Kapitel 31

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Ryans P.o.V

„Clary...Bitte renn jetzt nicht weg." rufe ich ihr hinterher, aber sie rennt einfach weiter. Verzweifelt fahre ich mir durch meine braunen Haare, überlegend ob ich ihr folgen soll oder nicht, entscheide mich aber dagegen. Sie braucht jetzt Zeit zum nachdenken.

Ich hätte es ihr nicht sagen dürfen.
Traurig lehne ich mich an einen Baumstamm hinter mir und überlege, ob sie, wenn ich das Thema anders angesprochen hätte oder es ihr noch nicht jetzt erzählt hätte, nicht weggerannt wäre. Ein lauter, ängstlicher Schrei reißt mich aus meinem Gedanken. Sofort lausche ich auf und versuche heraus zu finden, woher der Schrei kam. Ein zweiter Schrei hallt durch den Wald und dieses Mal erkenne ich auch von wem...Clary!Ich verwandle mich im Sprung und fange an zu rennen. Zu ihr. Zu meiner Mate.

Wenn ihr etwas passiert, werde ich mir das niemals verzeihen können. Wäre ich ihr doch gefolgt, dann wäre das alles jetzt vielleicht nicht passiert.

„Ryan!!" hallt ihre panische Stimme erneut durch den Wald.

So, mein Lieblingsbruder! Jetzt werde ich dir das antun, was du mir angetan hast.

Höre ich Liams Stimme in meinem Kopf und ich lasse meine Pfoten noch schneller über den Waldboden donnern. Wehe er tut ihr etwas an! Das wird er noch bereuen.

Ein Knurren entweicht mir, doch genau in dem Moment verstummen Clarys verzweifelte Hilfeschreie. Ein ungutes Gefühl bohrt sich in mein Herz.
Ich beschleunige noch mehr, wenn das überhaupt noch geht und komme auf einer kleinen Lichtung an. Ein schwarzer Van fährt gerade mit irren Geschwindigkeit auf die Straße, die hier angrenzt.

Niedergeschlagen sacke ich in mich zusammen. Es ist alles meine Schuld...

„Ryan! Ist alles okay bei dir?" dringt Lukes Stimme zu mir durch. Aus tief traurigen Augen starre ich ihn an. Er ist in Menschengestalt, hinter ihm Tatiana, Mike, Emily, Larissa und Davina.

Liam hat Clary...

antworte ich ihm per Gedanken und seine Augen weiten sich. „Wir müssen ihr helfen!" ruft er und zerrt mich an meinem Fell auf die Beine. Kurz danach erklärt er den anderen die Situation und verwandelt sich selbst. Die anderen tuen es ihm gleich und gucken mich danach alle wartend an. Ich senke meinen Kopf, spüre wie meine Augen sich rot färben und knurre, bevor ich losrenne. Die anderen folgen mir und gemeinsam folgen wir der schwachen Spur ihres Geruches.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, wahrscheinlich ist es auch wirklich eine Ewigkeit gewesen, denn mittlerweile geht die Sonne schon langsam wieder auf, kommen wir an einem alten Haus aus Backstein an. An seinen Wänden kriecht Efeu empor und ein paar Löcher klaffen in ihnen. Der schwarze Van steht neben dem Haus. Ich deute den anderen mit einer Kopf Bewegung sie sollen warten, während ich langsam auf den Van zu gehe. An ihm haftet Clarys Geruch so stark wie an keinem anderen Ort. Hier muss sie sein!

Mit einem Kopfnicken zeige ich den anderen, dass sie zu mir kommen können und gemeinsam gehen wir dann zu einem der Löcher in der Hauswand. Mit Leichtigkeit springe ich durch das Loch und schaue mich um. Niemand zu sehen.

Die anderen springen mir hinterher, als ein schmerzerfüllter Schrei ertönt. Ein tiefes Knurren ertönt aus meiner Kehle und ich laufe mit fletschenden Zähnen auf eine Tür zu. Sie ist nur angelehnt.

Mit meinem Kopf schiebe ich sie auf. Eine Treppe führt runter in einen Keller. Langsam gehen wir die Treppen herunter. Ein schwaches, flackerndes Licht beleuchtet einen langen Flur, der sich unten vor uns erstreckt. Überall sind Türen und ganz am Ende des Flures ist eine Metalltür zu sehen. Ein weiterer schmerzerfüllter Schrei ertönt und dieses Mal kann ich ganz genau sagen, woher er kommt. Aus dem Raum hinter der Metalltür.

Ich gehe darauf zu, dicht gefolgt von den anderen. Luke schielt die ganze Zeit prüfend zu mir rüber, aber ich ignoriere ihn einfach.

Ein ohrenbetäubender Schrei ist zu hören, aber er ist nicht von Clary...er ist definitiv von Liam!

Abrupt bleibe ich stehen, auch alle anderen bremsen plötzlich. Im nächsten Moment ist ein tiefes Knurren zu hören. Ein anderer Wolf?

Leise setze ich meine eine Pfote vor die andere und fange an wieder auf die Tür zu zulaufen. Vor der Tür verwandle ich mich zurück, öffne die Tür ein kleines bisschen und verwandle mich in Sekundenschnelle wieder in meinen Wolf. Jetzt schiebe ich die schwere Metalltür mit meinem Kopf auf. Eine riesiger Blutlache hat sich um Liams toten Körper gesammelt, aber wo ist Clary??

Ein Knurren ist aus einer Ecke des Raumes zu hören und ein schneeweißer Wolf mit giftgrünen Augen erscheint. Seine Pfoten, sowie seine Schnauze, sind blutverschmiert. Ich senke meinen Kopf, die anderen tuen es mir gleich. Weiße Wölfe sind stärker, schneller und mächtiger als andere. Sie sind extrem selten.

Plötzlich schmiegt sich ein weiches Fell an mich. Was zur Hölle?!

Mein Kopf schnellt in die Höhe und der weiße Wolf steht dicht neben mir. Auf einmal fällt mir die Wunde in seinem Nacken auf und in seinen Augen spiegelt sich der Schmerz und die Schwäche, die durch diese Wunde entstehen, wieder. Ich spüre einen leichten Stich in meinem Herzen und auf einmal sackt der weiße Wolf neben mir zusammen. Ich stürze zu ihm und dann verwandelt er sich zurück. Der zierliche Körper von Clary erscheint neben mir....

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Ich bin mit dem Kapitel garnicht zufrieden...tut mir leid...😕
Ich hab zur Zeit eine Schreibblockade, wollte das Kapitel auch zuerst nicht hochladen, aber naja...Ist dieses mal auch kürzer als sonst...

She's my Mate?! (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt