Cheers| n.h.

Chapter IV

Als wir in der Küche angekommen waren, hatte das Mädchen von dem vorherigen Paar das Kleid bis zu ihren Brüsten gerafft und der Junge hatte seine Hose an den Knöcheln.

"HOLT EUCH VERDAMMT NOCHMAL EIN ZIMMER IHR NOTGEILEN BASTARDE", Luke mochte es wohl nicht wenn jemand in seiner Küche rummachte, seine Stirn wurde von Falten geziert und man konnte das Blut an seinen Schläfen pumpen sehen. Das Pärchen beendete ihre feuchten Küsse und liefen geknickt aus der Küche. Luke drehte sich um und sah wieder total beruhigt aus "Entschuldige, ich hab ein short temper, heißt ich verliere schnell die Kontrolle", er lächelte mich an und ließ seine Hände knacken sodass sie nicht mehr zu Fäusten geballt waren. Ich schaute ihn nur krumm dabei zu und fühlte mich immernoch etwas fehl am Platz, mir fehlte der Alkohol.

"Also, Lust auf einen Sex on the Luke?" Ich wusste gar nicht was mich leitete, aber ich fiel in schallendes Gelächter und konnte mich nicht mehr halten. "Was zur Hölle soll das sein?", murmelte ich und lachte weiter, "Hey lach nicht! Das ist ein Drink à la Luke", meinte er ernst. Er schaute so ernst das ich nochmehr lachen musste, und er ein paar Sekunden später mit ein stimmte. Genau in diesem Moment, ging die Tür auf und Niall stand im Türrahmen. Glücklicherweise spürte ich keine Aufregung, mein Unterbewusstsein lag bereits tot in der Ecke. Luke's Lachen wurde immer leiser, ich wusste gar nicht ob ich überhaupt noch lachte, Gott war ich besoffen.

"Hallo", Niall beäugte uns misstrauisch und mein Herz reagierte nicht, jetzt verstand ich was Trish meinte mit den Nebenwirkungen. Trish diese miese Schlampe. "Schon fertig?", die Worte verließen meinen Mund ohne jegliche Kontrolle darüber und beide Jungs sahen mich verwundert an. "Was willst du Bailywick?", knurrte Niall mich mit zusammengebissenen Zähnen an. Würde es so sehr weh tun meinen Namen auszusprechen? "Ist jetzt egal, Luke komm her.",sagte Niall in einem Befehlston - so ein mieses Arschloch was fand ich nur an ihm? Er schenkte mir noch einen trüben Blick, der mich trotz der Kälte in seinen Augen schmelzen ließ. Luke stieß sich von der Theke ab und lief auf Niall zu. "Was los Bruder?" Ich verdrehte die Augen, klar jetzt wieder diese Ghetto-Sprache aufsetzen. Niall packte Luke's muskulösen Arm, der von nichts bedeckt war da er lediglich eine schwarze Stoff-Weste anhatte.

"Alter fass mich nicht an!", zischte Luke ihn an und schubste Niall von sich. Niall blieb ein paar Sekunden wie vereist stehen, als wäre er ernsthaft verletzt von Lukes Reaktion.

"Was hängst du bitte mit so einer ab?", schrie Niall der sich mittlerweile wieder gesammelt hatte und mit der Hand auf mich zeigte. Lukes Rücken spannte sich an und Niall sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, ich erwiederte den Blick. "Ich dachte wir hassen sie. DU hasst sie!", redete er weiter. Mir wurde das zu viel, der Alkohol hatte volle Macht über mich und in diesem Moment wollte ich nur noch eines:schleunigst hier raus. Lautlos schlich ich mich aus der Küche, ich hörte alles nur gedämpft und mein Kopf schmerzte. Ich drängelte mich durch die Leute bis ich endlich an dem Eingang, oder jetzigen Ausgang ankam. Ich rannte direkt zum Bürgersteig und bemerkte erst jetzt das mir Tränen über die Wangen liefen. Niall hasste mich. Er hasste mich so sehr. Schluchzend zog ich mir die High Heels aus und wurf sie in Michael's geparktes Auto, denn er hatte das Fenster aufgelassen. Der seidige Stoff der Strümpfe riss als ich über den Asphalt rannte, dass College war bestimmt nicht weit entfernt. 5 Minuten später hielt ich mit rasendem Atem an, meine Füße taten weh, mein Kopf tat noch mehr weh und mein Herz war in Millionen Einzelteile zersprungen. Wieso konnte ich nicht endlich aufhören zu weinen? Ich verhielt mich wie ein kleines Mädchen, wie hatte ich mir das vorgestellt? Das ich in einem kurzen Kleid angerannt komme und er sich sofort in mich verliebt? Ist klar. Ist ganz klar. Das ist der Grund warum du nie auf eine Party gehst. Mein Unterbewusstsein war wohl wieder lebendig, dass war es doch immer wenn es darum ging mich runterzumachen. Ich nahm mein Handy aus der Jackentasche 22:22Uhr Na los Grace wünsch dir was. Genervt entsperrte ich mein Handy, ich hatte es nur jämmerliche 22 Minuten in diesem Haus ausgehalten. Ich suchte meinen Standort auf Google Maps und konnte so erleichtert feststellen, dass das San Georgia College nur zwei Straßen weiter war. Als ich ungefähr die Hälfte des Weges hinter mir hatte, fuhr ein schwarzer Bmw neben mir her. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Schritte wurden schneller- das war bis die getönte Fensterscheibe runter fuhr und Luke mich dämlich angrinste.Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust und schürzte die Lippen, dann setzte ich meinen Weg fort. Luke hatte seinen tättowierten Arm lässig aus dem Fenster gehangen während der andere am Steuer war, erst jetzt fiel mir die Zigarette in seiner Hand vor als er sie zu seinen rosanen Lippen führte. Ich beschleunigte meinen Gang, woraufhin er auch schneller fuhr. "Ach komm schon", hörte ich ihn in einer kindlichen Stimme sagen.

"Was für 'ach komm' du brauchst das nicht abziehen wenn du mich so hasst", giftete ich ihn an und lief weiter. Mir war richtig schlecht. Er hatte nichts einzuwenden und fuhr trotzdem weiter neben mir her. "Kannst du das bitte lassen?", murmelte ich am Ende meiner Nerven. "Nein", er hatte immernoch dieses Grinsen auf seinem Gesicht gepflastert und in diesem Moment wurde mir so schrecklich übel das ich mich umdrehte und ins Gebüsch reiherte. Der Alkohol schmeckte rückwärts nicht mehr so gut, und mein Hals brannte noch mehr. Im Hintergrund hörte ich wie er den Motor ausschaltete und mich zwei starke Arme von hinten packten. Gott war das peinlich. eine Hand nahm meine Haare und hielt sie so fest das ich sie nicht mit meinem Gebrochenem verschmutzte. "Genau deswegen bin ich hierhergekommen. Mir war schon im Wohnzimmer klar das dass zu viel Alkohol war", flüsterte er mir ins Ohr und steckte mir eine wiederspenstige Strähne hinters Ohr. Un-mädchenhaft wischte ich meinen Mund mit meinem Handrücken ab und drehte mich zu ihm um, seine Arme waren immernoch um mich geschlungen. "Und du hast trotzdem versucht mich weiter abzufüllen?", er schaute mich unschuldig an und zuckte mit den Schultern. "Wenn du mich entschuldigst", ich löste mich von seinen Armen und lief weiter. "Du musst Wasser trinken und etwas essen sonst übergibst du dich nocheinmal. Steig doch einfach in den Wagen."

Ich war erschöpft, voller Gebrochenem und wiegesagt: Mein Herz war zerstört. Hieß also das ich in den verdammten Wagen stieg und mich die 2Minuten ins College fahren ließ.

Als wir an den Parkplätzen anhielten stieg Luke zu meiner Verwunderung ebenfalls aus.

"Ich bring dich noch rein", ich verdrehte genervt die Augen und lief in das Gebäude. In einer unangenehmen Stille lotste ich ihn zu dem Mädchenabteil zum Raum 139. "Oh Shit", verzweifelt tastete ich nach meinem Schlüssel, natürlich hatte ich ihn in Trish's Tasche gelegt. Er fing an zu lachen und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. "Hast du ne Haarspange?", fragte er immernoch lachend. Ich nickte und reichte sie ihm, wenige Sekunden später hatte er sich übers Schloss gebeugt welches mit einem leisen 'Klick' nachgab. Scherzend verbeugte er sich und bedeutete mir in das Zimmer zu gehen. "Sollte ich Angst haben das du Schlösser mit nur einer Haarspange brechen kannst?" Wieder dieses schelmische Grinsen. Der Raum war nur durch das Dauerlicht des Flurs erhellt und Luke reichte mir die Haarspange mit einer Tablette. "Die solltest du morgen früh nehmen", er zwinkerte mir zu. "Ich geh dann mal", murmelte er und schüttelte seine Haare, bevor er sie mit der Hand wieder zurecht legte.

Und dann schloss er die Tür und ließ mich alleine, mit meinen Schmerzen und der Dunkelheit.