Chapter IX

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Ich zögerte und schniefte dabei kurz, mitfahren oder erwischt werden?

Man konnte meine Schritte durch die Gasse hallen hören, als ich zu Niall joggte und neben ihm stehen blieb.

"Nimm, wir haben keine Zeit mehr!", er drückte mir seinen Helm gegen den Magen und ich setzte ihn kurzer Hand auf, nachdem ich ihm den Helm abgenommen hatte. Sein Bizeps zuckte als ich mich zitternd an seinen Armen festhob um mein Bein über das Motorrad zu schwenken.

"Was ist mit Luke", murmelte ich während ich mich versuchte so hinzusetzen das ich nicht an ihn gedrückt war.

"Der hat Pech gehabt."

Seine Worte waren wie immer kalt ohne erbamen und ich dachte für eine Sekunde wirklich darüber nach ob ich absteigen sollte. "Arschloch", flüsterte ich, woraufhin er Gas gab und ich mich in Todesangst an ihn klammerte und dabei schrie wie eine verrückte.

"Halt deine Klappe sonst-", es war zu spät,  eines der Polizeiautos bog in die Straße ein, und Niall konnte einen Zusammenprall nur durch eine extrem scharfe Kurve verhindern. Abermals fuhren wir in kleine Straßen rein, rasten nur Zentimeter an den Wänden vorbei und die Sirenen stets hinter uns. Total verängstigt drückte ich mein Gesicht gegen seinen Rücken und krallte mich fester.

"Hör mir zu, ich fahre jetzt an die Hauptstraße,  du steigst ab und versteckst dich, ich hänge die Bullen ab und komm wieder zurück ok?"

Ich schüttelte den Kopf, er wollte mich alleine in dieser Gegend aussetzen?

"Du musst mir vertrauen. Jetzt steig ab los!", seine Stimme war sanft und trotzdem befehlerrsich, alles ging schnell: Das Motorrad kam zum stehen, hastig stieg ich ab und versteckte mich hinter einer Mauer, dann fuhr er davon.

Oh.Mein.Gott. Ich saß auf Niall James Fucking Horan's Motorrad, habe seinen Helm an und durfte mich an ihn klammern. Das Polizeiauto fuhr heulend hinter Niall her und ich duckte mich flüchtig.

Doch dann dachte ich an Luke, hoffentlich ist er abgehauen und ihm ist nichts passiert. Falls Niall wirklich zurück kommen würde musste ich ihn überreden zurück zu gehen. Mittlerweile hatte ich den Helm ausgezogen und klammerte ihn an mich, es war eindeutig zu kalt. Was wenn er sie nicht abhängen könnte? Was wenn er mich nur loswerden wollte? Shit, ich hatte selbst mein Handy nicht da.

Meine Hände waren verschwitzt vor Aufregung und ich wischte sie geekelt an meiner Hose ab, es hatte mich ganz schön erwischt. Aber wie gesagt,  es war unmöglich ihn nicht zu lieben, zumindest für moi. In der Ferne hörte ich das Brummen eines Motorrads näher kommen und ich betete nur das es Niall war, der Adrenalinkick war verschwunden und mein Herz fing wieder an gegen meinen Brustkorb zu hämmern. Dann sah ich ihn, die Blonden Haare wehten wild im Wind herum und seine muskulösen Arme waren angespannt.

Das Mottorad quietschte als er bremste und die Abgase aus den Auspuff rauchten, langsam kam ich wieder auf meine wackligen Beine und blickte unruhig zu ihm herüber. Er stand im Licht einer Straßenlaterne, der seine Silhouette umrundete und ihn märchenhaft aussehen ließ.

"Komm her, hab sie abgehängt", nuschelte er und suchte irgendwas in seiner Jackentasche. Alles verlief wie als ob ich dafür programmiert war: Rechter Fuß,  Linker Fuß,  Rechter Fuß, Linker Fuß,  Rechter Fuß Oh Hallo weiße Converse Schuhe. Mein Blick wanderte von seinen Schuhen seinen Körper entlang: Seine definierten Beine, das schwarze Shirt das sich an seine Haut schmiegte und die silberne Kette die schon ein ganzes Leben fröhlich auf seiner Brust lag. Die unzähligen, rätselhaften Tattoos auf seinen Armen und der freche Blick in seinen meeresblauen Augen. Die seltenen Grübchen die fast nie zum Vorschein kamen, seine vollen Lippen die ich jederzeit küssen würde und..

Cheers| n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt