde sein Bein zwar behalten dürfen, aber den Rest seines Lebens würde er am Stock gehen müssen, da er das Bein nie wieder genügend belasten können würde, um selbstständig gehen zu können.
Für jemanden wie ihn würde das furchtbar werden. Er war ein großartiger Kämpfer, der sowohl seinen Schild, als auch sein Schwert als effektive Waffen verwenden konnte. Durch einen Krückstock würde er nie wieder einen Schild tragen können. Im Kampf war bei ihm außerdem die Beinarbeit äußerst wichtig, doch mit einem verkrüppelten Bein könnte er höchstens an der Stelle stehen und müsste die ganze Arbeit mit seinem Schwert erledigen.
Aber wenigstens war er am Leben, und das war für seine Frau und Tochter alles, was zählte. Jedoch war er nicht ansprechbar, denn er war in einen tiefen Schlaf versunken, der wohl für einige Tage anhalten würde, so glaubte Gothi.
Auch das war nicht gerade von Vorteil, aber vor allem für Ashs Pläne ein Dämpfer. Er hatte eigentlich vor, Caius wegen der Angreifer zu befragen, die ihn und seinen Drachen ausgeschaltet und Hicca entführt hatten.
Er musste also vorher eine andere Spur finden. Denn je später er sie fand, desto eher würde sie wieder verwischt sein. Daher hatte Ash auch Befehl gegeben, die Drachenjäger, die Caius getötet hatte, bevor er selbst geschlagen wurde, und die Gegend nach irgendeinem Anhaltspunkt zu durchsuchen.
„Häuptling!" rief ihm jemand von der Seite zu und er drehte sich langsam um, noch immer sein nachdenkliches und vor allem besorgtes Gesicht aufgesetzt. Der, der ihn gerufen hatte, trug mit einem weiteren Wikinger irgendeine Trage, auf der anscheinend jemand lag.
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Die Nachtigall von Berk
DiversosHicca wurde als Gegner für den Riesenhaften Alptraum ausgewählt. Daher versucht sie unauffällig mit Ohnezahn abzuhauen. Durch Ash fliegt sie jedoch auf und flieht mit einigen Komplikationen, die nicht unvergessen bleiben. Drei Jahre später kommt ein...