12.

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Rose POV

Amüsiert sieht mich Finn an. Ängstlich laufe ich rückwärts, schüttle dabei meinen Kopf. "Das kann nicht sein. D-Du...Das muss ein Alptraum sein..." Versuche ich mir einzureden. Lauthals beginnt er zu lachen. Sein verrücktes lachen bereitet mir Gänsehaut. "Du bist echt witzig weißt du das kleine Rose?" Sagt er grinsend bevor er plötzlich ernst wird. Ihm ist nicht mehr anzusehen, dass er noch vor einigen Sekunden lauthals gelacht hat. Und mit einemmal wird dieser Kalte Ort noch kälter als es schon ist. Eine Angsteinflößende Aura umgibt ihn. Er erscheint mir plötzlich sogar größer zu sein so, dass ich den Kopf leicht in den Nacken legen muss um ihm in die kalten Augen zusehen.
Ich dachte echt ich würde ihn nie wieder sehen müssen. Finn wieder zu begegnen ist als würde ich dem Tod ins Auge blicken. Seit jener Nacht bin ich ihm Lediglich in meinen Albträumen begegnet. Und ihn selbst dort zu sehen hat mir schlaflose Nächte bereitet. Ihm nun wieder gegenüber zustehen, lässt meine Albträume wahr werden. Und dieses Mal bin ich alleine. Kein Micheal oder kein Silas, der mir helfen könnte.

"Du dummes kleines Ding. Ich. Bin. Dein. Alptraum! Hast du gedacht dein achso Liebevoller Bruder hätte mich aus dem Verkehr gezogen? Pah! Das ich nicht lache! Nur zu Schrei, Renn oder ruf um Hilfe. Aber niemand wird dir zur Hilfe kommen, kleine Rose. Ich werde hier mit dir den Größten Spaß meines Lebens haben, all das mit dir anstellen was ich will und du kannst rein gar nichts dagegen tun!" Seine dunkle Stimme hallt in dem Ort, in einem Echo wieder und unterstreicht was er sagt. Ich fühle mich noch kleiner als ich es schon bin. Angst kriecht in jede meiner Zellen, als ich realisiere was das für mich bedeutet.
Tränen beginnen mir über die Wangen zu laufen.

Ich bin am Arsch.
Ich bin am Ende.

Aber ich werde rennen!
Ich werde rennen obwohl hier niemand anderes zu sein scheint, der mir helfen könnte. Ich kann unmöglich einen Mann überwältigen, der größer und deutlich breiter ist als ich. Deshalb muss ich rennen. Solange ich kann. Biss ich doch jemanden finden kann. Hoffentlich.

Mit einem Mal drehe ich mich um und renne, so schnell ich kann. Und so schnell bin ich noch nie gerannt! Hinter mir höre ich sein verrücktes lachen erneut, es hallt in einem Echo wieder. "Du willst spielen kleine Rose? Dann spielen wir! Du hast zehn Sekunden Vorsprung! Dann komme und Hole ich dich!" Ruft er hinterher.
Obwohl ich Finn hinter mir nicht hören kann weiß ich, dass er hinter mir her ist. Und sein lautes, verrücktes lachen bestätigt meine Gedanken. Ich schreie laut um sein lachen zu übertönen rufe nach Hilfe, doch niemand außer ihm und mir scheint hier zu sein. Denn das einzige was geschieht ist, dass meine schreie und Hilfe rufe in dem dunklen Ort laut wieder Hallen.

Mein Herz rast in meiner Brust, meine Atmung beginnt ungleichmäßiger zu werden und meine Haare kleben mir im Nacken. Verzweifelt rufe ich nach Micheal und nach Silas, doch niemand ist hier um mir zu helfen. Mein Füße Hallen laut in dem Ort wieder und die eisige Kälte sorgt dafür, dass meine Glieder schmerzen.
Ich hätte mehr Sport treiben sollen... Aber ich darf nicht aufgeben!

„Weißt du was kleine Rose? Ich habe genug. Darum..." sagt er in einem gelangweilten Ton, was mir Gänsehaut bereitet. Das heißt nichts gutes...
Und dann geschieht alles ganz schnell. Finn packt mir in die Haare, sorgt dafür das ich schmerzlich schreiend zum stehen komme und wirft mich zu Boden. Wimmernd lande ich auf dem Rücken, schaue zu ihm ängstlich hinauf. Meine Hand wandert automatisch zu meinem Kopf, ein stumpfer Schmerz breitet sich dort aus. Doch lange Zeit bleibt mir nicht um mich auszuruhen. Diabolisch grinst er mich an. Noch bevor ich etwas sagen kann, beginnt er mir hart in den Bauch zu treten. Schmerzhaft keuche ich auf und kann meine Tränen nicht aufhalten. Ich krümme mich zu einer Kugel zusammen um wenigstens seine Tritte abzuwehren, doch helfen tut es mir nicht. Es hält ihn nicht auf. Vergnügt lacht er laut, verpasst mir anschließend die Tritte in den Rücken. Beißender Schmerz schießt mir durch den ganzen Rücken. Glühende Hitze breitet sich aus. Bei jedem tritt keuche ich schmerzerfüllt auf, mehr als das kriege ich nicht raus. Mein Rücken fühlt sich so ramponiert an, wie ein Auto nach dem Zusammenstoß mit einem Baum aussieht. Tränen verschließen mir die Sicht. Schmerzhaft huste ich auf, als seine Tritte etwas höher zu meinen Schulterblättern wandern. Immer härter und immer weiter ausholend, verpasst er mir schwere Tritte. Bei meinem nächsten husten Spucke ich Blut aus und die Schmerzen die mir seine Tritte bereiten tun so weh, dass sich alles nach einer Zeit brennend taub anfühlt.
Er wird mich umbringen...

Bounded SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt