Er war hier? Wieso? Ich verstand nichts.
Und bevor ich meinem Dad das Zeichen geben konnte, das ich nicht Zuhause war und dementsprechend seinen Besuch nicht empfangen wollte, bat er den Gast schon herein.
Ich sah die braunen Augen die mich warm erblickten und ein unverhofftes Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
"Was machst du hier?"fragte ich und spürte wie mein Herz schneller als gewöhnlich anfing zu schlagen.
"Ich wollte dich sehen...dich reden...Ich meine mit dir reden"er verhaspelte sich mehrmals beim Sprechen und darüber konnte ich eigentlich nur lachen, weil ich es bereits von ihm kannte.
Mein Vater hatte sich bereits ins Wohnzimmer verabschiedet und bekam deshalb auch nicht mehr mit, dass wir in mein Zimmer gingen.
"Alsooo?"began ich, als wir zu zweit auf meinem Bett saßen und die Beine von der Kante baumeln ließen.
Simón räusperte sich und fing dann an zu sprechen.
"Die letzten Tage waren ziemlich stressig für mich, vorallem wegen dem Roller. Wir haben uns deshalb kaum gesehen. Was ich schade finde. Ich mag dich. Du bist wundervoll. Ganz ehrlich. Und ich komme mir wie ein Idiot vor, weil ich dir all diese Dinge sage, obwohl du einen Freund hast und so. Aber der Punkt ist: Ich wäre wirklich gerne einfach nur dein Freund. Ein Kumpel mit dem du gerne Sachen unternimmst und so ein Zeug. Was sagst du?"erwartungsvoll blickte er mich unter den langen Wimpern an.
Unter anderen Umständen hätte ich sofort ja gesagt, um endlich eine gewisse Distanz zu gewinnen.
Doch jetzt, wo ich wusste dass da mehr war, fühlte es sich komisch an.
Aber was blieb mir anderes Übrig? Ich hatte eine Verabredung mit Benicio getroffen und die würde ich auch einhalten.
Irgendwann ist Simón wieder in Mexiko und alles ist wieder beim Alten.
"Ja. Das ist eine gute Idee"stimmte ich zu und seufzte innerlich auf.
Warm lächelte er mich an, doch ich erkannte auch das zerknirschte Gesucht hinter der Fassade.
Ihm ging es wohl nicht anders als mir.
Wir wollten mehr, durften aber nicht.
Dann verwickelten wir uns in eine Umarmung, die wohl irgendwie von uns beiden Ausging. Ich schlang meine Arme regelrecht um seinen Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
Ich roch den Duft von Parfum, vielleicht auch ein Aftershave, welches auf der Haut lag.
Keiner wollte sich so recht lösen und so saßen wir da, Vögel zwitscherten und der Wind schlug leicht gegen die Fenster.
Mein Traum trat wieder in Erinnerung und ich schloss die Augen und versuchte mich an die winzigen Details zu erinnern.
"Woran denkst du?"flüsterte Simón und entfernte sich nur wenige Zentimeter von mir und sah mich mit seinen brauen Augen an.
Was sollte ich sagen? Das wir uns in einem meiner lächerlichen Träume fast geküsst hätten, doch mein Unterbewusstsein mich vor diesem Fehler bewahrt hatte?
Bevor ich allerdings zu einer Antwort ansetzten konnte, ging die Zimmertür langsam auf und mein Freund betrat den Raum.
Sofort rutschte Simón an das andere Ende des Bettes und faltete die Hände in den Schoß.
"E-es ist...ni-nicht das wo-wo-wonach es aus-sieht"stotterte er, diesmal etwas schlimmer als die anderen Male und traute sich gar nicht Benicio anzusehen.
Dieser stand bloß genervt, mit Händen in den Taschen, an meiner Kommode gelehnt.
"Dann macht es dir auch sicher nichts aus, mich für einen kurzen Moment mit meiner Freundin allein zu lassen"
Simòn rennt förmlich aus meinem Zimmer, die Treppe runter.
"Ich dachte wir wären uns einig gewesen. Du sollst ihn nicht mehr sehen. Das bringt nur Schwierigkeiten"wirft er mir vor und ich erhebe mich.
"Das klingt fast so als wärst du eifersüchtig"lache ich spöttisch und werfe die blonden Haare zurück.
"Seid ihr zusammen?"
"Der Mexikaner und Ich? Spinnst du? Niemals würde ich mich mit einem Jungen wie ihm angegeben. Ich dachte du kennst mich besser"
"Das sah eben allerdings ganz anders aus."Benicio grinst und stellt sich hinter mich.
Sein Atem streift mein Ohr und ich presse die Zähne aufeinander.
"Mir kannst du es ruhig sagen. Du magst ihn, nicht wahr? Schönes Gesicht. Tiefe, braune Augen. Weiche, gut duftende Haare. Bestimmt hat er einen tollen, muskulösen Bauch. Die Finger. Oh ja, die langen Finger mit diesen Ringen. Das gefällt dir oder?"provoziert er mich und streicht mir über die Wange."Wäre doch Schade wenn er herausfindet was für eine Art Mensch du wirklich bist"
"Du hast nichts gegen mich in der Hand"entgegnete ich und schubse ihn von mir."An deiner Stelle würde ich lieber ganz vorsichtig mit deinen Drohungen sein. Ich habe dir versprochen dein kleines Geheimnis zu bewahren. Und im Gegenzug wirst du mir helfen Luna von der Bahn zu kicken."
"Und wie willst du das anstellen?"misstrauisch zog er eine Braue hoch."Willst du ihr das Bein brechen, damit sie nicht mehr skaten kann?"er lachte nur darüber, doch ich lächelte stumm.
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Bad Angel |Simbar
Fanfiction"Ich bin nicht das gute Mädchen welches du dir wünscht. Ich bin böse. Ein Teufel" "Und wenn dem Teufel Flügel wachsen?"