„Hey Charlie, sag was ist los? Du bist so abwesend." Schnell schüttelte ich meinen Kopf und versuchte Tim an zu lächeln.
„Alles gut." Ich nahm mir das nächste Glas und fing auch an das zu polieren. „Sicher?" Ich seufzte auf und stellte das Glas wieder ab um mich auf den Tresen auf zu stützen.
„Nein, so gar nicht."
„Was ist denn los?" Timmy sah mich besorgt an und legte seinen Kopf etwas schräg.
„Ich wünschte ich könnte es dir erzählen, doch geht das einfach nicht." Nachdenklich schwieg er eine Weile und musterte mich, dann nickte er kaum merklich. „Dann solltest du dir jemanden suchen mit dem du darüber reden kannst, Mary vielleicht?" Traurig lächelnd schüttelte ich den Kopf.
„Nicht mal ihr kann ich es erzählen...ich weiß nicht mehr weiter Tim...oh Gott, bitte behalte das für dich, dass ich mit niemanden über etwas Bestimmtes reden kann." Mit einem flehenden Blick sah ich zu ihm rüber.
„Das werde ich nicht, aber wenn du es keinem erzählst, dann schon. Ich werde nicht dabei zusehen wie du deinen -an was auch immer- Verstand verlierst." Mit einem leichten Lächeln nickte ich schnell. „Danke Tim." Er winkte bloß ab und lief zu ein paar Gästen, die eben etwas bestellen wollten.„Charlie du kannst gehen!" Rief auf einmal Steven von hinten. Meine Schicht war zu Ende. „Okay!" Ich nahm mir meine kleine Schürze ab und packte meine Sachen zusammen. „Tim ich muss los." Ich umarmte ihn zum Abschied schnell und war schon halb aus der Tür, als er mich noch mal aufhielt.
„Vergiss nicht was ich dir gesagt habe und grüß Mary von mir."...
„Du bist zu spät." Begrüßte mich Lisa.
„Sorry ich bin...nicht ganz auf der Höhe."
„Hast dich erkältet?" Bei ihrer Frage deutete sie auf meinen Schal, den ich nicht, wie den Mantel, abgelegt hatte.
„Ja etwas." Log ich und fühlte mich dadurch noch schlechter.
„Du kannst auch nach Hause gehen und dich ausruhen, wir bekommen das schon hin, die anderen kommen in ungefähr 15 Minuten. Dein Part kommt eh etwas später in diesem Tanz und die Musik haben wir ja schon." Dankend lächelte ich sie an. Wir trafen uns immer etwas früher um noch das Training zu besprechen.„Wäre das wirklich in Ordnung?"
„Natürlich, ich bin doch schon groß." Jetzt musste ich echt etwas lachen. Wie sie da so stand und versuchte sich größer als ihre 1,63 m zu machen. „Danke dir." Mit einer Umarmung verabschiedete ich mich wieder von ihr und schrieb Mary schnell eine Nachricht, dass ich nicht da sein werde.
Sie antwortete mir zwar nicht, aber ich sah, dass sie es gelesen hatte.
Ob sie sauer auf mich ist? Ich bin ja bis jetzt immer noch nicht dazu gekommen mit ihr zu reden, also muss das bis nachher warten.
„Grüß die anderen von mir, das nächste Mal bin ich auf jeden Fall wieder da."
„Klar mach ich und gute Besserung!"Ich stieß die Tür von der Halle auf und ließ Lisa alleine im Saal. Jetzt brauchte ich echt Ruhe und Zeit für mich... Diese ganze Sache machte mich einfach nur fertig.
Ich wusste weder wohin mit meinen Gedanken noch mit meinen Gefühlen.Auf leisen Sohlen lief ich den Flur entlang raus auf die belebten Straßen Londons. Niemals in meinem Leben hätte ich gedacht, dass wenn ich hier her ziehe überhaupt mal in die Nähe einer Berühmtheit komme. Ich meine, die Chance bestand doch 1 zu 100 seinen Lieblingsschauspieler zu treffen und 1 zu 1000 das es gleich zwei davon sind...oder?
Gedankenverloren zog ich mein Handy hervor und rief Lee an.
„Hey Charlie."
„Lewis mir geht es nicht so gut, ich werde gleich nach Hause kommen."
„Oh dann ruh dich schön aus, aber ich bin nicht da." Ich zog meine Augenbrauen hoch.
„Und wo bist du dann?"
„Ich treffe mich mit einem alten Freund in der Stadt." Nun war ich echt verwirrt. „Du hast hier keine Freunde." Klang irgendwie hart und so als würde ich ihn mobben, aber so war es nun mal.
Auf der anderen Seite der Leitung hörte ich ihn aufstöhnen.
„Verdammt ich gestehe es ja, ich hab ein Casting, auch einer der Gründe wieso ich überhaupt in London bin." Beinahe wären meine Augen raus gefallen. „Ah endlich Lewis!" Quietschte ich aufgeregt.
„Meine Ohren Charl!"
„Oh man Lee ich freu mich ja so und ich sagte doch, dass du das Zeug dazu hast."
„Noch war ich nicht da, also hab ich den Job auch noch nicht, wenn ich denn dafür geeignet bin." Ich musste lachen. „Du schaffst das schon ich glaub an dich und das weißt du." Jetzt hörte ich auch ihn lachen.
„Ja damit nervst du mich ja schon seit Jahren."
Kurz unterhielten wir uns noch, wie lange es denn dauern würde und das er mich gleich danach anrufen solle, dann legte er mit einem „Hab dich lieb." auf.Ich ließ mein Handy wieder in meiner Tasche verschwinden und atmete tief durch. Nicht wirklich wissend was ich machen sollte, lief ich nach Hause, zog mir eine kurze Hose und ein mir zu großes T-Shirt von Iron Man an. „Hey Scharzi." Ich kuschelte mich mit meiner schwarz-weißen Katze in mein Bett und starrte an die Wand.
Es verging bestimmt über eine halbe Stunde, bis ich es nicht mehr aushielt nichts zu tun. Also stand ich auf, kramte meine Zeichensachen hervor und meine letzte leere Leinwand.
So lange hatte ich schon keinen Pinsel mehr in der Hand gehabt...
Immer hatte ich keine Zeit oder eben kein Motiv, doch nun hatte ich beides. Ich machte etwas Platz in meinem Zimmer, machte Musik an und baute die Leinwand auf.
„When, when the fire's at my feet again and the vultures all start circling. They're whispering, "You're out of time." But still I rise..."
Eigentlich war ich nicht so der große Katy Parry Fan, aber dieser Song hatte es mir einfach angetan.
Mit schnellen Pinselstrichen und viel Farbe, fing ich an die Konturen meines Motivs zu ziehen und versank von einer Sekunde auf die andere in meiner Welt, in der Hoffnung nicht allzu schnell dort wieder heraus kommen zu müssen....
„Ihr wollt mich doch total verarschen?" Fragte Eddie mit verschränkten Armen. Ich schüttelte den Kopf. „Verdammt Tom." Er verzog sein Gesicht und biss sich auf seine Unterlippe.
„Wir hatten das schon mal und es ist nicht gut ausgegangen."
„Ich weiß."
„Dann weißt du auch, dass ihr das nicht tun solltet, ihr habt ja keine Ahnung was ihr ihrem Leben antut und generell." Ich nickte nur noch.
„Ben kommt auch gleich, richtig?" Wieder nickte ich ihm zu und senkte den Blick. Genau in dem Moment kam auch schon der älteste von uns in den Raum geplatzt.„Wie schön dich wieder zu sehen Eddie." Ben umarmte ihn freundschaftlich, doch Eddie erwiderte nur halbherzig.
„Wir müssen reden, Ben." Das Lächeln auf Bens Zügen verschwand augenblicklich und sein Blick legte sich auf mich. „Wir hatten das schon mal, wieso wieder?" Eddie wollte eine Erklärung, was selbstverständlich war.
„Es ist bis her nichts wirklich passiert und ihr beide macht einen Aufstand."
„Ja das ist es: Bis her." Da beide standen, hielt ich es für angemessen mich auch aus meinem Sessel zu erheben. „Und das sollte so bleiben, das weißt du." Sprach ich ruhig weiter. „Das weiß ich ganz genau, aber es ist nicht wie beim letzten Mal." Verteidigte er sich.
„Ach nein? Was ist bitte anders an der ganzen Sache? Ben wir, oder besser ihr, könnt euch das weder erlauben noch kann ich das zulassen."
„Anders an der Sache ist, dass sie weder in der Öffentlichkeit steht, noch eine Kollegin ist."
„Das macht die Sache sogar noch schlimmer." Wir drei diskutierten ohne Ende und ich war froh, dass der Aufenthaltsraum leer war.Ben hatte nichts dagegen, ich war geteilter Meinung und Eddie war komplett dagegen.
„Wieso hörst du nicht endlich damit auf, Ben?!" Rief nun Eddie aufgebracht.
„Weil ich es verdammt noch mal nicht kann!" Schlagartig wurden wir still und sahen in das schmerzverzerrte Gesicht unseres Freundes.
„Ich bin es leid, aber ich kann es nicht lassen, dafür mache ich sowas schon viel zu lange."
Die Stimmung war bedrückend und am liebsten wäre ich gegangen, aber weglaufen war auch keine Option.
Ed legte seinen Kopf in den Nacken und schloss zweifelnd seine Augen. „Wer ist sie überhaupt?" Fragte er dann und setzte sich auf einen Barhocker an die Theke.
Es wirkte fast, als ob ihm dieses Gespräch seine Kraft raubte. „Sie ist eine Tänzerin." Meinte Ben, doch korrigierte ich ihn.„Ihr Name ist Charlie Main."
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Talk dirty to me
Fanfic-Talk dirty to me- Von einem wunderbaren Abend den Tom Hiddleston, mit einer ihm unbekannten Frau verbracht hatte, blieb ihm nichts weiter als die Erinnerung und ein kleiner Zettel mit genau diesen Worten... Und Benedict? Was hat er damit zu tun? •...