Kaum Zuhause angekommen, schmiss ich mich sofort auf mein Bett. Meine Stimme bröckelte nach der langen Bandprobe und eigentlich wollte ich nur noch schlafen.
„Super", hörte ich von Chen, der aus meiner Tasche krabbelte. „Ein weiterer Tag, an dem wir keinen Schritt weiter gekommen sind."
„Ja... Leider...", murmelte ich darauf nur. Mein schlechtes Gewissen plagte mich durchgehend, dass ich für Chens Zustand Schuld war. Aber dafür war ich gerade zu müde.
Chen murmelte ebenfalls, ganz leise, aber laut genug, dass ich es verstehen konnte. „Wenn du doch nicht..."
Sofort richtete ich mich kerzengerade auf. „Du hast mich doch als klein bezeichnet! Ich-."
„Und mir deswegen direkt die Hölle an den Hals wünschen? Das ist deine Rechtfertigung?", Chen lachte, aber nicht herzlich sondern eher gehässig und gezwungen, dass mir schwer ums Herz wurde.
„So wie aussieht bleibe ich wohl für immer winzig."„Ich tue mein Bestes!", widersprach ich sofort, stockte aber dennoch, hauptsächlich weil meine Stimme beim Reden abkratzte. „Und das trotz Stress bei den Bandproben..."
„Weil die Bandproben so viel wichtiger sind!"
„Für mich schon! Wir ändern in letzter Sekunde alles, weil Baeks Stimme immer mehr nachlässt und ich kann das noch nicht so sehr und-."
„Und das hilft mir wie?"
„Es wäre schön, wenn du auch ein wenig an meine Gefühle denken könntest..."
„Deine Gefühle?", Chens Lachen erstarb. „Ich hoffe, du fühlst dich schlecht. Du hilfst mir nämlich überhaupt nicht und ich bleibe winzig."
„H-hallo?!"
„Für immer von Krümeln ernähren... Für immer von Hundeschnautzen vollgesabbert werden... Für immer in Taschen und Pullovern verstecken... Für immer unter einem winzigen Stück Stoff auf einem Kissen schlafen... Für immer im Waschbecken duschen... Für immer getragen werden, weil ich für drei Schritte gefühlt eine halbe Stunde brauche..."
„Ich weiß, es tut mir ja Leid, ich bin es Schuld, aber-.", murmelte ich, doch er hörte mit seinen Ausführungen nicht auf.
Mir blieb nichts anderes übrig als mich wieder hinzulegen und auf die andere Seite zu rutschen. Mit meinem Kissen über meinem Kopf konnte ich Chens Stimme so abdämpfen, dass ich ihn nicht mehr hörte und ich alleine mit meinem schlechten Gewissen und den leisen Tränen war.
DU LIEST GERADE
Exo Chen • Der Wunschpunsch
Fanfiction°•°• Der Wunschpunsch °•°•° Laura ist klein. Das weiß sie; jeder und besonders Chen weist sie immer wieder darauf hin. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie sich kleinkriegen lässt. Sie legt sich, ohne zu wissen wem das Geschenk gilt, beim Wicht...