Bounded Souls

13.

Silas POV 

Besorgt sitze ich neben ihrem Bett und halte ihre Hand, welche völlig leblos in meiner liegt...
Sie so blass, angeschlossen an Schläuche in einem Krankenhausbett zu sehen bereitet mir schmerzen. Mein Wolf hat sich zurückgezogen, lediglich sein trauriges jaulen ertönt ab und an in meinen Kopf.
Ich fühle mich... schwach.
Ich Silas, der mächtigster und gefürchtetster Alpha, fühle mich zum ersten Mal in meinem ganzen Leben schwach. Unglaublich. Noch nie waren mir die Hände so sehr gebunden wie jetzt und das lässt mich schwach fühlen. Ich kann nichts mach was meiner Rose hilft außer zu warten, dass sie aufwacht. Die ganze Zeit schon versuche ich mit ihr Kontakt aufzunehmen, telepathisch natürlich, doch nichts. Ich kriege keine Antwort. Seid vier Stunden ist sie schon in diesem Zustand. Und das zerreißt mir das Herz.

Vor einer Stunde kam ein Arzt hinein und kontrollierte ihre Vitalwerte, doch es schien nichts ungewöhnliches zu sein. Es sei normal, dass sie noch nicht aufgewacht ist. Ihr Körper müsste sich erholen und es wäre bei jedem Menschen unterschiedlich. Jedenfalls teilte er das so dem Typen mit, der auf dem anderen Stuhl die ganze Zeit sitzt.

Ich habe den Typ beobachtet. Sein dunkel grauer Anzug ist anscheinend maßgeschneidert und die Art wie er die ganze Zeit sitzt, mit dem Arzt geredet hat und sich dabei verhielt zeigt mir, dass er alte Benimmregeln befolgt. Die ich noch von früher kenne. Die blicke die er zu Rose geworfen hat, waren besorgt. Er schien sich wirklich um sie zu sorgen sonst hätte ich das bereits an seiner Aura bemerkt. Auf eine unerklärliche Art und weise habe ich kein Problem mit ihm. Mein Wolf tut es auch nicht. Und doch haben wir bisher kein Wort miteinander gesprochen. Auch er hat versucht mich unauffällig zu beobachten, was ihm natürlich nicht gelungen ist.

Rose' Bruder und der Mann müssen sich nahe stehen, denn ich glaube nicht, dass er ihn mit seiner Schwester alleine lassen würde. Von allem was ich bisher über Micheal gehört habe soll er sehr beschützerisch gegenüber Rose sein. Doch mein Wolf wird unruhig wenn ihr Bruder anwesend ist. Merkwürdig. Eigentlich müsste es umgekehrt sein. Ihr Bruder müsste mir nichts ausmachen, doch dieser Typ schon.
Ich habe das Gefühl, dass er meine Beziehung mit Rose nicht gutheißen wird. Was mir völlig egal ist. Solange er sich nicht zwischen uns stellt. Niemand sollte es wagen sich zwischen mich und meiner Rose zu stellen. Nicht einmal ihr Bruder. Niemand.

Ethan, Riley, Kaylee und Lucy sind vor knapp zwei Stunden gegangen. Sie mussten gehen und das Rudel im Auge behalten.

Jeder der Rose auch nur ansatzweise wehtut, wird es bereuen. Und diesen Typen der ihr derart wehgetan hat muss ich noch finden. Sie hat gedacht ich wäre ihr Peiniger und hätte ihre Freunde getötet. Damit kann sie nur Lillian, Allie und Isaac meinen. Sie muss auch dabei gewesen sein, an dem Tag an dem die drei starben. Das muss schrecklich für sie gewesen sein...

Als sie aus der Cafeteria gerannt ist, ist sie von Erinnerungen überflutet worden. Ich konnte sehen wie der Mann aussieht, der meine Rose verletzt hat. Ich habe schon meine besten Jäger losgeschickt um den Typen zu finden. Wenn ich diesen bastard in die Finger kriege, dann werde ich ihn zerfleischen! Wütend Spanne ich mich an. Wie konnte er es wagen meine Mate zu verletzten? Dafür wird er büßen!

Tief Luft holend versuche ich mich zu beruhigen. Ich darf nicht zornig werden, nicht wenn es Rose so schlecht geht. Sie braucht mich jetzt. Obwohl ich für Sie nichts tun kann, hoffe ich inständig das meine Anwesenheit ihr vielleicht hilft. Mein Blick gleitet über Rose' Engelsgleichen Gesicht, die friedlich zu schlafen scheint. Ihr blondes Haar liegt gewellt auf dem Kissen und ihren Schultern. Ihre Gesichtszüge sind entspannt, ihre Lippen plump und rosa... Meine wunderschöne kleine Mate.

Obwohl alles um sie herum blass ist strahlt sie dennoch. Und obwohl sie den Raum durch ihre bloße Anwesenheit mit Licht und Leben erfüllt, liegt sie im Bett als sei sie...
Oh Mondgöttin! Ich kann es nicht einmal denken... nimm mir mein Licht nicht weg. Ich brauche sie, dass weißt du.
Wieso wacht sie nicht auf? Ich will ihre schönen hellen Haselnussbraunen Augen strahlen sehen, sie lächeln sehen und lachen hören. Sie in meine Arme nehmen, festhalten und nie wieder loslassen.