Talk dirty to me

XXI

Ohne weiteres öffnete ich schnell die Tür und wartete gespannt auf Tom, dessen Schritte zu mir drangen, immer näher.
Nervös knabberte ich auf meiner Lippe herum und richtete noch einmal schnell meine Haare, da sah ich ihn auch schon. Er sah mal wieder verdammt sexy aus, aber auf eine andere Art und Weise die mir nicht weniger gefiel.
Heute trug er eine dunkle enge Jeans, ein weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke.
Mal was anders.
Dachte ich mir und zog eine Augenbraue hoch. „Hallo Charlie." Leicht lächelte er und musterte mich von oben bis unten, was mich rot werden ließ.
Bloß nicht an letztes Mal denken...
„Hi, komm rein." Ich schritt zur Seite und ließ ihn an mir vorbei, dabei atmete ich seinen so unglaublich tollen Duft ein.

„Möchtest du etwas trinken?" Kurz dachte er wohl nach und sah sich dabei im Wohnzimmer um. Es war seit dem letzten Mal aufgeräumt, bis auf ein paar Zeichnungen und Stifte von mir, lag nichts weiter herum.
Natürlich viel dann auch Toms Blick auf meine Werke. Ohne auf meine Frage ein zu gehen, lief er auf die andere Seite des Tisches. „Sind die von dir?" Schüchtern nickte ich.
„Darf ich?"
„Nur zu." Versuchte ich locker zu wirken und beobachtete Tom wie er meine Skizzen, Zeichnungen und Kritzeleien bewunderte. „Wunderschön." Hauchte er irgendwann gebannt und strich über eines der Exemplare. Neugierig, welches er denn gerade genau meinte, stellte ich mich mit einem gewissen Abstand neben ihn und sah, so gut es ging, über seine Schulter. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich sah, dass er das Bild von meinen Eltern bestaunte. „Das war vor etwas drei Jahren. Wir waren im Urlaub und ich fand diesen Moment einfach so schön, dass ich die beiden gezeichnet habe." Erklärte ich in Gedanken und merkte nicht wie Tom mich von der Seite an sah.
Die Bleistiftzeichnung zeigte meine Mutter die von meinem Dad von hinten umarmt wurde, im Hintergrund das Meer mit einem Leuchtturm. „Hast du noch mehr?" Fragte er. Ich spitzte meine Lippen und sah auf meine Füße.
„Ja schon, aber die hat bis her noch keiner gesehen."
„So etwas sollte man nicht verstecken, das ist ein Wahnsinns Talent." Raunte er. Ich murmelte ein „Na gut." und lief in mein Zimmer um die anderen Zeichnungen zu holen, in dem Wissen, dass auch etliche Bilder von ihm, Ben und andern Schauspielern dabei waren.

„Hier."
„Wow." Stieß er aus als er den dicken Ordner sah. „Ich sammel die meisten Bilder eben und das seit Jahren." Wieder lächelte er mich leicht an, setzte sich und nahm sich den Ordner. „Was dagegen wenn ich etwas Musik an mache? Ich mag es nicht wenn es so ruhig ist." Fragte ich leise. Schnell sah er zu mir mit seinen großen blauen Augen und nickte. „Selbstverständlich." Ich entschied mich dann einfach meine Liste durchlaufen zu lassen. „Nicht wahr." Grinste Tom. Mir war sofort bewusst, dass er bei der Kategorie „Schauspieler" angekommen war.

„Wirklich beeindruckend..."
Er stoppte und sein Gesicht wurde schlagartig ernst, als er die nächste Folie umblätterte. „Das bin ja..." Er nahm vorsichtig die Zeichnung in seine Hände und blickte zu mir. Ich presste meine Lippen peinlich berührt zusammen. „Nicht gut?" Fragte ich und grinste schief. „Soll das ein Witz sein? Es ist super geworden, kann ich das behalten?" Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und meine Augen wurden noch größer als sie eigentlich schon waren, als ich die Zeichnung in seinen Händen sah. Es war ausgerechnet die, die Tom Oberkörper frei darstellte.