11.

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Rose POV 

Plötzlich wird meine Autotür geöffnet und eine männliche Person streckt seine Hand nach mir aus. Durch die Tränen und das brennen in meinen Augen kann ich nicht erkennen wer das ist. Mein Herz beginnt zu rasen, meine Atmung wird schneller. Laut schluchze ich auf und trete um mich als ich bemerke, dass er sich mir nährt.
„Nein! B-Bitte! Tu mir nicht...weh! Fass mich nicht an!" flehe ich die Person vor mir an. Immer wieder kommen die Erinnerungen von dem Abend hoch.
Sein verrücktes lachen hallt in meinen Ohren... Seine mordlustigen Augen die mich grausam kalt ansahen... Sein sadistisches grinsen als er mir in den Arm schnitt und sein Finger in mein Fleisch vergrub...
Nein! Bitte! Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe! Bitte! Ich habe dir doch gar nichts getan...!" schreie ich halb laut. Der Mann widersetzt sich meiner bitte und schlingt seine Arme um mich, hebt mich hoch und setzt mich auf seinen Schoß. Ich versuche mich aus seinen Armen zu befreien aber sie sind wie Eiserne Stahlringe die mich an Ort und Stelle halten. Bitterlich weine ich während ich vor mich hin schreie.
„Hör auf. Bitte hör doch auf... Du tust mir weh! Du hast sie getötet! Du hast meine Freunde ermordet!"
Ich spüre wie mein Herzschlag sich verdoppelt, wie ein Propeller. Ich höre mein Herz so laut schlagen als wäre mein Herz nicht in meiner Brust sondern in meinem Hals. Meine Hände fangen an zu zittern als ich versuche mich von dem Mann zu lösen. Dann umhüllt mich eine eisige Kälte, als würde ich mitten im Schnee stehen an einem kalten Winterabend, ohne eine Jacke.
Irgendwas stimmt nicht mit mir... wo ist Michael? Oder Silas? Wieso hilft mir denn niemand..?

Ein Starkes Rauschen setzt an meinen Ohren ein sorgt dafür, dass ich nichts richtig hören kann. Es dröhnt laut und unangenehm. Meine Atmung wird stockend. Es fällt mir schwer Luft zu holen. Es fühlt sich so an als würde man mir die Luft aus den Lungen pressen. Immer stärker und mit immer mehr Druck. Ich versuche regelmäßig Luft zu holen doch es klappt nicht. Ich schaff es nicht. Obwohl ich kaum etwas außer Umrisse erkennen kann, beginnt sich alles zu drehen. Mir wird schwummerig vor Augen und mein Kopf fühlt sich so schwer an, als wäre er aus Stein.

„B-Bitte... Mir..." versuche ich es dem Mann klar zu machen, dass es mir nicht gut geht. Dass er mich los lassen soll. Doch vergebens. Ich kann keinen weiteren Ton von mir geben. Ich fühle mich plötzlich so schwach und energielos, dass mir die Kraft fehlt zu sprechen. Das Dröhnen an meinen Ohren, die Kopfschmerzen, mein schneller Herzschlag und die eisige Kälte; ist das einzige was ich fühle.
Ich bemerke wie ich immer weniger Luft kriege, wie ich Schwierigkeiten habe meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen, hechle ich fast schon nach Luft. Langsam tanzen schwarze Punkte vor meinen Augen, ich verliere jegliches Gefühl in meinen Beinen, welches sich nach oben ausbreitet. Zunächst ist es als würden tausend Ameisen an meinen Füßen krabbeln, anschließend fühlen sich meine Beine taub und schwer an. Dieses Gefühl bereitet sich nach oben hin aus, woraufhin ich beginne zu zittern vor Angst.

Ich wende meinen Kopf zur Tür und kann wage zwei weitere Personen an meinem Auto ausmachen. Der Mann hat sich Hilfe besorgt! Oh Gott Hilfe! Wieso hilft mir denn niemand?!
Es Vibriert und dröhnt stark in meinen Ohren. Sie müssten sich im Moment wohl anschreien, doch das nehme ich kaum noch wahr. Das Taubheitsgefühl steigt höher und immer mehr Punkte tanzen vor meinen Augen. Luft kriege ich kaum noch als ich aus den Armen des Mannes gezogen werde.
Meine Beine hängen kraftlos von meinen Körper ab als ich in den Armen eines anderen bin.
Werde ich jetzt etwa entführt?! Hilfe! So hilft mir doch jemand...

Mit einem Mal verstärken sich die tanzenden Punkte und das taubheitsgefühl erfüllt jeden centimeter meines Körpers. Meine Arme spüre ich schon lange nicht mehr so, dass sie wie meine Beine leblos hängen während ich in den Armen des Unbekannten liege.
Dunkelheit und Schwärze umhüllt mich wie einen warmen Mantel. Es fühlt sich gut an. So ruhig und friedlich. Die Schmerzen vergehen, mein Herzschlag wird langsamer und meine Atmung wird flacher. Je mehr ich mich dem Gefühl hingebe desto weniger nehme ich das Dröhnen und die Kopfschmerzen wahr.
Ich spüre noch wie sich meine Augen rollend schließen bevor ich endgültig das Bewusstsein verliere.

Bounded SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt