Kapitel 9

3.2K 228 2
                                    

Die ganze Woche haben Namjoon und ich nur Akten durchgesehen doch nichts schien mir weiter auffällig oder auf Deagu hinzudeuten, also beschließe ich das erstmal ruhen zu lassen.

Samstag Abend. Ich stehe ihm Smoking auf dem Revier und warte auf Namjoon bei dem ich mitfahre. Zusammen sitzen wir im Auto auf dem Weg in eines der luxuriösesten Restaurants der Stadt. Die Polizei hat scheinbar auch ihre Kontakte. „Hey, auf dem Rückweg musst du mich nicht mitnehmen. Ich nehme die U-Bahn dann haben du und Yi Soo eure Ruhe." „Ach Quatsch das ist doch kein Problem" meint Namjoon, doch ich weiß dass er lieber mit ihr alleine wäre. „Ich bestehe darauf" meine ich schließlich und er nickt.

 Nachdem wir geparkt haben und auf das Restaurant zugehen winkt Yi Soo schon von weitem. „Na dann viel Glück" sage ich zu meinem Partner und gehe alleine weiter Richtung Eingang. 

Drinnen herrscht schon reges Treiben und die Leute unterhalten sich angeregt mit Einader. Ich weiß zunächst nich wohin da ich ja noch nicht so viele Leute kenne, doch da winkt unser Chef Herr Choi mich zu sich und der Gruppe wo er steht. „Meine Herren darf ich vorstellen. Kim Taehyung, unser jüngster Mitarbeiter, von dem schon jetzt in hohen Tönen gesprochen wird." Ich werde etwas rot und verbeuge mich leicht vor den Männern. „Das sind die Herren die den ganzen Laden leiten, wenn du es also mal zu was bringst bei der Polizei landest du bei ihnen." sagt Herr Choi lachend und auch die Männer stimmen mit ein. Dann werden wir zu unseren Plätzen geführt und ich sitze am Tisch mit einigen Leuten die ich nicht kenne aber zum Glück auch Yi Soo und Namjoon.

 Der Präsident geht schließlich vor und hält eine Rede dann verteilt er verschiedene Auszeichnungen an die Mitarbeiter. Schließlich erhält auch unser Chef eine Auszeichnung und wir klatschen und jubeln wie wild. Nach der Prozedur wird das Essen serviert und alle beginnen sich angeregt zu unterhalten. Ich rede mit meinem Sitznachbarn, der mir erzählt das er Ahn Bin heißt und bei der Spurensicherung arbeitet. Angeregt unterhalte ich mich mit ihm über seinen Aufgabenbereich als die Leute um uns rum leiser werden und schließlich anfangen zu tuscheln.

 Ich drehe mich zu Namjoon und seiner Begleitung als sie sich rüber beugt und zu uns meint „Ist das nicht Jeon Jungkook, der Sohn vom Mafiaboss höchstpersönlich." Ich blicke in die Richtung in die sie guckt und tatsächlich da steht er, in einem Smoking und mit dem Arm um eine vollbusige Blondine. Ich spüre Wut in mir aufkommen. Aber wieso? Das sollte mich doch reichlich wenig interessieren. „Das der sich wagt hier heute aufzukreuzen" meint Namjoon wütend. Doch ich höre ihm nur halbherzig zu da ich immer noch Jungkook beobachte. Ein Kellner führt ihn und diese Frau in einen anderen Raum fernab von meinen Blicken. Wütend wende ich mich ab und stehe auf. „Wo willst du hin?" Namjoon sieht mich fragend an. „Ich geh mal aufs Klo." 

Ich drehe mich um und gehe Richtung Toilette. Ich gehe aus dem Saal und durch einen längeren Flur dann biege ich um eine Ecke und renne in jemanden rein. „Hallo Taehyung." sagt er und sieht mich mit diesem unwiderstehlichen Lächeln an. „Ich hätte nicht gedacht das wir uns dieses Wochenende noch sehen aber es gibt ja scheinbar doch Wunder." „Wartet nicht dieses Blondchen auf dich?" frage ich ihn zickig. „Ist da etwa jemand eifersüchtig?" grinsend schaut er mich an. „Tzzz. Das bildest du dir ein." Ich will an ihm vorbei gehen doch er hält seine Hand vor mir an die Wand. „Mein Vater wollte das ich sie ausführe und gesehen werde." „Wieso?" frage ich „Weil er Angst hat das ich andere Präferenzen habe, denke ich." Ich schaue verwundert zu ihm auf und glaube Traurigkeit in seinem Blick zu sehen doch dann fällt er wieder in das gewohnte Grinsen zurück.

 Plötzlich legt er noch die andere Hand an die Wand so dass ich zwischen seinen Armen gefangen bin. Sein Grinsen verschwindet und sein Blick verdunkelt sich. Er kommt immer näher. Unsere Gesichter sind sich so nahe. Ich muss ein wenig aufsehen um ihm ins Gesicht schauen zu können. Er beugt sich immer weiter zu mir, unsere Lippen sind nur minimal von einander entfernt. Ich schlucke. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen und mir wird heiß. Ich will mich unter ihm weg ducken doch plötzlich sind seine Lippen auf meinen. Es fühlt sich gut an. Warm und weich. Er beginnt seine Lippen zu bewegen und ich erwidere es. Erst beginnt er zaghaft doch dann wird er schneller und verlangender. Seine Zunge bittet um Einlass und ein wilder Zungenkampf beginnt. Ich stöhne in den Kuss hinein. Seine Hände fahren an meinem Oberkörper entlang während ich meine in seinen Haaren vergrabe. 

Plötzlich höre ich Namjoon rufen. „Taehyung alles okay?" Schnell löse ich mich von Jungkook und halte meine Hand vor seinen Mund. „Ja alles okay ich komme gleich nach." Ich höre wie Namjoon sich entfernt und nehme die Hand von Jungkooks Mund. Er grinst mich an. „Das mit dem Kennenlernen läuft ja immer besser." Er drückt mir noch einen kurzen Kuss auf den Mund und verschwindet dann so plötzlich wie immer. 

Ich mache mich wieder auf den Weg in den Saal. Was war das schon wieder ? Ich wollte das eindeutig und dieses Mal kann kein Alkohol schuld sein. Mit verwirrten Gefühlen betrete ich den Raum und setzte mich wieder an meinen Tisch. Namjoon und Yi Soo verabschieden sich gerade und kurz nachdem sie gegangen sind beschließe ich auch mich auf den Heimweg zu machen.

 Ich gehe Richtung U-Bahn und denke über das Geschehene nach. Was hat dieser Jungkook nur an sich? Stehe ich auf ihn? Ich habe noch nie darüber nachgedacht ob ich schwul bin da ich noch nie was mit einem Typen hatte und allgemein nicht an Beziehungen interessiert war weil ich andere Sachen vor Augen hatte. Was hatte das alles zu bedeuten? Müde fahre ich nach Hause und falle dann in einen unruhigen Schlaf.

Sohn des Teufels | VKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt