Ich schmiss alles mögliche von meinem Tisch und schrie auf.
Die ganze Situation frustrierte mich.
Es war nie geplant, dass dieser Mexikaner mir derart den Kopf verdrehte. Der Plan war es Luna von der Bahn zu bekommen, um wieder meinen Platz einzunehmen.
Aber mir fehlte die nötige Konzentration. Die braunen Augen machten mich schier verrückt
"Muss du immer so einen Krach machen?"mein Vater stand am Türrahmen und sah sich das angerichtete Chaos an.
"Ja"bekam er seine zickige Antwort und ich warf mich aufs Bett.
"Was ist los?"
Er setzte sich neben mich und legte die Hände in den Schoß.
"Es ist alles in Ordnung. Lässt du mich jetzt alleine?"
Ich konnte seine Neugier nicht ertragen. Immer mischte er sich in Dinge ein die ihn nichts angingen.
"Stress mit dem Freund?"
"Ouhh Papa! Lass mich bitte einfach in Ruhe, okay?"ich zwang mich nicht arg böse zu klingen, wir hatten genug Probleme in letzter Zeit, allerdings wollte ich einfach nur für mich alleine sein.
"Wie du willst. Ich muss noch in den Baumarkt. Soll ich dir etwas mitbringen?"
Verständnislos sah ich ihn an.
Mit einem Grinsen, verschwand er aus meinem Zimmer und ich hörte nur noch das Knacken der Treppe.
Ich nahm mein Handy und scrollte durch meine Kontakte. Simón tauchte auf und mein Finger blieb stehen. Er hatte ein neues Profilbild.
Pedro und er waren darauf zu sehen und sie lächelten breit in die Kamera. Ich zog an Simóns Gesicht heran und konnte mir ein Grinsen nicht vernkneifen.
Ich konnte es keine Sekunde länger leugnen, dass ich diesen Mexikaner mochte. Sehr sogar. Aber das ging nicht.
Er würde mich hassen, wenn er erfuhr, wer ich wirklich war. Und vermutlich war es besser Abstand zu halten. Doch je öfter ich mir versuchte einzureden, endlich auf Distanz zu gehen um ihn mir aus dem Kopf zu schlagen, desto dringender wollte ich zu ihm.
***
Schon früh am Morgen stand ich vor meinem Kleiderschrank und wühlte durch meine Klamotten.
In einer Stunde würde das Training beginnen, und ich musste sicher gehen, dass sich Matteo an unsere Vereinbarung hielt. Sicherlich wäre es auch nicht schlecht Benicio einzuweihen.
Ich suchte seinen Kontakt aus meinem Handy heraus und schaltete auf Laut, während ich mir verschiedene Teile aus meinem Schrank fischte.
"Ámbar?"seine verschlafene Stimme ist zu hören, die mir deutlich zu verstehen gab, dass ich zu einem unpassenden Zeitpunkt anrief.
"Ich könnte heute deine Hilfe gebrauchen"ich zog mir einen Pullover über und strich in glatt.
"Ich bin nicht dein Sklave"murrte er und ein rascheln war zu hören.
"Hast du etwa unsere Vereinbarung vergessen?"
Dann ein Stöhnen.
Zufrieden beendete ich den Anruf, nahm meine Tasche und versuchte so leise wie möglich die Treppe hinunterzugehen.
Für ein Frühstück war keine Zeit, deshalb hinterließ ich lediglich einen Zettel, auf dem ich schrieb, dass ich im Roller war.
Ein Taxi war schnell gerufen und ich wartete ungeduldig vor dem Haus. Die Zeit lief mir davon.
Ich konnte bloß hoffen, dass Matteo sich an meine Anweisungen hielt.
Das schwarz-gelbe Auto hielt nach einer gefühlten Ewigkeit, und hastig stieg ich ein. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren.
Ohne viele Worte erklärte ich mein Ziel und der Fahrer fuhr los. Ein bisschen schneller als man es gewohnt war. Andauernd wanderte mein Blick auf mein Handy.
Noch fünfzehn Minunten. Das sollte zu schaffen sein. Schließlich war die Bahn nicht allzu weit entfernt.
"Halten sie an"befahl ich, als er in eine Straße bog in der das Tempolimit noch eingeschränkter war.
Ich bezahlte den Mann und rannte selber los. Normalerweise war das nicht meine Art Probleme zu lösen. Aber ich konnte es kaum abwarten Luna endlich eins auszuwischen.
Es war definitiv das Skaten, das diesen Sprint möglich machte.
Angekommen machte ich mich sofort auf die Suche nach Matteo. Ich konnte niemanden fragen, das wäre zu auffälig.
Mein letzter Weg führte zur Bahn. Diese war noch leer. Als ich mich zum gehen umdrehen wollte, kam mir Juliana entgegen. Unsere Trainerin.
"Oh Ámbar"verwundert mich schon um diese Uhrzeit zu sehen zog sie die Augenbrauen hoch und klopfte versehentlich mit ihrem Stock auf den Boden.
Sie hatte uns nie erzählt weshalb sie ihn brauchte. Und wahrscheinlich war es mir auch immer egal. Aber es schien nie so, dass er unbedingt notwendig war.
"Schon um diese Zeit?"sie schlich sich an mir vorbei und stellte ein paar aufeinander gestapelte Kegel, auf einem freien Platz ab.
"Ja, ich liebe es zu skaten und würde das am liebsten den ganzen Tag tun"grinste ich und sah hin und wieder zum Ausgang der Bahn.
"Und ich würde dich jetzt auch sehr gerne skaten sehen, aber gleich haben wir eine Probe für das Finale und da brauchen Luna und Gastón ihre volle Konzentration. Am besten kommst du später wieder"
"Aber selbstverständlich Juliana"ich setzte ein letzte Lächeln auf und setzte meine Suche vor.
Schließlich fand ich Luna, aber nicht Matteo.
Ich musste sofort etwas unternehmen. Also lief ich los und fing sie ab, bevor Juliana überhaupt die Möglichkeit hatte, ihre tolle Luna zu Gesicht zu bekommen.
"Du Luna, ich brauche dringend deine Hilfe. Könntest du vielleicht mitkommen und mir zeigen wo die Ersatzskates sind? Du kennst dich doch so gut hier aus"log ich ihr vor und hoffte sie würde sich darauf einlassen.
"Ähm...Ich kann jetzt leider nicht, vielleicht fragst du..."doch da schnitt ich ihr schon das Wort ab.
Gerade entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Seite Matteo. Ängstlich blickte er herüber.
"Eigentlich sind die Skates auch nicht für mich."dann beugte ich mich zu ihr vor und flüsterte."Sondern für Matteo. Er traut sich nicht dich persönlich zu fragen"
Rasch drehte Luna sich um und entdeckte Matteo, der ihr ein schiefes Lächeln zu warf. Ich verdrehte die Augen und stützte die Arme in die Hüften.
"Ein paar Minunten habe ich bestimmt noch"gab sie endlich nach und ich warf Matteo einen vielsagenden Blick zu, als er mit ihr um die Ecke verschwand
Anschließend wartete ich ungeduldig darauf, dass Matteo ohne den kleinen Mond zurückkehrte.
Doch es war eine andere Person, die ich empfing.
DU LIEST GERADE
Bad Angel |Simbar
Fanfiction"Ich bin nicht das gute Mädchen welches du dir wünscht. Ich bin böse. Ein Teufel" "Und wenn dem Teufel Flügel wachsen?"