Maximilian Philipp & Tania

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,,Hey Schatz, hast du Lust später mit in die Stadt zu gehen?", lehnte ich mich über die Lehne des Sofas und gab meinem darauf sitzenden Freund einen Kuss auf die Wange. ,,Ne keinen Bock...", brummte Milli völlig motivationslos vor sich hin.
,,Na gut, ich bin dann später aber trotzdem in der Stadt, soll ich dir irgendetwas von da mitbringen?", wollte ich lächelnd wissen. Wenn er schon keine gute Laune hatte, dann durfte ich mich jetzt trotzdem nicht davon anstecken und runter ziehen lassen.
,,Keine Ahnung, wenn mir was einfällt, dann kann ich's dir ja noch schreiben!", meinte Maximilian und schien sich noch mehr unter der Decke zu verschwinden.
,,Ist okay. Ich koche dann heute aber auch nicht, nicht das du darauf wartest oder so. Soll ich dir dann später noch was kochen oder dir zumindest etwas zu Essen aus der Stadt mitbringen?", wollte ich weiterwissen.
,,Ne passt schon!", meinte mein Freund nur leicht abwesend und mir blieb nichts anderes übrig, als mich damit abzufinden.
,,Geht es dir gut, du bist etwas... naja, ich nenne es jetzt mal komisch drauf!", seufze ich und musterte ihn kurz, wie er da so rund um in die Decke eingewickelt auf den Sofa lag und als Antwort auf meine Frage nun, nur leicht nickte.
,,Also gut, wie du willst, ich bin dann jetzt auch weg. Wenn irgendwas ist, Ruf mich einfach an oder schreib mir!", meinte ich, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Stirn und machte mich dann auf den Weg in die Stadt, wo ich mich mit jemandem, mir sehr wichtigem, verabredet hatte.
Ich hatte beim besten Willen keine Lust darauf mich später mit meinem Freund streiten zu dürfen, dass ich ja einfach gegangen wäre, ohne ihn zu fragen, ob er nicht vielleicht mit wollte. Und vor allen Dingen würde es sonst sicher ein Theater geben, wenn ich mich dort mit anderen Leuten treffen würde, insbesondere männlichen.
Aber so hatte er jetzt wenigstens die Chance gehabt mit mir mit zu kommen und wenn er sie nicht nutzte konnte ich auch nichts dafür. Ich konnte und wollte es ihm ja höchstens angeboten haben und ihn nicht dazu zwingen oder dergleichen, aber im Gegenzug dazu erwartete ich dann auch von ihm, dass er mir meinen Freiraum ließ und mir nicht einfach irgendwie heimlich hinterher spionierte.
Er brauchte sich also gar nicht erst zu Beschwerden, denn auch wenn mein Freund es niemals offen zugeben würde, hatte er schon irgendwie einen mehr oder weniger stark ausgebildeten Kontrollzwang. Wenn er nicht wusste, was ich tat, wo ich war und bei wem ich war, dann machte er sich immer einen riesigen Stress.
Ich mochte so etwas eigentlich überhaupt nicht, auch wenn ich es mal recht süß fand das er sich Gedanken um mich machte, mit so etwas konnte ich nicht ganz so viel anfangen und oft war es auch einfach nur unangenehm. Gerade dann, wenn es durch diese Neigung Maximilians zu Streit kam.
Aber mein Freund war nun mal so und ich liebte Maximilian ja trotzdem über alles und wenn es nun mal zu ihm gehörte, dann hatte ich das auch zu akzeptieren, auch wenn ich ihm natürlich helfen könnte, dass sich das Ganze in Grenzen hielt.

-

Mein Ausflug in die Stadt hatte sich mal richtig gelohnt. Das Treffen war super gewesen und auch das anschließende gemeinsame Shoppen, war echt nett gewesen.
Wir hatten viel zusammen gelacht und ich hätte gemerkt, wie sehr ich meinen Bruder doch die ganze Zeit über vermisst hätte.
Mein Freund hätte sich jedoch die ganze Zeit über nicht bei mir gemeldet und mir nicht mal geschrieben, ob er irgendetwas zu Essen haben wollte und irgendwie verschaffte mir genau, dass momentan ein ungutes Gefühl, weshalb ich mich auch beeilte wieder zurück nach Hause zu kommen.
Er war ja schon heute Morgen so komisch drauf gewesen...
,,Hey Milli, ich bin wieder da!", lächelte ich, nachdem ich die Wohnungstür wieder hinter mir geschlossen hatte.
,,Milli?!", meinte ich nach kurzer Zeit wieder, in der ich keine Antwort vernommen hatte und machte mich bereits auf die Suche nach meinem Freund, als ich dann doch ehrlich mal ein Lebenszeichen von ihm vernahm.
,,Tanja!", die Summe klang jetzt nicht so begeistert, wie man sie sich vielleicht erhoffte, wenn man nach einem doch recht anstrengenden, aber schönen Ausflug wieder zu seinem Freund zurückkehrte.
,,Ja Baby?", versuchte ich meine Stimmung mit einem Lächeln in seine Richtung aufrecht zu erhalten, welches jedoch entgegen meiner Hoffnung, unerwidert blieb und mich zum Seufzen veranlasste.
,,Erklär mir dieses Bild!", pampte mein Freund mich auch gleich darauf weiter an und allein der Ton in seiner Stimme schaffte es, selbst mich mein Lächeln schnell wieder verlieren zu lassen.
,,Beruhig dich erst mal!", verdrehte ich die Augen, das Bild hatten mein Bruder und ich heute zusammen in der Stadt gemacht und er hatte es kurz darauf auf seinem Instagram Profil gepostet und mich nun mal darauf markiert.
Da merkte man doch mal wieder, was für ein kranker Stalker mein Freund doch sein musste, wenn er mein Profil so intensiv überwachte, gut er musste heute aber auch viel Langeweile gehabt haben so allein zu Hause.
,,Nein du erklärst mir das jetzt erst Mal, was soll das bitte? Betrügst du mich jetzt auch noch mit so einem?", zischte er mich an und mir hätte wirklich der Kragen bei seinen Worten platzen können.
,,Ich habe dich noch nie in meinem Leben betrogen, Maximilian Philipp! Der Einzige hier von uns Beiden, der schon mal fremd knutschen war, das bist ja wohl du und der Ton, indem du mit mir redest, ist ja so was von scheiße!", machte ich ihm gereizt klar. Man musste sich ja auch wirklich nicht alles gefallen lassen.
,,Das erklärt mir noch lange nicht das Bild!", zischte mich mein Freund unbeirrt weiter an.
,,Das ist mein Bruder verdammt!", ich verdrehte gereizt die Augen. ,,Jaaa, schon klar, dass hätte ich jetzt auch gesagt, du scheiß Schlampe!", rutschte es meinem Freund raus.
,,Ist das jetzt dein scheiß Ernst? Warum bitte sollte ich dich anlügen? Es ist wie gesagt mein Bruder, aber wenn du mir das nicht glauben willst, dann kann ich ja jetzt auch einfach wieder gehen, so was muss ich mir hier echt nicht von dir bieten lassen! Ich bin echt Verdammt enttäuscht von dir und vor allem wie du über mich denkst, Maximilian Philipp!", schnaubte ich und verschwand in Schlafzimmer, packte meine Sachen grob zusammen, warf sie in eine Tasche und verschwand schnell, bevor noch mehr blöde Sprüche von ihm kommen konnten.
Ich brauchte jetzt echt erst mal eine Auszeit. Dieses ganze Gestreite und vor allem die Gründe, aus denen wir Streit führten, nagten allmählich echt an mir.
Und außerdem konnte das ja wohl kaum so weiter gehen.

-

Und wohin jetzt?
Ich bräuchte nicht wirklich lange zu überlegen, ehe die Wahl auf meinen Bruder fiel. Genauso gut hätte ich wahrscheinlich auch in ein Hotel gehen können, aber da mir mein Bruder sowieso mal angeboten hatte eine Zeit lang bei ihm unter zu kommen, wenn es, so wie er mitbekommen hatte, bei mir und Milli mal wieder stressig war.
Natürlich hatte ich ihm nicht gesagt, was jetzt genau bei uns los war, das war schließlich eine Sache zwischen ihm und mir und ich denke auch nicht, dass Milli das gut heißen würde.
Aber wenn ich gereizt und gestresst war und mich hin und wieder auch noch per Handy rechtfertigen musste oder sonst was, dann bekam selbst Nils, denn ich jetzt nun wirklich nicht ständig sah mit, dass nicht alles in unserer Beziehung zu einander hundertprozentig in Ordnung sein konnte, deshalb dann auch sein Angebot.
,,Na wo kommst du denn jetzt auf einmal her?", wollte Nils etwas perplex aber lächelnd wissen, als ich am Abend dann plötzlich so unangekündigt vor seiner Haustür stand, gerade wo wir uns doch erst heute Mittag an einem völlig anderen Ort zuletzt gesehen hatten.
,,Milli...", ich seufzte leise und er verstand sofort. ,,Na komm erst Mal rein Kleines!", seufzte auch eher und nahm mir erst mal die Tasche ab.
,,Danke!", ich lächelte leicht, es war erstaunlich wie gut dieser Umfeldwechsel mir gerade tat, denn kaum war ich bei Nils angekommen kam mein Lächeln zurück.
,,Kein Problem, Du kannst so lange bleiben, wie du willst!", lächelte mich Nils an und setzte sich, nachdem er meine Tasche ins Gästezimmer gebracht hatte auf das Sofa, ich tat es ihm gleich.
,,Also dann erzähl doch erst mal was überhaupt los ist!", meinte mein Bruder und schob mir ein Glas Wasser zu, welches ich auch dankend annahm und gleich einen Schluck trank.
,,Also naja, wir hatten Streit!", ich seufzte leise und zog die Knie ein wenig an die Brust. ,,Och Nein, warum das denn schon wieder?", wollte Nils seufzend wissen: ,,Ist es wegen dem Bild?"
Ich nickte leicht: ,,Ich hab ihm halt erst angeboten mit in die Stadt zu kommen, aber er wollte lieber allein zu Hause bleiben. Als ich dann später wieder nach Hause kam, war er furchtbar schlecht gelaunt und wollte wissen, was das Bild soll, dass wir zusammen gemacht haben!"
,,Man kann sich aber auch echt anstellen!", seufzte mein Bruder und ich nickte. ,,Jedenfalls dachte er das ich ihn betrüge und das, obwohl ich ihm die Wahrheit gesagt habe, also dass du mein Bruder bist und er meinte, dass ich ihn einfach nur betrügen würde und hat mich beleidigt. Darauf hätte ich nun echt keinen Bock, ich meine ich muss mir das nicht gefallen lassen und dann bin ich halt erst Mal weg von ihm!", erklärte ich ihm seufzend.
,,Oha als ob! Glaubt der echt nicht, dass ich dein Bruder bin? Soll ich mal mit ihm reden oder so?", wollte Nils wissen.
,,Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, ich meine er war echt nicht so sonderlich begeistert und ich will nicht dass ihr auch noch aneinander geratet!", meinte ich, während Nils zögerlich nickte.
Ganz ehrlich, ich glaubte nicht das er sich an das hielt was ich ihm gerade geraten hatte, das war ja auch schon früher so gewesen, also warum sollte sich so ein Sturkopf jetzt noch ändern lassen?

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Fast eine halbe Woche wohnte ich jetzt schon bei meinem Bruder und so sehr ich Nils auch mochte und ihm dankbar war, ich vermisste Milli doch schon ziemlich.
Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken, während ich mich nicht ganz so begeistert das Sofa zu verlassen zu müssen auf den Weg in Richtung Tür machte und diese öffnete.
,,Es tut mir so leid mein Schatz, ich war mal wieder ein totaler Idiot!", murmelte Maximilian und streckte mir einen Blumenstrauß entgegen.
Verdutzt sah ich ihn an und nahm wenig später lächelnd den Blumenstrauß entgegen: ,,Ist schon gut!"
Sichtbar erleichtert zog mich Milli in seine Arme: ,,Tut mir echt leid und wenn das noch mal passiert, dann knall mir bitte auch Eine!", er lachte leise.
,,Gut, wenn du das unbedingt willst!", ich grinste leicht, es fühlte sich gut an ihn wieder zu haben.
,,Aber eins wüsste ich noch gerne, woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel?", wollte ich grinsend wissen. ,,Naja, dein Bruder hat mich besucht!", meinte Maximilian und ich begann leise zu lachen.
Wer auch sonst?

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Ich bin zwar nicht ganz zufrieden damit, aber ich hoffe trotzdem, dass dir der One Shot gefällt, misspiszczek26. 🙂

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