You and I ♡

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Am nächsten Morgen wachte ich durch Nialls Geschnarche auf. Ich sprang aus dem Bett und schlich schnell ins Bad. Oh Gott. Mir war es plötzlich so peinlich, dass ich vor Niall geweint hatte und er sogar bei mir übernachten musste. Ich war zwar gestern extrem geschockt aber trotzdem. Das war einfach nur peinlich. Ich wollte auch garnicht zurück ins Schlafzimmer, da ich es mir sehr unangenehm vorstellte mit Niall zu reden. Mir blieb aber nichts anderes übrig. Als ich ins Zimmer kam war Niall auch schon aufgestanden. "Hey, Guten Morgen!" sagte er. "Morgen" antwortete ich, während ich auf den Boden starrte. "Niall? Können wir bitte gleich zurück zur Villa fahren? Ich möchte hier gerne weg um den Schock in Ruhe zu verarbeiten." "Ja klar. Ich sag deinen Großeltern sonst bescheid. Also wenn du willst.""Das wäre nett. Danke. " meinte ich noch.

Bereits eine halbe Stunde später saßen wir schon im Auto um zurück nach London zu fahren. Es regnete und ich beobachtete die Regentropfen auf der Autoscheibe. Es war beängstigend still. Niall wusste nicht was er sagen sollte und ich wollte nichts sagen. Doch irgendwann unterbrach Niall unser Schweigen "Wir haben gestern unser Chicken garnicht mehr gegessen." "Ja stimmt." entgegnete ich. "Das müssen wir dann wohl nochmal nachholen!" meinte Niall noch. Ich nickte ihm darauf kurz zu und starrte dann wieder stur auf die Scheibe. Die 3 Stunden Fahrt fühlten sich wie 8 an und als wir dann endlich aufs Grundstück der Villa fuhren kam etwas Erleichterung in mir auf. Kaum stieg ich aus dem Wagen kam Heidi auch schon auf mich zugerannt. "Wo wart ihr? Wir haben uns Sorgen gemacht!" fragte sie sofort nach. "In Doncaster." antwortete ich leise und ging dann sofort in mein Zimmer. Heidi schaute mir verwundert hinterher. Ich bemerkte noch, wie sie begann Niall auszufragen. Aber ich wusste, dass er ihr nicht alles erzählen würde.

Den Rest des Tages verbrachte ich nur in meinem Bett. Ich aß nichts und bewegte mich auch nicht. Ich saß einfach nur da und dachte über alles nach. Mittlerweile war ich auch nicht mehr so enttäuscht von Oma und Geoge. Ich nahm mir vor ihn jetzt auch als ein richtiges Familienmitglied anzusehen. Es freute mich nämlich total einen Opa zu haben. Die einzige Frage, die mich nun noch beschäftigte war: Wie soll ich Louis erklären, dass wir Verwandte waren? Ich fand keine Antwort auf diese Frage. Selbst spät Abends konnte ich nicht schlafen, da ich so viel überlegte. Ich erschrak, als ich nochmal einen Blick auf die Uhr warf. Es war schon 1 Uhr Nachts. Ich wollte mich nun nicht länger mit dieser Frage beschäftigen und versuchte daher mich zu beruhigen und zu schlafen. Doch es gelang mir nicht. Deshalb stand ich auf und ging in den Flur um in den Musikraum zu gehen. Ich spielte nämlich schon seit vielen Jahren Klavier und die Musik beruhigte mich. Der Raum war am Ende des Ganges.  Als ich ihn betrat blickte ich auf viele Instrumente, zwischen denen auch ein großer, schwarzer Flügel stand. Ich knipste eine kleine Lampe an, sodass das Licht gerade noch reichte um die Tasten zu erkennen. Ich setzte mich ans Klavier und fing an die ersten Töne von You & I zu spielen. Doch als ich gerade anfangen wollte zu singen unterbrach mich jemand: " I figured it out

I figured it out from black and white

seconds and hours

maybe they had to take some time..." es war Niall, der in der Tür stand und seinen Text sang. Zuerst erschrack ich als ich ihn sah. Doch ich spielte weiter um ihn singen zu hören. Zum Refrain stieg ich mit ein und wir sangen gemeinsam. "You and I

we don't wanna be like them

we can make it till the end

nothing can come between you and I

not even the gods above

can separate the two of us

no nothing can come between you and I

oh, you and I..." Wärend der letzten Takte schloss ich meine Augen und öffnete sie erst wieder, nachdem der letzte Ton gespielt war.  "Was machst du hier Niall?" fragte ich ihn. "Das könnte ich dich auch fragen." grinste er zurück. "Du spielst echt gut! Du solltest uns öfter mal am Flügel begleiten!" meinte er. "Danke" lächelte ich ihn verlegen an. Er setzte sich nun zu mir auf den Hocker und wir wiederholten zusammen nochmal einige Takte von You and I. Doch plötzlich berührten sich unsere Hände auf den Tasten und ich schaute Niall an. Er guckte mit seinen blauen Augen tief in meine. Nun war es wieder komplett still. Ich konnte meine Augen nicht von ihm wenden. Ich merkte, wie mein Herz immer schneller schlug. Nialls Kopf näherte sich langsam und er war kurz davor mich zu küssen. Ich fühlte mich aber noch bereit dafür ihn zu küssen. Natürlich war ich total in ihn verliebt aber es kam einfach zu plötzlich und der Zeitpunkt stimmte einfach nicht. Deshalb zog ich den Kopf weg und meinte, dass ich jetzt schlafen wolle. Niall sah etwas verwirrt aus. Aber ich wollte nicht, dass er mich einfach nur aus Mitleid küsst. Zum Abschied gab ich ihm dennoch ein Küsschen auf die Wange aber verschwand dann auch gleich aus dem Zimmer. Hoffentlich werde ich es nicht bereuen ihn nicht geküsst zu haben...

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