Sky, Luna, Paige und das Kaff

842 36 3
                                    

Skyblue Stone

Ich bin es gewohnt, zu gewinnen. Ich bin die Beste in allem, was mir wichtig ist. Das klingt arrogant, vermutlich ist es das auch. Arroganz steht auf der Liste meiner Fehler gleich hinter „Kontrollfreak". Aber es stimmt. Ich hatte im Kindergarten Frühförderung, habe alle Buchstabierwettbewerbe in New Jersey gewonnen. Ich war immer eine der Jahrgangsbesten, besonders in Englisch und Geschichte. Ich bin zum zweiten Mal in Folge Schulsprecherin. Es ist eine lange Reihe an Urkunden und Auszeichnungen, die meine Zimmerwand ziert. Etwas anderes als Perfektion akzeptiere ich nicht bei mir, nur so kann ich meinen Traum verwirklichen und Politikerin werden. Das erfordert harte Arbeit und viel Planung. Ich lasse nicht zu, dass etwas meinem Erfolg im Weg steht. Weder Jungen noch... Na ja, seit ich mit Paige und Luna befreundet bin (und das sind wir seit dem ersten Jahr auf der Middle School), bin ich mehr oder weniger heimlich Fangirl und Autorin meiner eigenen Welten. Aber das ist nebensächlich. Nur ein Hobby.




Luna Williams

Schwimmen, Schwimmen, Schwimmen. Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Leben bisher noch nie etwas anderes von meiner Mutter gehört habe. Sie hat mich immer gezwungen, ins Schwimmbad zu gehen um für meine "spätere Karriere" zu trainieren. Dabei habe ich gar nicht vor, Schwimmmeisterin zu werden und bei Olympia anzutreten, so wie sie damals. Ich möchte Journalismus studieren, weil ich mir sicher bin, dass mir mein Sprachtalent dabei sehr gut weiterhelfen wird. Meinem Vater ist so gut wie alles Recht, solange es mir Freude macht. Mich kann man als typisches Vater-Kind beschreiben. Allerdings sagen viele Leute, dass ich meiner Mutter in sehr vielen Dingen ähnlich bin, vor allem in meinen Eigenschaften bin ich fast schon ihr Spiegelbild. Ich bin sehr direkt und derb, genauso wie sie. Paige und Sky haben sich inzwischen an mich und meine Macken gewöhnt, sie können genau einschätzen, wann ich die besteste Freundin auf der Welt bin oder wann sie lieber 20 Meter Sicherheitsabstand halten sollten. Neben unseren anderweitigen Schulaktivitäten, bei mir eben das Schwimmteam, Theater und Chinesisch, schreiben und lesen wir Fanfiktions oder schauen einfach nur Filme und lästern über diverse Charaktere bzw. deren Schauspieler ab und schwärmen, heulen, regen uns furchtbar auf und weiß Gott noch was alles. Typische Fangirls halt. Ich habe die tollsten Freundinnen der Welt und bin auch ganz gut in der Schule, was will man mehr?


Paige Saunders

Ihr müsst eigentlich nur zwei Dinge über mich wissen. Nur zwei. Dann erkennt ihr mich, solltet ihr jemals auf die Greenville High kommen.

Ich trage immer - IMMER – eine Mütze.

Ich bin DER Stalker der Schule.

Jetzt vielleicht noch ein paar Nebendetails: Ich bin 16 Jahre alt. Und ein ganz netter Mensch... hust... wer's glaubt... äh was? Ich habe ziemlich kurze dunkelblonde Haare und meine Mütze. Mein rundes Gesicht und meine blaugrauen Augen werden mit einer wunderschönen Brille abgerundet. Meistens trage ich unauffällige Klamotten. Häufig in den Farben Grün und Grau. Eigentlich mögen mich die meisten Menschen auf Anhieb. Auch wenn ich manchmal etwas komisch und vielleicht auch zu aufdringlich bin. Mein Vater – Udo Saunders – ist ein Polizist, Kriminalbeamter, um genauer zu sein. Von ihm hab ich sehr viel im Zusammenhang mit Beobachten und Analysieren gelernt. Früher, als ich noch sehr, sehr kein war, hat er immer mit mir Fälle gelöst. Zuhause gab es dann leckeres Essen von Julie, meiner Mutter. Sie ist Profiköchin. Zumindest für mich und meinen Bruder. Spencer. Er ist erst 5. Mein ein und alles. Ich würde sagen, ich mache relativ - ja relativ - viel Sport. Zweimal in der Woche Karate und Bogenschießen. Es macht riesig Spaß! Mein großes Vorbild ist ja Clint. Er trifft einfach jedes Ziel. Im Orchester bin ich auch. Muss ja ein bisschen Abwechslung geben. Naja, die Schule beginnt wieder. Was ein Spaß!


Greenville, New Jersey, ist eine von diesen Kleinstädten, aus denen man zwar nicht fliehen will, aber hinziehen muss man deswegen auch nicht. Gegründet im späten 19. Jahrhundert, ist es dank einer Gießerei im Süden des Ortes während des zweiten Weltkriegs groß geworden. Danach existierte sie einfach so vor sich hin, bis vor etwas mehr als zehn Jahren eine Fabrik, die Roboter zur Autoherstellung baut, gegründet wurde. Seitdem wächst Greenville stetig, was mich nicht stört. Ich kann nicht sagen, ob ich es hier schön finde oder es doch nur für ein elendes Kaff halte. Es ist ein Zuhause.

Fangirlträume: Jahr mit den AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt