Am nächsten Tag packte Sirius mit einem Schwenk seines Zauberstabes seine ganzen neuen Klamotten in der Tasche aus Schlangenfell unter. Harrys Hogwartskoffer war ohnehin schon fertig, er ergänzte bloß noch einige neu gekaufte Dinge. Salazar Slytherins Tagebuch, welches er bald anfangen würde zu lesen, kam ganz oben drauf. Harry rannte schnell noch die Stufen runter und verabschiedete sich von Tom dem Wirt, bevor er Sirius und seinen Koffer bei der Hand nahm und ein weiteres Mal nach Ägypten apparierte.
Diesmal liefen sie jedoch den Weg zum Hotel, während sie sich die Sonne auf die Haut brutzeln ließen. Dort angekommen, fragte Harry, ob noch ein Zimmer in der Nähe der Weasleys frei war. Zu seinem Glück bekamen sie noch eines, welches direkt neben dem von Ron lag. „Was mach ich denn jetzt wegen Ron? Soll ich ihm einfach einreden, dass er das geträumt haben muss und ich in Wahrheit nur Peter abgeholt habe? In der Schule kann ichs immer noch mit dem Obliviate versuchen."
Da Sirius auch keine bessere Idee hatte, einigten sie sich darauf, dass das wohl die beste Lösung sei. Während der Black schon einmal das Zimmer bezog, klopfte Harry bei Ron an die Tür. Doch statt ihm, öffnete Percy schließlich die Tür „Harry! Was machst du denn hier?", fragte er überrascht und zog die Augenbrauen hoch. „Ich mache die letzten drei Tage gemeinsam mit meinem Paten hier Urlaub. War meine Idee", grinste er.
„Ist Ron da?" „Perce, wer ist da an der Tür? Wenn es Fred und George sind, sag ihnen, sie sollen sich gegenseitig verarschen und mich in Ruhe lassen." Harry und Percy begannen leise zu lachen. „Ron, dein bester Freund ist hier. Harry macht mit uns Urlaub." Ron stürmte wie ein wild gewordener Hippogreif aus dem Bad, sah Harry mit offenem Mund an, ging ganz vorsichtig an ihn heran, als würde er sich einem wilden Tier nähern und stupste ihn mit dem Finger an. Dann begann er leicht hysterisch zu lachen und drückte ihn an sich. „Ich hab dich vermisst Kumpel." Jetzt auf alles oder nichts.
Er wollte ihn nicht anlügen, wollte er wirklich nicht. Aber Harry konnte nicht anders, er würde es seinen beiden besten Freunden erst erzählen, wenn er mehr über diese Phönixverwandlung herausgefunden hatte und sie kontrollieren konnte. Bisher setzte sie nur ein, wenn er aus der Höhe herunterfällt oder über eine weite Fläche rennt, und dann auch nur, wenn er daran denkt zu fliegen.
„Ron? Ich war doch gestern schon hier? Weißt du nicht mehr? Ich hab mit dir gesprochen, dich gefragt ob ich mir Krätze mal ausleihen darf. Danach bin ich mit meinem Paten nach Hause appariert und heute wollte ich wiederkommen und hier Urlaub machen. Die restlichen drei Tage, kannst du dich noch erinnern?" Der Angesprochene starrte ihn nun wieder ungläubig an. Dann schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, das hab ich wohl irgendwie nicht mitbekommen. Sicher, dass ich nicht geschlafen und geträumt habe?"
„Ron, kann es sein, dass die Hitze dir nicht so gut bekommt? Du bist ganz neben der Spur und jetzt halluzinierst du auch noch?", meinte Percy unsicher und zog dabei eine Augenbraue hoch. Harry lobte ihn im Stillen in den Himmel, dass er so schnell angebissen hatte. „Ron, vergessen wir das einfach und genießen wir die letzten Tage. Wenn wir wieder in England sind, klären sich deine Gedanken vielleicht wieder etwas." „Harry, kommst du mal eben rüber?", rief Sirius aus dem Nebenzimmer. „Noch einen Moment!", brüllte er zurück.
„Seit wann hast du eigentlich einen Paten Harry?", fragte Percy neugierig. „Ich dachte immer die Muggel seien deine einzige Familie?" Harry grinste, wusste er doch, wie er den beiden jetzt den Schock ihres Lebens einjagen konnte. Das Sirius Black aus Askaban entkommen war, müssten die beiden noch mitbekommen haben. Sie bekamen zwar nicht alle Tagespropheten pünktlich, aber sie bekamen sie. „Tatze, zuerst kommst du mal bitte rüber, schließlich muss ich dir meinen besten Freund und seine Familie vorstellen!"
„Dein Patenonkel heißt Tatze? Was isn das für ein bekloppter Name?", meckerte Ron. „Wer findet meinen Namen bekloppt?", fragte Sirius, der plötzlich hinter Harry aufgetaucht war und Ron damit das Mädchenhafteste Kreischen entlockte, was Harry jemals aus seinem Mund gehört hatte. Harry lehnte sich an Sirius und ließ sich väterlich umarmen, während Percy seinen Zauberstab gezogen hatte und ihn nun auf den Mann hielt. „Percy, nimm deinen Zauberstab runter, er ist unschuldig, das hat sogar Fudge eingesehen."
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Die goldene Träne des Phönix
FanficHarry hat gekämpft und verloren. Er muss sterben, damit Voldemort sterben kann. Aber was, wenn Dumbledore noch einen letzten Trumpf auszuspielen hat und Harry plötzlich die Chance hat, den kompletten Krieg zu verhindern? Und das auch noch mit prakti...