Kapitel 1: In der Winkel/Nockturn-Gasse

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Harry schreckte hoch und sah sich um. Er befand sich weder in Hogwarts, noch im Verbotenen Wald. Er war... wieso um alles in der Welt schlief er seelenruhig im tropfenden Kessel, während draußen ein Krieg tobte? Er sprang aus dem Bett und hatte sofort ein Gleichgewichtsproblem. Er fühlte sich kleiner und leichter. Wo waren seine Muskeln, die er sich so schwerlich antrainiert hatte? Es war so, als käme er geradewegs aus dem Hause der Dursleys, die ihn wieder hatten hungern lassen. Harry erinnerte sich an das eben gesagte: "Die goldene Phönixträne erfüllt einen Wunsch", "Sirius früher kennenlernen". "Alles verändern." "drittes Jahr". Sie vermischten sich mit Erinnerungen und Wortfetzen aus seiner Vergangenheit: "Tante Magda kommt heute", "Stan Shunpike und auf der heutigen Fahrt ihr Schaffner..." Die Ereignisse überschlugen sich und die Last drückte ihm die Beine ein, sodass er sich wieder auf das Bett setzen musste. Er war dreizehn, und würde dieses Jahr sein drittes Hogwartsjahr antreten. Sirius lebte, Peter versteckte sich noch bei den Weasleys, Wenn Peter nicht ist kann er Voldemort nicht auferstehen lassen. "Alles verändern..."

Ihm war so schwindelig, dass er kurz die Augen schloss. Wie sollte er jetzt weiter vorgehen? Er zog sich mechanisch um und machte sich fertig. Dann kramte er in seinem Koffer, der unter dem Bett lag nach seinem Geldbeutel und beschloss,in der Winkelgasse zu frühstücken und dann einkaufen zu gehen. Er bräuchte alles für das neue Jahr und wollte sich außerdem eine Tasche holen, die er mit einem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegen würde. Vielleicht wieder einen Beutel aus Eselsfell, wie er ihn einst von Hermine bekommen hatte? In Gedanken immer noch abwesend bestellte er sich bei Tom, dem Wirt einen Krug Kürbissaft und ein ausgedehntes Frühstück. Außerdem Feder, Tinte, Pergament und einenTagespropheten. Von der Titelseite schaute ihm das geliebte Gesicht seines Paten entgegen. Wie lange würde es wohl dauern, bis er die Chance bekam mit ihm zu reden. Und was sollte er mit Peter machen?Harry machte sich eine gedankliche Notiz, sich eine Liste zu machen, was er in diesem Schuljahr alles erreichen wollte. Er beendete sein Frühstück und betrat die volle Winkelgasse. Er erinnerte sich, dass der Minister ihm, wahrscheinlich "gestern", die Erlaubnis gegeben hat, in die Winkelgasse zu gehen. Zuerst betrat er Madame Malkins und ließ sich vermessen. Am Ende seines Trips, würde er die fertigen Roben abholen. Schnell fand er wieder Spaß am shoppen, war in seiner Zeit doch alles unbewohnt und zerstört gewesen. Was er jedoch vermisste war der Laden der Weasleyzwillinge.

Immerhin lebten beide noch und hatten noch alle Ohren. Mit diesem Gedanken tröstete er sich, während er fröhlich durch die Winkelgasse schlenderte. Die restlichen seiner Einkäufe brachte Harry schnell hinter sich, geriet jedoch dann ins Stocken. Sollte er es als dreizehnjähriger wirklich wagen? Er glitt geräuschlos in eine Gasse hinter Florean Fortescues Eissalon und besah sein Spiegelbild in der Scheibe. Wenn er jetzt seinenZauberstab benutzte, würde es dem Ministerium auffallen, aber wenn er einfach nur einen Zauber wirkte, könnte man denken, dass jemand anders in der Winkelgasse gezaubert hätte. Er fuhr mit seiner Hand durch die Haare und verwandelte sie in ein dreckiges rot-braun. Dann ließ er sie glatt herunter wachsen und band sie sich im Nacken zusammen. Harry war überrascht, dass die stablose Magie soviel besser klappte, als vorher. Er würde versuchen darüber zu forschen,wenn er in Hogwarts war. Wenn er so darüber nachdachte könnte er die Zeit, die er normalerweise in der Bibliothek verbringen müsste dafür nutzen sich in anderen Gebieten weiterzubilden. Den Rest konnte er ja schließlich schon. Das würde er auch auf seine Liste schreiben.

Nachdem er seine Körpergröße um noch 15 Zentimeter vergrößert hatte und seine Augen etwas heller gemacht hatte, schlüpfte er aus der Gasse und bog nach links in die Nokturngasse ein. Er wollte sich ein paar Bücher über dunkle Magie besorgen. Es konnte nie Schaden beide Formen der Magie anwenden zu können. Außerdem gab es auch dunkle Heilsprüche, wie den Singgesang, den Snape bei Draco verwendet hatte. Zuerst betrat ereinen Buchladen. Der Mann hinter der Theke sah sehr alt aus. Als er ihn grüßte, offenbarte er einen Mund mit schwarzen, größtenteils nicht mehr vorhandenen Zähnen. Harry nickte ihm nur zu und verschwand hinter den Regalreihen. Es gab viele Bücher über dunkle Magie. Er sah einige, von denen er wusste, dass sie in der Verbotenen Abteilung in Hogwarts zu finden waren. Das waren die harmloseren. Aber er war auf der Suche, nach etwas wirklich dunklem. Er wolltedas Necronomicon. Das Buch, was aufgrund seiner Inhalte schon fast als illegal galt. Er dürfte niemanden jemals sehen lassen, dass eres besaß, er würde mit sofortiger Wirkung von der Schule fliegen. Aber was war schon das Leben ohne Risiko?

Die goldene Träne des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt