"Luke?", ich legte eine Hand auf seine Schulter, die er sofort abwimmelte, dann drehte er sich mit einem genervten Seufzer zu mir und sah mich an. Sein Blick war verschleiert, es fühlte sich an als würde er durch mich hindurch sehen. Er sah mich nicht mit seinem treuen Blick an, sein typisches Luke-Grinsen war verschwunden.
"Warum bist du nicht an dein Telefon gegangen? Ich hab dich tausend mal angerufen..", ich konnte die Wörter die meine Lippen verließen zwar hören, doch als er keine Reaktion zeigte, fühlte es sich an als hätte ich nie etwas gesagt.
"Ja Grace, weißt du, eine Sprachnachricht auf der Mailbox ist genauso effektiv wie 80", sagte er augenverdrehend. Was war nur mit ihm los? Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, bevor ich etwas niedergeschlagen nickte.
"Tut mir leid. . Ich hab mir nur Sorgen gemacht", murmelte ich leise, und das erste mal an diesem Tag konnte ich sein Lachen hören, er lachte, er lachte für eine Ewigkeit, doch es war kein herzhaftes Lachen, sondern ein verbittertes.
"Bitte? Du? Du hast dir Sorgen gemacht? War das bevor, oder nachdem du mich für Niall versetzt hast?!", brüllte er mich an, und ich konnte viele Köpfe in unsere Richtung drehen sehen. Er war sauer, seine Schlagadern pochten, die Hände zu Fäusten. Es war doch nur ein Familienessen..
"Das stimmt nicht Luke! Du verstehst das völlig fa-"
"Sag mir verdammt nochmal nicht das ich es falsch verstehe! Ich hab gesehen wie du in sein Auto gestiegen bist! Er hat mir alles erzählt Grace! Ich will dich jetzt nicht vor allen fertig machen, also tu mir den gefallen und geh mir aus den Augen! ", knurrte er mich wütend an, bevor seine Augen gefährlich funkelten und ich ihm nur ungläubig entgegenblickte.
Was hatte er ihm denn erzählt? Es war doch gar nichts passiert. .
Ich wollte es ihm erklären, doch als ich meinen Blick wieder hob war er verschwunden, Tränen fingen an sich in meinen Augen zu sammeln, und ich kämpfte sie angestrengt zurück. Ich sah um mich herum, sah direkt in die Gesichter der Menschen, die ihre Gespräche gestoppt hatten um zuzuhören. Ungläubig sahen sie mich an, betrachteten mich abwertend, mitleidig. . aber auch schadenfreudig.
Als sie meinen Blick schließlich bemerkten, sahen sie weggetreten weg und fingen wieder an zu reden, ich schluckte. Niedergeschlagen fuhr ich mir übers Gesicht, hatte es einen Sinn? Hatte es einen Sinn loszurennen? Hatte es einen Sinn ihm weiter hinterher zu rennen? Gedanken wie diese spukten immer wieder in meinem Kopf, und so kam es, das ich in meinem Zimmer verschwand, mich für diesen Tag einfach krank meldete und damit in meinem Bett verkroch.
***
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Trish friedlich in ihrem Bett, ich hatte sie über Nacht nicht hereinkommen gehört und um ehrlich zu sein, war ich glücklich, da dies mir wohl ein paar Unterhaltungen erspart hatte.
Nachdem ich mich wie sonst auch immer fertig gemacht hatte, verließ ich das Zimmer und lief auf den Hof. Es war noch recht früh, und der frische Herbstwind fegte die bunten Blätter durch die Gegend. Immernoch etwas müde setzte ich mich auf eine Bank, ich holte meinen Literaturhefter aus der Tasche, als es mir plötzlich in den Sinn kam und ich vor Schreck alles fallen ließ.
"Shit", war alles das ich rausbekam, ich hatte vergessen Niall auf die Nachhilfe anzusprechen, und wenn Luke das jetzt mitkriegen würde, konnte ich das mit uns vergessen. Etwas durcheinander fing ich an die heruntergefallenen Blätter aufzuheben, ich sah weiße Chucks neben den Blättern, meine Augen wanderten langsam den Körper hinauf, bis ich in fröhliche Grüne Augen sah.
"Gracieeeee", grinste er und setzte sich neben mich, dann drückte er mir einen Kaffee in die Hand, und legte den Kopf schief.
"Den war ich dir noch schuldig", erklärte er und half mir beim aufheben. Schwach lächelte ich, "Danke Michael", nachdem ich die Blätter eingeheftet hatte, legte ich den Ordner zur Seite und widmete mich meinem Kaffee.
"Kein Problem Kleines", er sah mich liebenswürdig an, doch seine Miene veränderte sich als er mich genauer betrachtete.
"Alles okay? Du warst gestern in Chemie nicht da.. und du sprichst kaum.. ist alles gut?"
Schnell nickte ich ab, sah ihn dabei kurz in die Augen und senkte dann den Blick.
"Sicher? Du siehst echt fertig aus", sein Mundwinkel rutschte nach unten und er legte einen Arm um mich. "Du kannst mir alles sagen..", er stupste mich in die Seite und ich musste kurz lachen.
"Da ist ja dein Lachen", grinste er, und half mir dann hoch. "Danke", meinte ich nur kleinlaut, "Ich muss noch was erledigen, wir sehen uns später okay?"
Er nickte und ich konnte spüren wie er mir hinterhersah als ich auf die Parkplätze lief.
***
"Nachhilfe? Das brauch ich nicht!", lachte er spöttisch und schloss die Tür seines Autos. "Gut. Dann schreib ich dir den Aufsatz und geb ihn dir dann", murmelte ich und kickte einen Stein weg. Seine Bewegungen stockten kurz, bevor er seinen Rucksack über die Schulter wurf.
"Von mir aus. Dann machen wir das halt zusammen", schnaubte er bockig und lief zum Eingang. Diesmal kam ein Augen verdrehen von mir, ich packte ihn am Ärmel und zwang ihn so sich zu mir umzudrehen. Etwas verwirrt drehte er sich zu mir um, die Adern an seinen muskulösen Armen schlängelten sich wie kleine Narben über seine Haut, schimmerten dabei in einem glasigen grünton. Sein Blick war wild und aufgewühlt, die Augen leicht von der Müdigkeit errötet und seine Haare sahen aus, als hätte er heute morgen etwas ganz anderes gemacht.
"Ich weiß nicht was mit dir los ist, ich dachte, es wäre jetzt alles in Ordnung", fing ich an, beobachtete dabei seine Körpersprache. Er stand wie eine Mauer vor mir, seine breiten Schultern nahmen mir die Sicht und wirkten, als würden sie mich von der restlichen Welt abschirmen. Ich versuchte nicht allzu eingeschüchtert zu wirken, und kaute auf der Innenseite meiner Backe rum, während ich langsam seinen Ärmel los ließ. "Die Stunde fängt gleich an", gab er eintönig von sich, ein verärgertes Brummen, bevor er kopfschüttelnd weglief. Na vielen dank auch.
***
Niall lief in langen Schritten zur Bibliothek, während ich mit meinen kurzen Beinen praktisch rennen musste um mit seinem Tempo mitzuhalten.
"Kannst du nicht nen Gang runterschalten?", keuchte ich und Wurf theatralisch die Hände in die Luft. "Du musst ja nicht gleich rennen", fügte ich kurzatmig hinzu. Ich konnte sehen wie ein kleines Grübchen über seiner Augenbraue herausstach, und sein Blick weicher wurde. Tatsächlich fing er an langsamer zu laufen, und als sich unsere Hände beim vorbeigehen streiften, musste ich scharf die Luft einziehen.
Einhändig schob er die Tür auf, deutete mir vorzugehen, weichte dabei meinen Blicken aus. Schnell trippelte ich in den Raum, setzte mich an einen Tisch und legte meinen Ordner darauf ab. Verstohlen blickte ich nach draußen, Luke saß auf einer kleinen, ranzigen Bank, sein Rucksack lag neben ihm und er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Es fühlte sich an als würde mein Herz kurz still stehen, ich wollte nichts so sehr wie in diesem Moment zu ihm zu gehen.
Ich vernahm ein raues Räuspern, was mich dazu veranlasste den Blick von ihm loszureissen und ihn Niall zuzuwenden.
-Ich hoffe ihr verzeiht mir das ich euch so lange hab warten lassen♡ ihr seid die besten. Freudentränen bei den 5k♥ ily
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Cheers| n.h.
FanfictionCheers In jedem College gibt es ihn, diesen einen Jungen der einfach jedem gefällt. Diese typischen Klischee Jungs, die aufs College pfeifen, schnelle Autos fahren und für ihre krummen Dinger bekannt sind. Diese Jungs die jedes Wochenende die geilst...