„Jaa, gute Nacht!“, rief ich aus meiner Tür heraus, die ich schon halb geschlossen hatte, damit unser Hund nicht in mein Zimmer kam. Normalerweise hatte ich ihn immer bei mir. Doch die Angst, dass er vielleicht den Mini Chen einfach spontan verspeisen könnte war dann doch zu groß.
„Gute Nacht!“, kam es durch den Türspalt zurück, den ich nun auch schloss.
Ich drehte mich um. Chen lief über den Boden entlang und sah sich überall um.
Wie die Welt wohl so war, wenn man nicht nur klein sondern winzig war? Bestimmt komplett anders. Offensichtlicherweise.„Also...“, ich seufzte und machte mich auf den Weg zu meinem Kleiderschrank, wobei ich Chen überholte. Klar, ich war mit meiner Größe nun auch schneller. Was für ein ungewohntes Gefühl.
Chen blieb einfach mitten im Raum stehen. Ratlos. „Ja..?“
„Ich mache dir ein bequemes Bettchen auf einem Kissen und du kannst etwas von dieser Decke haben...“, noch während ich redete, holte ich ein Kissen und eine weitere Decke aus meinem Schrank. „Oder vielleicht besser mein Schal? Vielleicht ist die Decke zu schwer...“
„Klingt gut“, antwortete mir Chen nur.
Gesagt, getan. Bewaffnet mit dem Zeug, das Chens Schlaflager bilden würde, schloss ich meinen Schrank. Die Spiegel an den Türen waren schmutzig und mir entgegen sah ein kleines, aufgewühltes, blondes Mädchen. Gewöhnlich hätte ich normalerweise gesagt, aber naja, hinter mir stand ein Junge. Geschrumpft.
Das erlebte man auch nicht alle Tage.„Werden deine Eltern dich nicht vermissen?“, fragte ich Chen beiläufig.
Der verneinte. „Nein... Wenn ich Mal nicht nach Hause komme bin ich normalerweise bei Chanyeol oder Sehun oder Xiumin...“
„Na dann... Umso besser.“
„Mhm“, Chen folgte mir. Ich stellte das Kissen auf den Boden neben mein Bettende und wartete, dass Chen draufkletterte.
„Klamotten oder so?“
„Wehe du ziehst mir jetzt Barbie Zeug an“, wehrte Chen sofort ab. „Danke, aber nein danke.“
„Okay, wie du meinst!“
„Ich bleibe ja sowieso nicht lange so klein... Morgen werden wir mich wieder groß kriegen.“
Ich nickte, musste jedoch sofort wieder damit stoppen. „Morgen?“
„Ja, morgen.“
„Morgen geht nicht.“
„Was? Warum?“, Chen, der es gerade erst geschafft hatte, auf das Kissen zu klettern, wäre vor Überraschung beinahe wieder herunter gepurzelt.
„Ich kann nicht. Ich habe morgen meine erste Bandprobe.“
Chen stöhnte auf. „Muss das sein?“
„Ja“, gab ich kleinlaut zu. Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit über gefreut.
„Wir haben die Band gerade erst gegründet und unser erster Auftritt ist direkt beim Weihnachtsabend der Schule... Du weißt schon, da wo auch die Theater AG auftritt. Wir sind direkt danach dran. Und das ist unsere erste Probe! Das ist wichtig!“„Ich... Das... Muss das sein?“
Ich zögerte, doch entschloss mich, hart zu bleiben. „Ja.“
„Okay, gut... Aber du musst mich mitnehmen. Sonst isst mich hier euer Hund. Ich traue dem nicht.“
Daraufhin musste ich lachen. „Natürlich!“, antwortete ich ihm, während ich ihn mit meinem Schal zudeckt. Für Chen war das Ganze wohl gerade wie ein Doppelbett mit unendlicher Decke, was?
„Gut“, Chen murmelte sich unter den Schal. Es schien bequem zu sein.
„Gute Nacht. Ich hoffe, du schläfst bequem.“
„Dir auch gute Nacht...“
Ein wenig Stille.
„Ich wusste gar nicht, dass du singst, Laura?“
„Ich auch nicht, um ehrlich zu sein.“
„Ich singe auch hin und wieder...“
„Wirklich? Du? Chen? Reden wir hier von der gleichen Person?“
„Ich weiß, ich sehe nicht so aus, aber...“
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Exo Chen • Der Wunschpunsch
Fanfiction°•°• Der Wunschpunsch °•°•° Laura ist klein. Das weiß sie; jeder und besonders Chen weist sie immer wieder darauf hin. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie sich kleinkriegen lässt. Sie legt sich, ohne zu wissen wem das Geschenk gilt, beim Wicht...