Verwandte?

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"Niall? Ich bin fertig." rief ich die große Treppe herunter als ich aus meinem Zimmer stürmte. Niall wartete schon auf mich. "Ok, dann fahr ich jetzt das Auto aus der Garage.  Wir treffen uns dann gleich vor dem Haus, ok?" "Alles klar. Warte... du fährst?" fragte ich ihn verwirrt, denn ich wusste garnicht, dass er Auto fahren kann. "Ja klar. Ich mag es nicht so gerne, wenn unsere Schaffner für uns fahren. Außerdem können wir uns dann in Ruhe unterhalten." erklärte er und nahm seine Autoschlüssel. Ich nickte ihm verständnisvoll zu, worauf er aus dem Flur verschwand um das Auto zu holen. Ich zog mir noch schnell meine braunen Sandalen an und wartete dann vor dem Haus auf Niall. Dieser kam nach nur wenigen Minuten mit einem schwarzen Porsche vorgefahren. "Was guckst du denn so? Steig ein!" lachte er als er die Autoscheibe runter fuhr. Ich setzte mich also zu ihm und wir verließen das Grundstück.

"Wie lange fahren wir denn ungefähr?" wollte ich von dem süßen Iren wissen. "Uhh, schwer zu sagen. Aber bestimmt 4 Stunden." antwortete er mir darauf. Es war mittlerweile aber auch schon 16 Uhr, was bedeutete, dass wir erst heute Abend in Doncaster ankommen würden.

Die fahrt verging aber eigentlich ziemlich schnell. Niall und ich hatten die ganze Zeit über alle möglichen Themen geredet. Zwischendurch machte er auch laut Musik an und wir sangen beide fröhlich zu den Liedern im Radio. Mit ihm verging die Zeit wie im Fluge und es hätte mich echt nicht gestört, wenn die Fahrt noch länger gewesen wäre. Aber nun hielt das Auto auf dem Hof von Geoge und wir stiegen aus. Da wir beide keinen Schlüssel besaßen klingelten wir an der Tür. Doch niemand öffnete. Irgendwann kam ich dann aber auf die Idee meine Oma einfach anzurufen. Gedacht, getan. Oma erklärte mir dann, dass sie noch mit Geoge unterwegs war und sie erst in 1 Stunde heimkommen würden. "Ok, dann fahren wir jetzt auch noch weg." grinste Niall. "Was? Wohin denn?"grinste ich zurück. "Lass dich überaschen!" Dann zog er mich zurück ins Auto und fuhr los. Nach nur wenigen Minuten parkte er vor einem kleinen Laden. "Soo, da wären wir." Ich blickte auf den 'Laden' mit der Aufschrift 'NANDOS'. "Hier gibt es das Beste Essen weit und breit! " schwärmte er und wir betraten das Gebäude. Doch schon als wir an der Kasse standen und uns unser Abendbrot aussuchten kamen mehrere Mädchen auf und zugelaufen. Sie hatten Niall erkannt und wollten jetzt unbedingt Autogramme haben und Bilder mit ihm machen. Während die Verkäuferin unser Essen dann zubereitete stürmten immer mehr Fans herein. Ich hatte ganz schön Angst zwischen den ganzen kreischenden Weibern. Aber Niall blieb ganz ruhig. Nun waren es aber schon so viele, dass sie versuchten mich wegzustoßen um besser an meine berühmte Begleitung zu kommen. Nun konnte ich Niall schon garnicht mehr sehen. Ich fand auch keinen Weg zurück zu ihm. Daher ging ich zurück zum Auto um dort auf ihn zu warten. Es dauerte nicht lange und schon kämpfte auch er sich mit dem Essen in der Hand durch die Menge.

Als wir dann beide im Auto saßen fuhr er sofort los und fing an sich bei mir zu entschuldigen.  "Es tut mir echt leid!  Ich hab gedacht, dass wir uns in Ruhe irgendwo hinsetzen könnten. Aber damit, dass so viele Fans kommen würden hab ich echt nicht gerechnet.  Ist wirklich alles Ok mit dir?" "Ja klar, alles gut. Kein Problem!  Du konntest das doch auch garnicht erahnen. Ich hab auch nicht dran gedacht, da ich während der letzten Tage total vergessen habe, dass du so beliebt bist."

Wir nahmen uns also vor unsere Hühnchen-keulen bei Geoge zu essen. Doch dazu kam es nicht, denn als wir erneut auf das Grundstück fuhren erwarteten uns meine Oma und Geoge schon. "Grüß dich Niall! Was machst du denn hier?" fragte Geoge erstaunt, als er den Bandkollegen seines Enkels erkannte. "Louis war mit Heidi unterwegs. Deshalb bin ich mit Marie gefahren." erklärte er kurz.  Dann ergriff ich das Wort. "Was ist denn so dringend, dass ich heute noch kommen sollte?" "Ich glaube das sollten wir in Ruhe bereden." meinte Oma darauf. Also gingen wir in das gemütliche Häuschen und setzten uns aufs Sofa. "Ok Marie. Es gibt etwas, was ich dir schon sehr lange sagen wollte aber noch nie die richtige Gelegenheit dazu fand. Undzwar geht es um deinen Großvater." Plötzlich war ich ganz angespannt und aufgeregt, da ich schon seit meiner Geburt nichts von ihm gehört habe. Oma schluckte. " Es ist so. Du kennst deinen Opa bereits.  Er konnte die letzten Jahre nur nicht in Deutschland wohnen und wir hatten daher kaum noch Kontakt. Deshalb habe ich dir auch nie von ihm erzählt. Aber nun ist der Richtige Moment gekommen um alles aufzuklären.  Ich bin nämlich wieder mit deinem Opa zusammen. " Sie griff darauf Geoges Hand und ich begann zu verstehen, was sie mir gerade erklärt hatte. Geoge ist mein Großvater. Der Schock saß tief in meinen Knochen und ich zitterte. Ich wusste nicht ob ich mich freuen oder wütend sein sollte. Ich war so durcheinander, dass ich anfing zu weinen. "Du hast mich die ganze Zeit belogen?" schluchzte ich. "Es tut mir leid! Ich hoffe du kannst mich irgendwann verstehen." redete Oma auf mich ein. Ich schaute zu Geoge, welcher auch Tränen in den Augen hatte. "Du bist also der Großvater, den ich schon seit Jahren vermisse?" "Ja. Der bin ich." nun liefen ihm auch die Tränen über die Wange. Ich stand auf und wir fielen uns in die Arme.  Ich drückte ihn so fest ich konnte, da ich ihn nie mehr verlieren wollte. Natürlich war ich etwas entäuscht, da ich es jetzt erst erfahren habe. Aber ich war dennoch überglücklich jetzt einen Opa zu haben. "Danke, dass ihr es mir gesagt habt. Ich weis aber trotzdem noch nicht genau, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Das war ein ganz schön großer Schock für mich. Ich brauche jetzt erstmal etwas Zeit für mich. Ich hoffe das ist kein Problem für euch. " erklärte ich ihnen. "Ist doch klar, dass du dich erst dran gewöhnen musst. Wir verstehen dich. Aber wollt ihr nicht trotzdem noch hier schlafen? Es ist schon so spät." fragten die Beiden Niall und mich. "Stimmt. Ist es denn Ok für dich Marie, wenn wir bleiben? " schaute mich der Blonde Sänger fragend an. Ich nickte nur, stand dann auf und ging in den dunklen Garten um mich dort an den Tejch zu setzen, welcher duch den Mond hell schimmerte. Ich saß eine ganze Weile einfach dur dort und dachte über alles nach. Es wurde später auch ziemlich kalt und irgendwann kam Niall um mir eine Decke zu bringen. "Ist alles gut?" fragte er besorgt und setzte sich neben mich.  "Naja, ich bin ziemlich durcheinander." Darauf antwortete er nicht mehr sondern nahm mich einfach in seine Arme. Er musste wohl gemerkt haben, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und seine Arme hielten mich fest. Wir saßen so noch sehr lange da. Es war nachher schon sehr spät und ich war sehr müde. Auch Niall gähnte schon. Er brachte mich noch zu meinem Zimmer und wollte sich dann auf die Coach legen. "Kannst du bitte bei mir bleiben?" bat ich ihn verzweifelt. Ich wollte ihn einfach nur bei mir haben, da ich nicht alleine sein wollte. "Klar kann ich bei dir bleiben." "Danke Niall." mir lief eine Träne die Wange herunter. Ich wusste nicht genau warum ich weinte, denn ich war nicht mehr wütend oder traurig. Ich war einfach nur total verwirrt, was mich anscheinend total aus der Bahn warf.

Nun legte ich mich in das riesige Bett um etwas Ruhe zu bekommen. Auch Niall setzte sich neben mich aufs Bett um für mich da zu sein. Eigentlich wollte ich mich nochmal bei ihm für seim Mitgefühl bedanken doch ich war so müde, dass ich sofort einschlief.

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