Kapitel 40

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Ryan's P.o.V

Langsam öffne ich meine Augen. Mein Wecker neben mir zeigt 09:34 Uhr an. Ich quäle mich aus dem Bett und versuche die Tür zu öffnen, aber es geht nicht. „Och Mann, Luke! Mach die Tür auf." rufe ich, kriege aber keine Antwort. „Luke! Bitte." rufe ich erneut, aber wieder keine Antwort. „Ich hatte einen total komischen Traum. Liam hat noch gelebt." versuche ich es erneut, in der Hoffnung, dass sein Interesse jetzt geweckt wird und er die verdammte Tür aufmacht.

„Ach, Ryan." höre ich eine Stimme hinter mir, woraufhin ich herum wirble und zum Fenster gucke. Warte mal?! Wieso ist mein Fenster vergittert?!
„Das war kein Traum Ryan. Ich lebe wirklich noch." höre ich die Stimme erneut und wende mich dem Fernseher zu, wo jetzt Liam's Gesicht drauf zu sehen ist. Vorsichtig taste ich meinen Hals ab und tatsächlich die Bisswunde ist da, wobei sie schon größtenteils verheilt ist.

„Was willst du von mir?" fauche ich und Liam grinst dreckig. „Glaub mir, das wirst du noch früh genug erfahren." Mit diesen Worten verzerrt sich das Bild auf meinem Fernseher und verschwindet dann ganz.

Wie krank ist der Typ bitte?! Und wie lange plant er das hier schon?!

Ich schaue mich in „meinem Zimmer" um und suche nach Unterschieden, aber es gibt einfach keine, außer das in den Schränken und Regalen kein Inhalt ist, mein Ankleidezimmer nicht vorhanden ist und die Fenster vergittert sind.

Mit großen Schritten gehe ich auf die Tür zu und rüttle an ihr. Nichts. Die Tür gibt einfach nicht nach.
Ich gehe ein paar Schritte nach hinten, nehme Anlauf und versuche mit meiner ganzen Kraft die Tür einzutreten. Wieder nichts.

Ein Lachen ertönt und ich drehe mich wütend zum Fernseher, wo wieder Liam's Gesicht zu sehen ist. „Versuch es erst garnicht. Die Tür ist, auch wenn es nicht so aussieht, eine Metalltür und dazu lässt sie sich nur in deine Richtung öffnen, was es unmöglich macht, sie einzutreten." höre ich Liam's höhnische Stimme. Ich stampfe auf die Fenster zu, aber erneut erklingt seine belustigte Stimme: „Das kannst du auch vergessen. Das ist Hochsicherheitsglas, da kommst du nicht durch und selbst wenn, die Stangen dahinter sind aus Silber, was bedeutet, dass du bei der kleinsten Berührung Verbrennungen erleiden würdest. Falls du trotzdem all das überwinden könntest, was eigentlich nicht möglich ist, das Haus hier ist auf einer nicht entdeckten Insel, mitten im Ozean und außer Salzwasser ist hier kein Tropfen Wasser, da das hier Wüstengebiet ist und somit würdest du ohne Wasser und ohne Essen in kürze zusammen brechen." Wütend knurre ich, aber da kommt mir eine Idee. Ich kann doch per Gedanken mit den anderen Kontakt aufnehmen. Ich grinse. „An eins hast du wohl aber nicht gedacht. Ich kann einfach per Gedanken Kontakt mit meinem Rudel aufnehmen." sage ich selbstsicher. Liam grinst aber weiterhin einfach nur dreckig. „Mach doch. Was willst du ihnen denn sagen? Hilfe, Liam hat mich gefangen genommen. Ich bin irgendwo auf einer unentdeckten Insel im Ozean, in welchem genau weiß ich aber nicht." sagt er lachend und verstellt seine Stimme während er das sagt. „Mein Rudel würde mich trotzdem finden." sage ich, obwohl ich selbst daran zweifle. Der Bildschirm wird wieder schwarz und ich lasse mich verzweifelt auf das Bett hinter mir fallen, als ein Schlüssel im Schloss zu hören ist. Ich stürze zu der Tür. Bitte lass es nicht Liam sein.

Die Tür wird aufgestoßen und ein Mann, der ein Tablet trägt, kommt herein. „Frühstück." sagt er monoton und drückt mir das Tablett unsanft in die Hände. Als er sich gerade wieder umdrehen will, stelle ich das Tablett auf das Regal neben mir und drehe ihn an seinem Arm wieder um. „Bitte lass mich hier raus." flehe ich, aber der Mann guckt mich einfach nur stumm an. „Ich habe nichts getan, bitte." flehe ich erneut, aber der Mann guckt mich weiterhin nur aus leeren Augen an. Als er sich aus meinem Griff windet und sich wieder dem rausgehen widmet, erhasche ich einen kurzen Blick darauf, was vor meiner Tür liegt und zwar eine weitere Tür. Geil...und wenn ich mich nicht komplett versehen habe, ist diese mit Handabdruck, Gesichtserkennung und einer Kamera, die alles aufzeichnet, was hier passiert, versehen, also hat sich den Essensbringer k.o schlagen und seine Hand, zum öffnen der Tür benutzen, erledigt. Außerdem könnte ich Liam auch zutrauen, dass vor der Tür noch weitere Wachmänner stehen, die sicher gehen, dass auch wirklich der rauskommt, der auch reingekommen ist.

Ryan, wo bist du? Wolltest du nicht nach Hause kommen?

Höre ich Luke's Stimme in meinem Kopf.

Liam lebt noch...Er hat mich gefangen genommen.

Antworte ich niedergeschlagen.

Was?! Wo bist du? Wir kommen dich retten!

Höre ich seine Stimme wieder und ich antworte:

Das wird nichts...ich habe nämlich keine Ahnung wo ich bin. Liam meinte, dass das hier eine unentdeckte Insel mitten im Ozean ist, in welchem weiß ich auch nicht und sonst soll hier nur Wüste sein.

Wir finden dich trotzdem! Hat er dir irgendetwas getan?

Höre ich seine sichere, aber auch wütende Stimme, aber so gerne ich daran glauben würde, tue ich es nicht. Ich muss mich wohl wie es scheint, selbst hier raus kämpfen.

Ich habe eine Bisswunde am Hals, die ist aber schon fast verheilt und sonst bisher noch nicht.

Antworte ich ihm und ein 'Gut. Wenn er dir etwas tut, dann wird er das bitter bereuen!' kommt zurück.

Ich nehme mir das Tablett, auf dem ein matschiges Sandwich und ein Becher Wasser stehen. Das wird das beste Frühstück, das ich jemals gegessen habe...Ironie lässt grüßen.

Als ich das Sandwich aufgegessen habe, verspüre ich immer noch genau so großen Hunger wie vorher und wie auf's Stichwort fängt mein Magen an zu knurren. Das Sandwich hat eher durstig gemacht, als den Hunger zu stillen, weshalb ich den Becher Wasser in einem Zug leer trinke. Toll, ich hoffe es dauert nicht mehr all zu lange, bis das nächste Essen gebracht wird.

Clary's P.o.V

„Ich denke ich sollte jetzt auch mal wieder gehen." sage ich und gucke zum Himmel, der mittlerweile komplett dunkel ist. „Ja." antwortet Lynn lächelnd. „Irgendwie komisch. Es kommt mir vor, als würde ich dich schon mein Leben lang kennen." sage ich. Sie steht von ihrem Bett auf und zieht mich hoch. „Mir auch. Ich hoffe, du kommst bald wieder." sagt sie und begleitet mich bis zum Waldrand, wo ich mich dann in meinen Wolf verwandle und zu Luke's und Ryan's Haus renne.

Mittlerweile habe ich hier auch schon ein paar Hosen und Oberteile in der kleinen Holzhütte verstaut, die ich mir dann schnappe und schnell anziehe. Vor der Tür bleibe ich stehen und schelle. Von drinnen hört man wie jemand die Treppen runterkommt und kurz darauf wird die Tür auch schon geöffnet. Luke's Gesicht erscheint im Türrahmen. Verwirrt gucke ich hinter ihn und warte das Ryan dort erscheint, aber nichts. „Wo ist Ryan?"

She's my Mate?! (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt