Kapitel 28 ~ Jade

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Geschockt sah er mich an, aber auch in den Augen der anderen sah ich Überraschung. Es ist auch lange her. 4 Monate. Jim kam ohne ein Wort auf mich zu und legte seine Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung und war froh das er nichts sagte. Es war eh alles zu kompliziert. "Was machst du hier?", fragte er nachdem er sich von mir gelöst hatte und Alina mich jetzt umarmte. "Zur Schule gehen..", sagte ich leise. Auch Bonnie umarmte mich und ich konnte Tränen in ihren Augen sehen. "Deine Haare..", meinte sie lächelnd als Elaine mich umarmte. "Haben endlich wieder die Naturhaarfarbe ich weiß." "Endlich bist du wieder da..", flüsterte Elaine in mein Ohr kurz bevor sie sich löste. Ich sah rüber zu Ryan, der noch immer geschockt da stand. Kommt ja auch nicht jeden Tag vor, das die Ex-Freundin einen verlässt und dann wieder auftaucht. "Hi Ryan..", murmelte ich als ich vor ihm stand. Noch immer schwieg er. Ich atmete tief ein und fragte dann'"Können Wir reden?" Er nickte und nahm meine Hand, danach zog er mich aus dem Zimmer. Er stoppte erst als wir in seinem ankamen und ließ meine Hand erst los als die Tür geschlossen war. Er sah mich an, sagte aber nichts. "Wie geht es dir?", fragte ich um das Schweigen zu brechen. "Ganz ok... dir?" "Auch." Er nickte als Antwort. "Worüber wolltest du reden?" Ich atmete erneut tief ein, da jetzt wohl das schwerste von allem kam. "Ich wollte dort sagen.. das es mir leid tut. Alles. Ich habe überreagiert. Es war alles zu viel für mich. Ich weiß das ist jetzt keine Entschuldigung aber.." Ich hielt inne und wartete darauf, dass er was sagt. "Aber..?", fragte er. "Aber ich hoffe du kannst mir vielleicht irgendwann doch einmal verzeihen. Ich weiß, dass ich viel falsch gemacht habe, aber das ich damals ja gesagt habe, bereue ich nicht. Es hat sich viel verändert in den letzten Monaten bei mir und sicherlich auch bei dir. Als ich im Zug war, habe ich es schon bereut. Das es aus war, aber ich wollte meinen Dad retten. Ich wollte dich und die anderen vergessen, meine Gefühle vergessen. Als dann die Transplantation war, war dad auch nach einigen Tagen aufgewacht. Ich habe ihm erzählt was ich gemacht hatte für ihn, aber auch gleich gesagt, dass sich was ändern sollte. Ich erklärte ihm sein Verhalten und er verstand. Nach 2 Monaten wurde er entlassen. Ich wurde in ein Wohnheim gebracht und lebte dort solange. Nachdem er entlassen wurde suchte er sich eine kleine Wohnung und fand auch schnell was. Er machte eine Therapie und macht sie auch jetzt noch. Er verarbeitet dadurch alles und es hilft. Er kommt wieder zurück, zwar in kleinen Schritten aber er kommt. Ich bereue es daher auch nicht, dass ich ihn geholfen hatte. Ich hätte es immer gemacht.  Egal was wäre, wenn er Alkoholiker oder ein Drogenjunkie wäre, selbst dann noch. Ich weiß das hört sich alles sehr seltsam an aber ist und bleibt mein Vater.", sagte ich und merkte das ich beim Reden immer schneller wurde. "Selbst dann? Stell dir vor er wäre Alkoholiker, er wäre ja nicht mehr er selbst. Wahrscheinlich sehr aggressiv und keine Ahnung würde dich am Ende schlagen und beleidigen oder sowas. Selbst dann?" "Ja. Ja, glaub schon." "Warum?" "Ich weiß nicht . Er ist doch mein Vater auch wenn er mich hassen würde oder sowas, könnte ich den Gedanken nicht ertragen das es meine Schuld wäre." "Du bist wirklich...", ihm schienen die Worte zu fehlen. Aber es war so. Ich könnte es einfach nicht übers Herz bringen ihn sterben zu lassen.. wegen meinem Stolz. Er sah mich an und ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. "Ich geh jetzt lieber..", meinte ich und drehte um. Ich hatte es versucht. Als ich kurz vor meinem Zimmer war, rief jemand meinen Namen. Ryan. "Willst du dir nicht meine Meinung anhören?" "Doch schon..", meinte ich zögerlich. "Dann komm mit..", meinte er und nahm wieder meine Hand und führte mich in sein Zimmer.

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