°•° 9. Türchen °•°

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Ehe ich mich versah war der Tag meines Geschenks gekommen. Der 10.te Dezember.

Immer wieder hatte ich mir vorher Gedanken gemacht, wie dieser Tag werden würde. Ich hatte mir vorgestellt, was ich tun würde, wie es ablaufen würde, was wir bereden oder was wir danach essen gehen würden. Immer wieder hatte ich mir die gute Stimmung vorgestellt, dieses Kribbeln vor Freude und Spaß.
Das Gefühl von Weihnachten halt.

Doch natürlich, egal wie schön ich es mir vorstelle, das Schicksal macht mir einen Strich durch meine Rechnung.

Das Einzige, was ich gerade fühlte, war nicht das besondere Weihnachtsfeeling, sondern meinen schmerzenden Po.
Auf dem ich saß. Schon wieder. Zum 40. Mal. Verdammt.

„Was hast du, Laura?", hörte ich Chen schon aus der Ferne säuseln.
Und tatsächlich ließ er nicht lange warten, da schlitterte er auch schon in einem großen Kreis um mich herum.

Bei ihm sah Schlittschuhlaufen so einfach aus.

Er rutschte einfach mühelos über das glatte Eis. Klar, vor allem wenn er um mich herum fuhr, um mich auszulachen, störte er einige weitere Läufer, aber davon abgesehen war er echt gut. Zumindest wenn es nur die ganze Zeit vorwärts ging.

„Ha-ha", ich verfolgte mit meinem Blick Chen bei seinen Runden um mich herum. „Sehr lustig."

„Also für mich schon. Denn ich hätte wirklich nie gedacht, dass es möglich ist...", Chen lachte, aufrichtig. „...Wenn du da unten sitzt bist du sogar noch kleiner."

„Na warte..."

Entschlossen robbte ich auf dem Eis etwas nach vorne, um Chens Bahn um mich herum zu stören. Doch es half leider gar nichts.

„Tjaja, Mini, mich bringt niemand zum Fall!", Chen drehte noch eine Runde um mich herum, bevor er stehen blieb. „Was ist, willst du nicht so langsam Mal aufstehen?"

„Nur noch 5 Minuten, Mama", gab ich zurück und drehte mich demonstrativ weg.

Ich konnte ihn jetzt zwar nicht sehen, doch ich hörte klar und deutlich sein Lachen über meinen Witz.
Was mich zum Lächeln brachte.

„Okay, okay, Mini", plötzlich tauchte Chen wieder vor meiner Nase auf, die Hand nach mir ausstreckend. „Komm, ich helfe dir auch hoch."

„Was für ein Gentleman", ich lachte, ungewollt.

Aber er hatte Recht. Das Eis war, oh was für ein Wunder, eiskalt. Und wenn ich nicht am nächsten Tag krank sein wollte, müsste ich mich so langsam vom Eis wegbewegen.

Dann streckte ich meine Hand aus, um Chens Hand zu nehmen.

Exo Chen • Der WunschpunschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt