Bounded Souls

18.

Micheal POV

Sobald wir durch die Stahltür gehen, sehen wir einen schlafenden Finn. Zehn Zentimeter über dem Boden, hängt er an der Betonwand. Die Strammgezogenen Ketten sorgen dafür, dass seine Arme und Beine weit nach außen gezogen sind. Wie ein gigantisches lebendes X hängt er an der Wand.

Cailan zieht sich seinen Mantel aus und hängt es an die Tür. Die Ärmel seines Pullovers zieht er anschließend hoch. Ungläubig blickt er dann zu mir. „Siehst du das Micheal? Der Arsch schläft einfach! Als wäre das hier ein Hotel!" zischt er aufgebracht. Wütend stapft er zu dem Tisch und greift sich ein gezacktes Messer. Anerkennend zeigt er auf darauf, wirft es ein paarmal in die Luft bevor er damit auf Finn losgeht.

Ich lehne mich an die Wand mit verschränkten Armen und schaue zu. Mir ist die Lust vergangen.
Zusehen das Silas meine Schwester so glücklich zu machen scheint, setzt mir sehr zu. Ich bin ihr Bruder. Ich sollte sie ihre Sorgen vergessen lassen können. Nicht Silas.

Wie kann es sein, dass er das bei ihr schafft innerhalb so kurzer Zeit?

Sie kennen sich kaum, höchstens einpaar Tage und doch lässt sie ihn an ihre Seite. Wieso?

Dem Foto nach zu urteilen, wirkt sie sehr entspannt und gelassen. Als wären die letzten Wochen nicht die Hölle für sie gewesen.
Als wären sie schon eine Ewigkeit befreundet...

Aber seine Absichten sind klar und deutlich zu erkennen.
Er will sich an meine Schwester rann machen, ihr an die Wäsche gehen. Und sie dann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.

Das lasse ich nicht zu! Soll der das mit einer anderen tun, ist mir scheiß egal.
Aber nicht mit meiner Schwester!

Resigniert schaue ich rüber zu Cailan der das Messer nun mit voller Wucht in Finn's Bauch rammt.
Er reist erschrocken die Augen auf und keucht laut auf. Sein Blick wandert runter zu seinem Bauch und als er das Messer darin sieht, weiten sich seine Augen voller Angst. Blut tretet heraus und benetzt das Messer. Als Cailan dann anfängt das Messer zu drehen, schreit er laut vor Schmerz auf.
„Guten Morgen Sonnenschein! Wie geht's uns denn heute so?" fragt Cailan ihn gespielt interessiert. Überrascht schaut er Cailan an.
Ja, ihn hat er wohl nicht erwartet. Wenn man bedenkt, dass Wesley, ich und Mira die einzigen sind die er noch zu sehen bekommt. „Überrascht mich zu sehen Bastard?! Glaub mir, ich bin auch nicht erfreut darüber deine hässliche visage zu sehen. Du kannst dir nicht vorstellen wie wütend ich war als ich hörte was du Rose angetan hast! Und was du mit ihr vor hattest! Da musste ich dich doch besuchen und mal Hallo sagen!" Cailan der Anfangs mit ruhiger Stimme sprach wurde zum Ende hin immer wütender und lauter.

Und obwohl ein Messer in Finn steckt beginnt er röchelnd zu lachen. Laut, voller Schadenfreude. Der Typ ist nicht mehr ganz dicht im Kopf.
„Wie ich es Micheal bereits an... meinem ersten Tag hier gesagt habe... Ich war unvorsichtig. Unüblich für mich. Eigentlich hätte ich sie bei der ersten Gelegenheit mitgenommen... ohne ein großes Aufsehen zu erregen... wie alle anderen vor ihr. Aber kann man es mir übel nehmen? Die kleine ist so süß wie Honig und gleichzeitig so heiß, dass einem Mann sofort heiß wird... Eine perfekte Mischung wenn ihr mich fragt. Ich habe es genossen sie zu beobachten. Und ich konnte es nicht erwarten Ihre entzückenden Schreie aus ihrem heißen Mund zu hören... das klang nach der schönsten Symphonie die ich je gehört habe. Hätte ich doch noch mehr Zeit mit ihr gehabt... Wobei sie alles geschrien und gestöhnt hätte..." verträumt blickt er dabei an die Decke.

Cailan ist noch dabei, dass zu realisieren was Finn gesagt während es in mir so heiß brodelt wie Lava. Und der Gefühlsvulkan in mir, welcher bereits am brodeln war explodiert bei seinen letzten Worten.
Ich stürze mich mit voller Wut auf ihn und drücke das Messer drehend tiefer in ihn hinein. Dabei schreit er laut vor schmerzen auf. Doch das nehme ich kaum wahr. Sofort umschließe ich seinen Mund mit einem festen Griff, ziehe ihm die Zunge mit einer Zange heraus, greife Anschließend nach einem Messer um sie ihm langsam abzuschneiden. Blut spritzt mir ins Gesicht und auf meine Kleidung.
Aber es interessiert mich nicht.
Finn's schmerzerfüllte schreie Hallen in dem Raum auf.
Doch das lässt mich kalt.
Es ist mir nicht genug. Er wird Höllenqualen erleiden ehe ich ihn umringe! Ich fühle solch einen Zorn, dass ich glaube ich würde gleich explodieren. Als würde ich den Verstand verlieren.