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"Hallo Ámbar"Simón vergrub die Hände in den Hosentaschen und sah mir fest in die Augen.

Es fiel mir schwer diesen Blick zu erwidern. Das alles fing an mir schwer zu fallen.

"Schon so früh hier?"fragte ich stattdessen und kam einen Schritt näher.

"Pedro braucht Hilfe beim Ausladen der Lebensmittel. Und du?"

Was sollte ich sagen? Meine Anwesenheit machte doch keinen Sinn. Nicht um diese Uhrzeit.

"Ich...ähm...ich...also...ich"ich fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, aber eine passende Antwort fand sich nicht.

"Ja?"er lachte und lehnte sich gegen den Türrahmen.

"Das Training. Ich wollte es mir ansehen."erfand ich schließlich und verdrehte bereits innerlich die Augen.

Das konnte ich schon besser.

"Das muss doch jeden Moment anfangen"er sah auf seine Armbanduhr und dann wieder zu mir."Sehen wir uns noch?"

Doch bevor ich seine Frage beantworten konnte, tauchten Matteo und Benicio gleichzeitig hinter ihm auf und er drehte sich erschrocken um.

"Ich geh dann mal"sagt Simón seufzend und wollte an mir vorbei.

"Warte...Simón"hielt ich ihn auf und griff in seine Jacke."Heute Abend?Sushi?"

Ich versuchte es möglichst leise zu formulieren, damit Benicio nicht darauf aufmerksam wurde. Er wusste bereits zu viel.

"Pozole"entgegnete er grinsend und warf einen Blick zu meinem Freund.

Dieser war inzwischen bestimmt stinksauer.

"Was ist das?"

"Vertrau mir einfach"

Dann verließ er den Raum und ich drehte mich zu den Jungs, die an der Tür standen.

"S-sie ist...in d-der Besenkammer"murmelt Matteo leise."Aber sie schlägt gegen die Tür und schreit"

"Dann sorge dafür, dass sie keiner entdeckt. Ich werde jetzt zum Training gehen und mit Gastón skaten."tätige ich meine Ansage und und nehme mir nur noch schnell meine Skates aus dem Fach.

Ich verlasse mich in diesem Moment auf Benicio, dass er ebenfalls dafür sorgt, dass niemand von Lunas Verschwinden mitbekommt.

In der Halle angekommen stelle ich die Skates unauffällig hinter die Tribüne und gehe bis zum Geländer vor.

In ihren Gesichtern erkenne ich bereits die Nervösität. Sie haben furchtbare Angst, dass Luna das so wichtige Training vor dem Finale verpasst.

"Ambar?"ruft Juliana von der Bahn und kommt mir ein Stück entgegen."Hast du Luna gesehen? Wir müssten schon mit der Probe begonnnen haben. Dass sie zu Spät kommt ist eigentlich nicht üblich für sie"

"Tut mir leid Juliana. Ich habe sie nicht gesehen. Aber du weißt ja, sie ist doch manchmal ein ziemlicher Tollpatsch"zucke ich die Schultern und lächle freundlich.

"Das ist ein Problem"murmelt sie und scheint konzentriert nachzudecken.

Schließloch schlägt sie mit ihrem Stock einmal kräftig auf den Boden und erhebt ihre Stimme.

"Ambar ich weiß du kennst die Choreographie. Gastón brauch noch ein wenig Unterstützung in der zweiten Drehung und dem Twist am Ende. Wir dürfen keine Zeit verlieren"

Triumphiernd grinse ich. Arme Luna.

Rasch habe ich meine Schuhe gegen die Skates getauscht und fahre zu Gastón, der bereits wartet.

Juliana verlässt die Bahn im selben Moment und positioniert sich am Rand, sodass sie alles mitverfolgen kann. Gleichzeitig lässt sie die Musik laufen und ich führe die erste Schrittfolge aus.

Alle werden sehen können, dass ich viel besser als Luna bin und es auch immer war. Sie kann einfach nicht mit mir mithalten.

Leider muss ich mir auch eingestehen, dass Gastón an Leistungsstärke verloren hat und einen Fehler nach dem anderen macht. Es wird schwierig sein das zu beheben.

Ich lasse mich zum Ende hin von Gastón hochheben und wir drehen uns einige Male im Kreis, bis ich mich abstoße, um gleich danach wieder in seinen Armen zu landen.

Ganz wie der sterbende Schwan.

"Danke Ambar. Ich bin sehr zufrieden mit deiner Leistung."Juliana lächelt anerkennend und wendet sich dann meinem Partner zu."Magst du noch in mein Büro kommen?"

Könnte sie Gastón tatsächlich noch vor dem Finale ersetzen? Sie muss.

Das würde zeigen, dass auch Luna ersetzbar wäre. Ein klares Zeichen.

Während die beiden die Bahn langsam, bereits in ein Gespräch vertieft verlassen, kreise ich siegessicher umher. Ein erster Schritt meines Siegeszuges.

Trotzdem bleibt noch viel Arbeit. Nicht zu vergessen, dass Lunita immer noch in dieser Abstellkammer eingeschlossen ist. Zumindest hoffe ich das.

Deshalb folge ich dem Ausgang der Bahn und begebe mich erneut zu den Spinden. Der Flur ist ruhig. Vielleicht zu ruhig.

Vorsichtig trenne ich mich von meinen Skates, schließe sie in mein Fach und mache einen Schritt um die Ecke.

Benicio steht an die Wand gelehnt vor der verschlossen Tür und atmet erleichert aus als er mich sieht.

"Hast du eine Ahnung wie lange es gebraucht hat, bis dieser Schreihals seine Klappe gehalten hat?"theatralisch zeigt er auf die Tür.

"Wo ist Matteo?"verwundert sehe ich mich um, erkenne aber keine weitere Gestalt im Gang.

"Er hat es nicht mehr ausgehalten und hat weinend das Jam and Roller verlassen"grinst er und hält sich gleichzeitig die Hand vor den Mund um nicht gleich los zu prusten.

"Das ist gut"bemerke ich. Dann kann ich Lunas Heldin sein und sie wieder in die Freiheit lassen, insofern Matteo meinen Namen zuvor nicht erwähnt hat."Weiß sie dass du hier bist?"

"Ich glaube nicht. Ich weiß es nicht"zuckt Benicio mit den Schulter.

"Dann geh jetzt. Ich brauche dich hier nicht mehr"fahre ich ihn an und er reicht mir den Schlüssel für die Kammer, bevor er dann entgültig auf dem Absatz kehr macht.

Ich schließe die Tür auf und augenblicklich fällt mir eine erleichterte Luna in die Arme.

"Oh Gott ich bin so froh dich zusehen, danke Ambar"schluchzend hält sie sich an mir fest.

"Warst du da etwa die ganze Zeit drinne? Du armes Ding."säusel ich ihr vor und streiche ihr durch das zerzauste Haare.

"Ich glaube Matteo war es. Ich kann dss nicht glauben. Ich dachte wir wären Freunde und..."erzählt sie ganz augebracht und fuchtelt mit ihren Armen herum

"Das ist ja schrecklich, dass hätte ich nie von Matteo gedacht", ich mache ein erschrockenes Gesicht und lasse sie wieder los.

"Ich muss sofort auf die Bahn, Gastòn und ich haben doch die Probe für das Finale"

"Oh Luna, weil du nicht aufgetaucht bist, hat Juliana mich gebeten für dich einzuspringen. Das Training hast du auf jeden Fall verpasst"

"Oh nein", aufgebracht schlägt sie sich die Hände vor das Gesicht und streicht sich dann frustriert die Haare aus dem Gesicht.

"Das tut mir wirklich total leid", täusche ich mitleidig vor und verabschiede mich.

Als ich zurück zu den Spinden gehe, um meine Tasche zu holen, sehe ich noch kurz auf mein Handy und entdecke eine Nachricht von Simón.

Ich hole dich um 7 Uhr ab. Freue mich schon :)

Bad Angel |SimbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt