Florian Hansch & Sara

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,,Muss das jetzt wirklich sein?", leicht genervt sah ich meinen besten Freund an. ,,Du bist schon lange nicht mehr mitgekommen, also jap, heute kommst du auf jeden Fall mit!", beharrte Tom und zog mich am Arm hinter sich her und mit zu seinem Auto.
,,Ich war eine Woche nicht mit und das auch nur, weil ich diese eine Woche bei meinen Eltern war!", protestierte ich.
,,Siehst du, viel zu lange!", beharrte Tom und zog mich weiter hinter sich her. ,,Ich hasse dich, weißt du das eigentlich?", murmelte ich und schnallte mich aber dennoch auf dem Beifahrersitz an, woraufhin Tom grinsend sein Auto in Bewegung setzte.
,,Ich liebe dich auch, Sara!", lachte Tom leise und hätte allein dafür im normal Fall schon alle Male ein Kissen an den Kopf geworfen bekommen, wäre er nicht gerade am Auto fahren. Ich wollte ja wenigstens sicher dort ankommen, wo ich ja eigentlich gar nicht hin wollte!
Am Trainingsgelände angekommen, hatte sich Tom auch gleich mit seinen Teamkammeraden in die Kabine verzogen, während ich am Platz ungeduldig darauf wartete, dass sie endlich wieder heraus kamen. Und das taten sie, ... nach einer gefühlten Ewigkeit!
Breit grinsend kam Tom auf den Platz gejoggt und winkte mir begeistert zu. Mir ein kleines Kind, das gerade das erste Mal ein Fußballfeld betreten durfte. Grinsend verdrehte ich die Augen und schielte an ihm vorbei rüber zu Florian.
Florian Hansch, der Einzige im Team, der mich nicht mal im Geringsten beachtete und gleichzeitig doch der Einzige, von dem ich mir überhaupt wenigstens mal ein kurzes ,,Hallo" erhoffte.
Aber nein, der Kerl beachtete mich einfach komplett nicht und warum dem so war, wusste ich nicht mal.
Ich hätte ihn ja mal fragen können ... Problem nur, das er mich halt einfach nicht beachtet und ich somit nicht mal eine Chance dazu hatte. Vermutlich würde er mir nicht mal antworten, würde ich ihn fragen.
Während sich die Jungs artig und hochkonzentriert ihren vom Trainer vorgegeben Übungen und Trainingseinheiten widmeten, erwischte ich mich immer mal wieder selbst dabei, wie sich mein Blick nicht auf die ganze Mannschaft, sondern auf ein einzelnes ihrer Mitglied fokussierte. Warum musste Florian aber auch so verdammt heiß aussehen?
Wenig später sitze ich auch schon wieder gespielt beleidigt vor mich hin murmelnd neben Tom im Auto. ,,War es denn wirklich so schlimm, Sara?", mit einem jetzt wohl doch etwas schlechten Gewissen schielte er zu mir rüber.
Gut so, immer wenn er ein schlechtes Gewissen mir gegenüber hatte, versuchte er es mit auf zugegeben wirklich Wege es wieder gut zu machen und meistens waren seine Ideen, was das betraf auch echt richtig süß. Als bitte, sollte er doch ein schlechtes Gewissen haben!
Ich ließ nur ein leises Brummen von mir, um zu zeigen, wie schrecklich sauer ich jetzt doch auf ihn war, wobei ich mich wirklich anstrengen musste, nicht einfach zu lachen zu beginnen.
,,Tut mir leid, ich machs wieder gut!", seufzte Tom und schielte wieder zu mir rüber, doch wieder verließ lediglich ein Brummen meine Kehle.
,,Wenn es in die Winterpause geht nehme ich dich mit zu einer Party mit der Mannschaft, ja?", er schien förmlich darum zu betteln, dass ich ihm nicht mehr sauer war.
,,Wenn's sein muss!", seufzte ich, verheimlichte die Begeisterung in meinem Inneren und widmete mich meinem Handy. ,,Ist dann alles wieder gut?", seufzte mein bester Freund und ich nickte.
Gesagt getan, nur Tage später fand ich mich in Mitten der Jungs in irgend einem Club wieder, den wir für den Tag gebucht und nun komplett verwüstet hatten.
Die Party hätte schon längst enden sollen, aber da wirklich keiner der Anwesenden mehr so wirklich wusste, was Sache ist und immer weiter alkoholische Getränke jeglicher Art ausgeschenkt wurden, würde das Ende der Party sich wohl noch etwas ziehen.
Auch ich war längst nicht mehr nüchtern, wie bei so ziemlich allen anderen auch, waren alle guten Vorsätze vergessen und jegliche Hemmungen gefallen.
,,Na, wen haben wir denn da hübsches?", lallte jemand hinter mir und sofort drehte ich mich zu ihm um. Etwas überrascht, aber auch grinsend sah ich in Florians Gesicht, der wohl ähnlich viel getrunken haben.
Sein Gesicht kam dem meinen immer näher und ehe ich realisiert hatte, was da gerade abging, fand ich mich in einer wilden Knutscherei mit ausgerechnet dem Typen wieder, der mich sonst nie beachtete.
Meine Sinne waren vom Alkohol jedoch so benebelt, dass ich voll darauf ansprang und mich von ihm sogar bis nach Hause schleppen ließ.
Es ging alles ganz schnell und als ich am nächsten Morgen mit fürchterlich an Kopfschmerzen aufwachte und einen noch friedlich schlafenden, wohl gemerkt nackten Florian in einem fremden Bett neben mir liegen sah, erinnerte ich mich prompt an alles was in der letzten Nacht vorgefallen war.
Mit hoch rotem Kopf, begann ich schnell meine im Zimmer verstreuten Klamotten wieder einzusammeln, mich hastig anzuziehen und dann fluchtartig die Wohnung meines Schwarmes zu verlassen.
Wir hatten miteinander geschlafen ist ja alles gut und schön, aber seine Gefühle waren doch nicht echt, oder?
Ich meine wir waren besoffen, da hätte er sicher jede genommen, gestand ich mir seufzend selbst ein. Das diese Nacht nicht ohne Folgen geblieben war fand ich schnell heraus.

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