Marius Wolf & Carolin

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Egal wie sehr ich es auch versuche, mir bleibt keine Sekunde, keine Minute, keine Stunde und kein Tag, an dem ich nicht an dich denke, dich nicht vermisse und in dem ich mich nicht sehne wieder bei dir sein zu können. Ich vermisse dich so sehr, mir fehlt einfach alles an dir so sehr, deine Nähe, deine Stimme, deine Liebe und Fürsorge, deine Zärtlichkeit, einfach alles. Natürlich werde ich dich nicht einfach plötzlich vergessen und irgendwann nicht mehr an dich denken, aber so von dir getrennt zu sein, bringt mich früher oder später noch um, ich will es einfach nicht und ich kann es auch nicht. Ich will bei dir sein, in deinen Armen und an deiner Brust liegen, dir wieder so nah sein, mich bei dir sicher und geborgen fühlen, denn ich brauche dich doch so verdammt sehr!
Natürlich haben wir beide unsere Fehler gemacht und uns nicht immer gut verhalten, aber ich bitte dich... Fehler sind menschlich und dir kann ich wirklich alles vergeben. Ich vergebe dir wirklich alles, aber komm zu mir zurück!
Denk an all das Schöne und Gute, dass wir gemeinsam miteinander erlebt haben, unsere Hochzeit, die Urlaube, Weihnachten, die Geburtstage, die Nähe zu einander und an die Geburt unserer Tochter. Sie vermisst dich genauso sehr wie ich, ständig weint sie und fragt nach dir, aber sie würde es nicht verstehen, noch nicht. Ich weiß nicht was ich ihr statt der Wahrheit sagen soll, denn ich habe selbst Angst davor und will es nicht wahr haben, wie soll es so denn weiter gehen?
Wir haben gemeinsam so viel schlechtes Überstanden, später darüber gelacht und uns davon nur noch stärken lassen, aber davon lassen wir uns jetzt unterkriegen? Ich dachte wirklich wir wären stärker zusammen, wir könnten das hier einfach überstehen ohne uns lange daran auf zu halten, aber dem scheint nicht so. Warum ist die Welt bloß so ungerecht, wir brauchen dich doch so sehr!
Ich liebe dich doch so sehr und ohne dich will ich auch einfach nicht sein, du bist alles für mich! Aber egal was auch kommt, ich werde die Hoffnung in uns so schnell nicht verlieren und ich werde auf dich warten, egal wie lange.

Ich liebe dich!

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Mit Tränen in den Augen nahm ich die kalte Hand meines Mannes, der seit einem schweren Autounfall schon monatelang im Koma lag. Er hatte sich betrunken einen Fehltritt geleistet, ich hatte irgendwie davon mitbekommen und natürlich hatte ich es nicht besonders gut gefunden. Wir hatten uns gestritten und schließlich war er ins Auto gestiegen und davongerast. Der Unfall war nicht seine Schuld gewesen, es war allgemein einfach ein riesiges Unglück gewesen, der Verursacher war tot und mein Mann laut den Ärzten auch so gut wie tot. Wie sollte man so etwas denn bitte seiner gerade mal dreijährigen Tochter bei bringen?
Oft hatte ich mir in diesen Monaten schon anhören müssen, dass es wahrscheinlich das einfachste war loszulassen und ohne ihn weiter zu leben oder ein neues Leben zu beginnen, aber das wollte ich einfach nicht. Ich liebte diesen Mann einfach zu sehr um ihn gehen lassen zu können und wollte mir auch kein Leben ohne ihn vorstellen. Selbst wenn mir die Ärzte sagten, dass es eigentlich aussichtslos war, meine Hoffnung er würde bald wieder zu sich kommen oder ein Lebenszeichen von sich geben, war noch lange nicht erloschen. Die Entscheidung, dass die Geräte abgestellt werden sollten, konnte und wollte ich einfach noch nicht treffen, dieser Verantwortung fühlte ich mich einfach nicht gewachsen und die Konsequenz für Marius wäre auch denkbar tödlich.
,,Frohe Weihnachten, mein Schatz!", ich lächelte matt und strich ihm durch die Haare. Gerade als ich aufstehen und gehen wollte, spürte ich einen leichten Gegendruck seiner Hand in meiner, vielleicht war ja wirklich noch nicht alle Hoffnung verloren.

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Ich hoffe der One Shot gefällt dir, BorussinC1909! 😊

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