Als ich aufwache ist es bereits hell. Ich bin gestern ziemlich früh eingeschlafen. Das habe ich mal wieder gebraucht so ein paar Stunden Schlaf, ich fühle mich gleich viel besser. Als ich runter in die Küche gehe, umfängt mich der Geruch von frischem Gebäck und Kaffee. „Morgen.", sage ich verschlafen. „Morgen mein Junge. Willst du was frühstücken?" Ich nicke und setzte mich an den Küchentisch. Meine Tante stellt mir einen vollen Teller und Kaffee hin. Ich will zum Reden ansetzen, doch werde sofort unterbrochen. „Jetzt isst du erstmal in Ruhe und dann gehen wir zusammen auf den Boden und ich zeige dir wo Alles ist." Als hätte sie geahnt was ich sagen wollte.
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Satt und umgezogen, stehe ich bereit um meiner Tante nach oben zu folgen. Wir gehen ganz hoch, dort zieht meine Tante einen Deckel an der Decke auf und eine kleine verstaubte Leiter kommt zum Vorschein. Mit Hilfe eines Hakens zeiht sie diese herunter. „Ich war schon lange nicht mehr hier oben." Wir klettern die kleine Leiter hoch und kommen in einem dunklen Raum an, der wohl schon länger nicht mehr geputzt wurde. Alles ist von leichten Staubschichten überzogen und hier und da sieht man Spinnweben. „Also alles in dieser Ecke sind die Sachen deiner Oma und deiner Eltern. Sieh dir in Ruhe alles an, du kannst dir die Zeit nehmen die du brauchst." Beruhigend streicht sie mir über die Schulter und geht wieder Richtung Leiter. „Ich lasse dich mal alleine. Falls etwas ist ruf einfach nach mir." Und damit ist sie auch schon weg.
Ich durchsuche eine Weile die Sachen und erkenne so Einiges wieder. Kuscheltiere ohne die ich früher nicht konnte, viele Bücher meiner Mutter und unzählige Fotos. Als ich diese durchgehe, werde ich ganz sentimental. Ich wünschte es wäre alles nicht so gekommen. An allem ist diese verdammte Mafia Schuld...müsste ich nicht auf Jungkook auch so eine unzähmbare Wut haben? Wieso werde ich nicht sauer wenn ich an ihn denke? Zum Einen ist er zu jung um in die Sache verwickelt zu sein und wenn er es gewusst hätte...hätte er mir davon erzählt? Schnell wische ich diese Gedanken beiseite und widme mich wieder wichtigeren Angelegenheiten.
Als ich eine massive Holztruhe öffne fallen mir ein paar Bücher mit schwarzem Ledereinband in die Hand. Sie passen alle zueinander und sehen teilweise etwas abgeranzt aus. Ich öffne das erste das mir in die Hand fällt und erkenne in der Ecke ein Datum, es muss sich wohl um eine Art Tagebuch handeln.
Ich nehme die Bücher und gehe runter zu meiner Tante. „Was ist das?", frage ich und halte die Bücher hoch. „Ach das mein Lieber, sind die Tagebücher deines Vaters. Lies sie ruhig, ich denke er hätte gewollt dass du sie bekommst." Ich beäuge die Bücher genauer, ob da die Antworten drin stehen die ich suche? „Weißt du", beginnt meine Tante, „dein Vater war ein sehr bedachter Mann, er war der Meinung es tut gut sich die Dinge von der Seele zu schreiben." Ich nicke nur und gehe dann mit den Büchern in den Garten. Dort setze ich mich auf eine Bank und beginne zu lesen.
12.Juni
Meine Schulden werden immer größer und ich schaffe es nicht mehr meine Familie zu ernähren. Ein Kollege berichtete mir von einer Privatperson die Kredite an Leute gibt, die Keine von der Bank erhalten. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist und es scheint mir auch nicht sehr seriös aber eine andere Wahl habe ich wahrscheinlich nicht.
13.Juni
Ich war heute bei dem Mann von dem mir erzählt wurde und er hat mir Geld geliehen. Die Konditionen sind schrecklich aber ich stand in keiner Verhandlungsposition, also habe ich den Deal angenommen. Ich hoffe wir können jetzt in ein besseres Leben starten.
Ich lese noch ein ganzes Stück weiter und die Geschichte von Herr Choi wird mir hier nur bestätigt. Es muss schrecklich gewesen zu sein keine Wahl gehabt zu haben. Als ich weiter blättere wird es immer schlimmer. Also überspringe ich ein paar Seiten und lese weiter.
25.September
Die Leute wollen ihr Geld wieder haben, aber ich kann nicht bezahlen. Sie drängen immer mehr aber ich weiß nicht woher ich eine solche Summe nehmen soll. Meine Frau und mein Sohn sollen weiter ein unbeschwertes Leben haben. Er ist doch noch so jung.
28.September
Ich bin gezwungen ein Job bei diesen Leuten anzunehmen. Es ist moralisch absolut verwerflich aber ich kann nichts dagegen tun. Sie nutzen mein finanztechnisches Geschick und lassen mich ihre Geschäfte machen. Zwei dunkel aussehende Gestalten bewachen mich dabei und beobachten jede Tätigkeit die ich mache.
Ich blättere ein paar Seiten weiter.
13.Oktober
Ich bekomme natürlich mit das diese Leute illegale Geschäfte abziehen. Ich versuche mich aber so dumm wie möglich zu stellen. Jedoch sehe ich tagtäglich wie sie Drogen und Waffen rein und raus schleppen aus den großen Fabrikgebäuden. Ab und zu kommt ein Mann vorbei der wohl das Sagen hat. Alle haben Respekt vor ihm und er hat eine unheimliche Aura. Dann gibt es den Typen, der seine direkten Befehle übernimmt, sein Schoßhündchen.
14.Oktober
Ich habe etwas schreckliches gesehen. Sie haben Jemanden umgebracht. Ich habe wirklich versucht das Alles zu erdulden, doch es reicht mir. Meine Familie und ich sind hier nicht weiter sicher und ich werde diesen Leuten sicher nicht weiter helfen ihre illegalen Machenschaften durchzuführen.
15.Oktober
Meine Frau und ich haben einen Fluchtplan ausgearbeitet. Wir verschwinden aus dem Land und beginnen ein neues Leben. Einglück war ich von Anfang an schlau genug meinen Sohn Nabi aus der Sache raus zu halten und zu verheimlichen. Falls also irgendwas passieren sollte, ist er hoffentlich bei meiner Mutter gut aufgehoben. Ich habe sie in das Meiste eingeweiht und vertraue ihr, dass sie sich um das Nötige kümmert.
Das war der letzte Eintrag. Mein Name war also vorher Nabi. Stumm fließen mir die Tränen übers Gesicht. Ich bemerke gar nichts das jemand da ist, bis sich die Hand meiner Tante beruhigend auf meine Schulter legt. „Das muss alles so schwer für dich sein mein Junge, aber ich kann dir versichern dein Vater wollte immer nur das Beste für dich und deine Mutter. Er hat alles Erdenkliche getan...es ist tragisch aber deine Großmutter hat doch auch einen guten Job gemacht oder? Und sei ihr nicht böse, dass sie dir Nichts erzählt hat, sie wollte dir nur ein friedliches unbeschwertes Leben bieten." Schluchzend falle ich ihr in die Arme. „Ha-hast du die Bü-ücher ge-gelesen?" Sie schüttelt den Kopf. „Nein, ich war der Meinung das ist eine Sache die mich nichts angeht und du solltest zuerst in diese Bücher schauen." Ich nicke. „Wenn du willst kannst du sie lesen, du hast auch ein Recht zu erfahren was genau passiert ist. Auch wenn Großmutter dir schon etwas erzählt hat, du sollst wissen wer Schuld ist am Tod meiner Eltern." Wütend wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht. „Es ist keine Zeit zum Trauern, ich werde diese Bastarde ins Gefängnis bringen!" Ein Lächeln schleicht sich auf das Gesicht meiner Tante als es plötzlich klingelt. Sie steht auf und geht ins Haus, kurz danach kommt sie wieder zu mir und ich sehe sie fragend an.
„Ist für dich. Eine junger Mann namens Jungkook."
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Okay wow, wir sind bereits bei Kapitel 40 angekommen. Ich bin wirklich froh, dass so viele Leute dran bleiben und das hier gerne lesen!
Bei dem Namen von Taehyung habe ich mich echt schwer getan, mir wollte einfach nichts einfallen. Aber dann kam der Vorschlag für 'Nabi' von meiner Schwester und ich fand es echt süß und es hat mir gefallen, also habe ich das übernommen.
Also Danke dafür Schwesterherz! 💜
Viele von euch wissen bestimmt, dass der Name im Koreanischen Schmetterling bedeutet und das passt ja auch irgendwie!?
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Sohn des Teufels | VKOOK
FanfictionTaehyung ist neu bei der Polizei und motiviert alle Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Doch als sie einen Mafia-Ring auffliegen lassen wollen, trifft er auf einen Verbrecher der ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will. BoyxBoy Vkook