Anfang Mai

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Paige

Klick. „Mach den Blitz aus. Du Idiot." „Jaja. Hab dich auch lieb." Wir waren gerade dabei, in der Mittagspause Clintasha zu stalken. Noch hatten sie sich nicht geküsst. Aber immer, wenn wir Bogenschießen waren, redete er ununterbrochen von ihr. Er musste sie doch nur fragen. Gerade waren wir alle in der Cafeteria. Meine Freundinnen saßen mit uns zusammenan dem Tisch, sichtlich wenig interessiert an unseren Machenschaften. Skyblue versuchte Luna zu überreden, sie abzufragen, Luna versuchte Skyblue zu überreden, nicht ständig vom lernen zu sprechen. Clint und Natasha saßen an ihrem üblichen Platz, nur ein paar Tische weiter. Noch waren wir unentdeckt, obwohl wir sehr auffällig waren, so mit Kamera in der Hand. Bene hatte ein Mikrophon an der Tischplatte ihres Stammtisches installiert, das ihr Gespräch direkt auf sein Handy übertrug. Wir hingen an den Kopfhörern um zu verstehen, was sie redeten. Im Moment ging es um den Autounfall seiner Eltern, was ziemlich verwunderlich war. Clint redete eigentlich nicht gerne darüber. Fast keiner wusste davon. Ich hielt mich an Bene fest, um nicht vom Stuhl zu kippen. „Er hat sie zum Essen eingeladen! Ich glaube, ich sterbe gleich." „Nicht sterben, ich brauche dich noch.", sagte Bene. „Oh, wie süß.", machte Luna. Ich wusste nicht, ob sie damit Bene und mich oder Natasha und Clint meinte. „Ich nehme an, du gehst da hin?", fragte Skyblue, ohne von ihrem Buch aufzusehen. „Natürlich! Das ist die perfekte Stelle um die beiden Inflagranti zu erwischen."

Es war soweit. Clintasha sollte endlich real werden. Und dann auch noch in einem so feinem Restaurant. Der perfekte Ort, um sie unauffällig zu beobachten. Bene und ich saßen hier jetzt schon eine ganze Weile. „Möchten sie etwas trinken?" Der Kellner war lautlos neben uns aufgetaucht. „Nein danke." Ich winkte lächelnd ab. „Essen?" „Nö." „Dann muss ich Sie bitten, zu gehen. Wir bedienen nur Gäste, die auch etwas zahlen." „Okay, okay.", lenkte Bene ein. „Wir nehmen eine Flasche Wasser und zwei Gläser." Der Kellner zog sich zurück. Ich sah mich um. Langsam machte ich mir Sorgen, dass wir einfach im falschen Restaurant waren. Und da kam sie, Natasha Romanoff, in einem todschicken schwarzen Hosenanzug. Ein Kellner fragte sie etwas, sie nickte nur heftig und folgte ihm zu einem Tisch ganz in unserer Nähe. Und da saß Clint? Wie war er denn an uns vorbeigekommen, ohne das wir ihn bemerkt hatten? Das Restaurant, das er ausgesucht hatte war wahrlich sehr romantisch. Es wirkte schon fast so, als würde er ihr gerade einen Heiratsantrag machen wollen. Hoffentlich nicht. Das wäre ja schon sehr früh. Er sprang direkt auf, als er sie sah und nahm ihr den Mantel ab. So ein Gentlemen. Bene verband sein Handy mit dem Mikrophon, das wir vorher unauffällig an ihrem Tisch befestigt hatten (da wir nicht wussten, wo sie sitzen würden, hatten wir an fast allen etwas angebracht) und hängten uns an die Kopfhörer. „Gut angekommen?" „Ja, nur der Bus war etwas voll." „Wenn du willst kann ich dich auch gerne nach Hause bringen. Platz genug ist im Auto." Jaja. Man kennt ihn. „Oh, sehr sehr gerne." Ach, sie waren doch süß zusammen. „Du Paige?" Gott, hatte Bene mich erschreckt. „Ich glaube, der Kellner wirft uns gleich raus." Warte, was? Ich drehte mich um. Oh, ja. Er kam direkt auf uns zu. Wir waren natürlich verkleidet, aber – ich will nicht lügen - ziemlich schlecht. Ich mit meiner Perücke und er mit seiner viel zu großen Sonnenbrille war schon sehr auffällig. „Ich mach das." „Aber..." „Observiere du derweil die beiden weiter." Unauffällig – soweit wie möglich, mit meinem viel zu großen Mantel - stand ich auf und ging ihm entgegen. „Miss, sie können hier nicht ..." „Mein Herr, kommen sie bitte, auf ein Wort." Gott, wie ich es doch hasste. Dieses formelle Getue. Er folgte mir widerwillig. Schon ein Anfang. Aber ich musste mich beeilen. Clinttasha war so zum Greifen nahe. „Bevor sie jetzt anfangen zu meckern." Wir waren um die Ecke und ich nahm meine Perücke ab. „Oh. Sie sind es, Miss Saunders. Verstehe schon. Wer ist es denn diesmal?" „Sorry, Hooper. Clintasha" Ich nickte ihm kurz zu und eilte schnell zurück. Jetzt ohne meine wunderschönen falschen Haare. Bitte lass mich nicht auffliegen. Wobei. Die sind ja so verliebt. Die haben keine Augen für uns. „Und ist was passiert?" „Nein, noch hat er sie nicht gefragt, aber er ist nah dran." „Weißt du, Natasha. In den letzten Wochen ist mir eins klar geworden. Wir haben uns jetzt öfter getroffen. Viel zusammen gemacht und ich kann das jetzt einfach nicht mehr für mich behalten. Natasha." Er stand auf. „Ich liebe dich. Ich liebe dich über alles." Er war echt ein Schnulzer. Natasha starrte ihn an. „Oh Gott. Clint. Ich... ich liebe dich auch. Du glaubst gar nicht wie sehr." Er beugte sich runter und küsste sie. Zuerst vorsichtig und dann aber sehr bestimmt. Es klickte leicht. Benedikt hatte mit seiner viel zu großen Kamera ein Bild gemacht. Perfekt. Ich musste ein kleines bisschen kreischen. „Paige, der Kellner kommt schon wieder auf uns zu." „Ja, wir sollten verschwinden." Bene sammelte zur Verwunderung der Gäste die Mikrophone von den Tischen, ich packte unsere Sachen und ließ etwas Geld für das Wasser auf dem Tisch, dann machten wir, dass wir zur Tür kamen. Draußen holte ich mein Handy raus und schrieb gleich Luna und Sky.
CLINTASHA!!
Sie sollten es verstehen.

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