Kapitel 33

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Clary's P.o.V

Langsam öffne ich meine Augen. Ein mir unbekannter und unscharfer Raum erscheint vor mir. Ich blinzle ein paar mal, damit er scharf wird und dann erkenne ich, dass es eine Art Behandlungszimmer ist. Die Tür wird geöffnet und ein etwas älterer Mann, in einem weißen Kittel, läuft zu einem Zettel und schreibt irgendwas darauf. „Ah, Sie sind wach." sagt er, als er sich wieder zu mir umdreht. „Sie können mich ruhig duzen." antworte ich heiser und er nickt verstehend. „Okay, wie geht es dir?" fragt der Arzt und setzt sich neben mich, auf einen Stuhl. „Ganz gut, denke ich." antworte ich und der Arzt lächelt. „Das ist schön zu hören." sagt er und nickt mir einmal zu. „Ach, ja. Ich bin Dr. Kirkwood. Du heißt Clary richtig?" fragt er und ich nicke. „Soll ich Ryan hochschicken?" fragt er weiter und ich nicke wieder, dieses mal ziert mein Gesicht aber ein leichtes Lächeln. Er guckt mich noch einmal vielversprechend an, bevor er den Raum verlässt und ich aus dem Fenster in den wunderschönen Wald gucke, aber da kommt die Frage wieder.

Ich bin ein Werwolf?? Nein, wie soll das gehen?? Das geht doch garnicht...es sei denn...die Spritze.

„Es könnte sein." unterbricht mich Ryans Stimme. „Warte, was?? Habe ich laut geredet?" antworte ich verwirrt und Ryan lacht kurz. „Ja hast du." sagt er lächelnd und setzt sich neben mich auf die Liege. Peinlich berührt schiele ich zu ihm herüber, als er meine Hand ergreift und mir mit seiner anderen eine Haarsträhne hinter das Ohr streicht. „Was genau ist passiert?" frage ich und Ryan erklärt mir alle Details so genau wie möglich, damit ich auch alles gut verstehen kann.

„Denkst du mein Vater wird wissen was passiert ist?" frage ich leise, als Ryan mit seiner Erklärung fertig ist. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es könnte aber sein." seufzt er und ich nicke. „Ich könnte ja erstmal zu Sara und sie fragen, ob sie etwas weiß." schlage ich vor und Ryans Mundwinkel zucken ganz kurz nach unten. „Ja, das ist eine gute Idee. Du kannst aber auch hier bleiben, wenn du magst." antwortet er und ich nicke lächelnd. Ich setze mich aufrecht hin und mir wird ganz kurz wieder schwarz vor Augen, aber das verschwindet auch fast sofort wieder. Ich schwinge meine Beine über die Liege und stehe langsam auf. Ryans Arm liegt um meine Taille und ich stütze mich an seiner Schulter ab.

Langsam gehen wir raus in den Flur und dann die Treppen runter, die in das Erdgeschoss führen. Etwas abseits steht ein großer, wunderschöner Flügel. „Wow. Spielt einer von euch Klavier?" staune ich und Ryan schüttelt den Kopf. „Nein, leider nicht. Ich wollte es immer mal lernen, aber habe nie die Zeit dafür gefunden. Spielst du eigentlich irgendein Instrument?" fragt er und ich nicke. „Klavier." sage ich lächelnd und gehe mit Ryans Hilfe auf den Flügel zu. Ich setze mich auf den Hocker davor und streiche über die Tasten. „Soll ich dir etwas vorspielen?" frage ich und gucke zu Ryan hoch. „Ja, gerne." antwortet er lächelnd und ich überlege kurz, welches Lied schön klingt und welches ich auswendig kann. Nach kurzem überlegen lege ich meine Finger in die richtige Stellung und fange an River Flows in You zu spielen.

Als ich die letzte Taste drücke und das Lied somit beende, fängt Ryan an zu klatschen. Peinlich berührt gucke ich weg und merke erst dann, dass nicht nur Ryan neben mir steht. Sondern noch ganz viele andere, die auch alle klatschen. „Das klang wunderschön." staunt Ryan und hilft mir von dem Hocker hoch. „Danke." antworte ich peinlich berührt. „Seit wann spielst du Klavier?" fragt er und ich antworte: „Seit ich 4 Jahre alt bin. Meine Mutter hat es mir anfangs beigebracht, aber nachdem sie, du weißt schon was ich meine, hat Sara es mir weiter beigebracht." antworte ich. „Achso, okay." sagt Ryan und zusammen gehen wir dann raus aus dem Haus.

„Denkst du ich sollte meinem Vater sagen was passiert ist?" frage ich Ryan und er schüttelt sofort den Kopf. „Nein, ich würde es nicht machen, aber du solltest mal fragen, wofür genau die Spritzen sind. Vielleicht hilft uns das ja weiter." sagt er und nimmt wieder meine Hand. „Okay." antworte ich nickend. „Aber eine Frage habe ich noch. Wieso habt ihr so Angst erfüllt geguckt, als ihr mich in Wolfsgestallt gesehen habt?" frage ich, weil mich diese Frage schon die ganze Zeit beschäftigt. „Weißt du welche Fellfarbe du hast?" antwortet Ryan nur, was mich noch mehr verwirrt. „Ich glaube weiß, aber ich bin mir nicht sicher. Meine Pfoten waren weiß. Warum fragst du?" antworte ich verwirrt. „Ja, du bist ein weißer Wolf. Du musst wissen, weiße Wölfe sind außergewöhnlich. Auf der gesamten
Welt gibt es nur sehr, sehr wenige. Sie sind schneller und stärker, als andere Wölfe." erklärt er mir und ich gucke ihn fragend an. „Aber warum sollte denn ich ein weißer Wolf sein, wenn ich noch nicht mal Wölfe in meiner Familie habe. Wir waren schon immer Jäger." antworte ich. „Weiße Wölfe sind sowas wie auserwählte, deshalb sind sie auch so selten. Aber du fast recht, das alles ergibt keinen Sinn. Bist du dir ganz sicher, dass niemand in deiner Familie jemals ein Werwolf war?" fragt er mich und ich schüttle den Kopf.

„Okay, wechseln wir mal das Thema. Soll ich dich zu Sara fahren?" fragt er mich und ich antworte: „Ja, bitte. Sie wohnt an der Stone Well 30." antworte ich und er nickt kurz, setzt sich hinter das Steuer und fährt dann los, nachdem ich mich auf den Beifahrersitz gesetzt habe.

„Ich weiß, ich hatte gesagt, dass wir das Thema wechseln, aber ich muss dir noch eine letzte Frage stellen, wenn das okay ist." sagt Ryan und wendet ganz kurz seinen Blick von der Straße, um mich anzusehen. „Okay, und was?" antworte ich. „Da du ja jetzt auch ein Werwolf bist...weißt du schon ob und wenn ja, welchem Rudel du beitreten möchtest. Ich will dich zu nichts drängen, aber wenn man zu keinem Rudel gehört, ist es viel gefährlicher. Du musst dich viel mehr in acht nehmen, vor anderen Rudeln, vor Jägern und..." fange ich an, aber Clary unterbricht mich. „Ryan, ich habe mich schon entschieden. Schon seit der ersten Sekunde, in der ich realisiert habe, dass ich ein Werwolf bin. Ich werde mich euren Rudel anschließen, natürlich nur wenn ich darf." antworte ich lächelnd. Ryan atmet erleichtert aus. „Ich habe gehofft. dass du das sagst und natürlich darfst du zu uns." antwortet er und lächelt mich warm an.

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Oh mein Gott❤️😍
DANKE!!!❤️
Danke, für die 14 Tausend Reads, ihr glaubt gar nicht wie krass ich mich gerade freue und es tut mir furchtbar leid, dass das Kapitel erst jetzt kommt, aber ich hatte in letzter Zeit viel Stress mit der Schule und allem.
Macht euch noch einen schönen restlichen Tag!

Angi^^

She's my Mate?! (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt