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Ein Tag später

Rose POV
Gestern war ein ruhiger und Ereignisloser Tag. Ich habe etwas Zeit für mich genommen, meine Nägel lackiert, eine Maske aufgetragen, mein Buch weiter gelesen und anschließend habe ich mich etwas hingelegt.
Später haben Micheal und ich was gegessen, Brettspiele gespielt und Netflix geschaut.

Gegen achtzehn Uhr habe ich mich mit Silas über Mindlink unterhalten. Welcher mich anscheinend schon vermisst hat, was ich ziemlich süß finde. Auch ich habe ihn vermisst. Seitdem ich Silas akzeptiert habe, werde ich unruhig wenn er nicht bei mir ist. Und sobald er bei mir ist, fühle ich mich ruhig, gelassen und geborgen. Was für mich ziemlich komisch und ungewohnt ist, da ich so etwas bisher noch nie empfunden habe. Ich werde total hibbelig wenn ich daran denke, dass ich ihn gleich in der Schule Wiedersehen werde.
Ich hoffe es wird heute ein guter Tag...

Mich freut es, dass ich wieder zur Schule gehen kann. Wenn man mal darüber nachdenkt, was man alles in der Schule erlebt. Oder was ich bisher erlebt habe...
„Rose?!" Höre ich die Stimme meines Bruders besorgt rufen. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich zehn Minuten verplempert habe.
So ein Mist aber auch!

Eilig schnappe ich mir meine Tasche und meinen Mantel bevor ich die Treppen hinunter renne. Als mich Micheal die Treppen runterkommen sieht, schaut er mich mahnend an.
„Du hast kaum noch Zeit für das Frühstück." „Ich weiß, ich weiß. Tut mir leid." sage ich und gebe ihm ein guten Morgen Kuss auf die Wange. Schnell trinke ich mein Glas mit Orangensaft aus. „Ich versprech's, dass ich in der Schule mein Frühstück nachholen werde." verspreche ich sanft und gehe auf die Haustür zu. „Rosy, wenn du dich nicht wohl fühlst, dann kannst du auch zuhause bleiben." Sagt Micheal plötzlich, seine mahnende Miene ist verschwunden. Wärme und Besorgnis steht nun in seinem Gesicht geschrieben. Ihm scheint nicht wohl zu sein, dass ich heute wieder zur Schule gehe. Nach den letzten Tagen ist es ja auch verständlich. Sanft Lächelnd gehe ich auf meinen Bruder zu.

„Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Außerdem sollte ich wieder zur Schule gehen, ich muss vieles nachholen." erkläre ich ihm.
Zerknirscht blickt er mich an. „Du kannst doch deine Freundinnen fragen ob sie dir den Stoff für die Schule nicht vorbeibringen, während du zuhause bist und dich schön ausruhst." Versucht er es nun. Ich kann sehen wie schwer es ihm fällt mich gehen zu lassen. Die vergangenen Wochen waren sehr hart. Und ohne meinen Bruder würde ich es nicht schaffen aufrecht zu stehen, er ist meine Stütze. Und dazu leidet er mit mir darunter. Es sind Sachen die man nicht so leicht vergisst oder drüber hinweg kommen kann aber ich sollte versuchen mich nicht davon runterziehen zulassen. Es wäre besser so, für uns beide.

„Micheal, Bruderherz. Mach dir bitte keine Sorgen. Es geht mir wirklich gut Heute. Darüberhinaus kann ich nicht ewig zuhause bleiben. Und außerdem bin ich ja auch nicht alleine. Silas ist bei mir und meine anderen Freunde auch." erkläre ich ihm beruhigend mit einem sanften Lächeln. Mir ist nicht entgangen wie er seine Augenbrauen zusammen gezogen hat als ich Silas erwähnt habe aber das ist Moment zweitrangig; da ich mir noch überlegen muss wie ich die beiden dazu bringe, damit sie sich mögen.
„Also schön, kleine. Du kannst gehen aber du rufst mich sofort an, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Wenn du dich nicht wohlfühlen solltest, es nicht erträgst dort zu sein, was auch immer. Du rufst mich auf der Stelle an. Und du frühstückst ordentlich in der Pause. Haben wir uns Verstanden?" bestimmend sieht er mich dabei an. Seine Stimme verrät mir, dass er kein nein akzeptiert. Einverstanden nicke ich. „Wie sie wünschen Sir." sage ich grinsend und versuche dabei möglichst ernst zu gucken, was mir aber nicht gelingt. Wen wundert es?
Micheal schafft es auch nicht mehr ernst zu bleiben, denn sein Mundwinkel zuckt verräterisch. „Rose..." sagt er mahnend. Ich hebe die Hände in die Luft und sage „Ist ja gut." während ich lachen muss. Auch er grinst jetzt was mich glücklich macht. „Hab dich lieb!" sage ich und gebe ihm ein Kuss auf die Wange bevor ich gehe.

Bounded SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt