Kapitel 30

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Clary's P.o.V

Immer noch hält er meine Hand und wir stehen beide nebeneinander und gucken auf den wunderschönen See mit den zwei Bäumen davor. Auf einmal drückt er meine Hand und atmet danach tief ein, so als würde er anfangen zu sprechen zu wollen. „Clary...ich muss dir etwas sagen...Versprichst du mir, mir einfach nur zuzuhören?" fängt er an und ich nicke. Wie als wäre ich gezwungen, wandert meine Hand, an mein Messer, das ich immer dabei habe und gebe es Ryan. Dieser nimmt es lächelnd an und packt es weg. Erneut holt er tief Luft:
„Also...ich weiß, das mag jetzt vielleicht verwirrend klingen, da du uns bis vorkurzem auch noch gejagt hast, aber ich muss es dir sagen und um so früher, desto besser. Du bist meine Mate." Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an und stolpere ein paar Schritte nach hinten. Ich seine Mate? Nein, das kann nicht sein. „Clary bitte...bitte geh jetzt nicht..." ruft er, aber ich nehme seine Stimme nur benommen war. Ich drehe mich um und fange an zu rennen. Wie soll ich, ein Mensch, denn bitte die Mate eines Alphas sein?? Ich hab ja schon davon gehört, dass auch Menschen die Mate eines Werwolfes sein können, aber ich?? Nein, auf keinen Fall!

Ich renne einfach irgendwo hin und mir fällt garnicht auf, dass ich weine. Schluchzend lasse ich mich auf den Boden fallen und schlinge meine Arme um meine Beine. Ryan muss sich vertan haben oder übertreibe ich einfach? Ist meine Reaktion normal?

„Hallo Clary." sagt eine raue, mir fremde Stimme und reißt mich aus den Gedanken. Verwirrt gucke ich auf, wische mir die Tränen aus den Augen und gucke mich um. „Wer ist da?" frage ich ängstlich und stehe auf. „Ach das, dass ist nicht wichtig." antwortet die Stimme und ich bekomme noch mehr Panik. Ich fange an wieder zu rennen, aber jemand packt mich an meinem Bein, so dass ich hinfalle. Ein kleiner Schrei entweicht mir und ein Schatten fällt auf mich. Ängstlich blicke ich hoch.

Ein großer, dürrer Junge mit blonden Haaren steht vor mir. Ich rutsche weg von ihm, aber das scheint ihn nicht sehr zu erfreuen. Er packt mein Handgelenk und zerrt mich gewaltsam nach oben.

„Liam?" frage ich vorsichtig und sein Blick schnellt in meine Richtung. Seine Augen verengen sich zu Schlitzen und er lacht ironisch: „Ah, hat mein allerliebster Bruder dir also schon von mir erzählt? Ich hoffe mal, nur gutes." Er drückt mein Handgelenk noch stärker, so das ich leicht Aufschreie. „Hör auf zu schreien!" zischt er wütend und sofort schließe ich meinen Mund. Er kommt ein paar Schritte auf mich zu, so dass er jetzt direkt vor mir steht und mustert mich interessiert. „Da hat mein Bruder aber eine schöne erwischt." sagt er in Gedanken vertieft und malt kleine Kreise auf meinen Oberschenkel. Seine andere Hand legt er an meinem Hinterkopf und drückt mich somit gewaltsam in Richtung seines Gesichtes. Langsam lehnt er sich zu mir runter und drückt schnell seine Lippen auf meine. Ich reiße panisch meine Augen auf und schüttle wie wild den Kopf, während ich versuche Liam wegzuschubsen, aber ich schaffe es nicht, ihn auch nur ein kleines bisschen wegzudrücken. Seine eine Hand, die bis vorhin noch auf meinem Oberschenkel lag, wandert jetzt hoch. Ich versuche zu schreien, in dem Moment, als ich meinen Mund öffne, schießt Liams Zunge in meinem Mund. Angeekelt schaue ich ihn an und merke wieder wie die Tränen sich in meinen Augen sammeln. Seine Hand wandert immer weiter nach oben, bis kurz vor meinem Oberteil. Dort stoppt er kurz, wandert dann aber weiter nach oben. Da fällt mir eine Sache ein. Die einzige Sache, die mich jetzt in diesem Moment retten könnte. Ich presse meine Zähne so stark ich kann aufeinander. Liam's Zunge ist immer noch in meinem Mund und keine Sekunde, nachdem ich zugebissen habe, ziehe ich auch noch mein Knie hoch, so dass es in seinen Kronjuwelen landet. Sofort lässt er von mir ab und ich fange an nach Ryan zu schreien. Liam knurrt wütend und kommt bedrohlich auf mich zu, hebt seine Faust und holt aus.

Ich taumle ein paar Schritte nach hinten und spüre einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Um mich herum wird langsam alles schwarz und das letzte was ich spüre, ist wie ich dumpf auf dem Boden aufschlage.

Langsam öffne ich meine Augen, mein Kopf dröhnt und mir tut alles weh.
Wo bin ich? 
Verwirrt gucke ich mich um, bis mir wieder einfällt was passiert ist. Panik breitet sich in mir aus und ich fange leise an zu wimmern.

Von draußen hört man Schritte. Augenblicklich höre ich auf zu wimmern und tue so als würde ich immer noch schlafen. Ein Schlüssel ist im Türschloss zu hören und im nächsten Moment fällt gleißendes Licht in den Raum. „Ich weiß, dass du wach bist!" sagt Liam kühl. „Leck mich!" zische ich und drehe mich um, um ihn zu sehen. Dreckig grinst er mich an. „Würde ich gerne machen." Ich würge und verziehe das Gesicht. „Ryan hat damals meine Mate umgebracht. Ich will ihm jetzt nur den gleichen Schmerz zufügen, wie er es mir angetan hat." sagt Liam kalt. „Ist das dein Ernst?!" frage ich entsetzt und Liam nickt nur. „Der einzige Unterschied ist, dass du viel langsamer und qualvoller sterben wirst, als Lina, meine Mate." mit diesen Worten verlässt er wieder den Raum und lässt mich in der Kälte und leere zurück. Verzweifelt suche ich nach einem Fenster in diesem Raum, finde aber keins. Kein einziges Fenster, das erklärt dann auch, warum es hier so dunkel ist. Das einzige Licht stammt von einer alten, nicht gerade viel Licht spendenden, Lampe an der Decke.

Ich lasse mich zurück auf die harte Matratze fallen, die mit einem Klo und einem Waschbecken, das einzige in diesem Raum ist. Ich hatte nicht mal ein richtiges Bett, einfach nur eine ungemütliche Matratze, die auf dem Boden lag. Verzweifelt schließe ich die Augen und versuche wieder einzuschlafen, damit die Zeit schneller vorbei geht, aber als ich gerade eingeschlafen bin, wird auch schon wieder die Tür geöffnet und ein muskulöser Mann steht in der Tür. „Mitkommen!" befiehlt er mir knapp und ich stehe auf. Er läuft einen langen Gang entlang. Überall sind Türen, aber wir halten an keiner an. Erst an der letzten Tür bleiben wir stehen. Sie ist keine Holztür, wie alle anderen, sondern eine Metalltür. Ich schlucke schwer und der muskulöse Mann öffnet die Tür. Eine Liege steht in der Mitte, an dessen Seiten Ketten befestigt sind und neben der Liege, liegen überall irgendwelche Geräte. Ich erkenne kein einziges, außer einem Elektroschocker, weshalb ich darauf schließe, dass die anderen Geräte zum Foltern sind.

Stocksteif stehe ich vor der Tür und höre nicht auf die Anweisungen des Mannes, weshalb der mich grob in den Raum schubst. Eine Hintertür wird geöffnet und Liam tritt grinsend herein. „So Clary. Jetzt werden wir Spaß haben, also du nicht, aber ich." flötet er glücklich und schubst mich auf die Liege zu. „Leg dich dahin!" befiehlt er mir, aber ich höre nicht auf ihn, weshalb er mich unsanft hochhebt und auf der Liege ablegt. In Sekundenschnelle legt er die Ketten um meine Arme, Beine und noch eine um den Bauch. „Was hast du vor?" frage ich ängstlich und Liam antwortet kalt: „Keine Fragen stellen! Das wirst du jetzt gleich spüren!"

Er nimmt sich ein spitzes Ding aus einer der Schachteln, die neben der Liege sind, holt sich einen Stuhl und setzt sich mit dem Ding in der Hand neben mich. Langsam legt er es an meinem Arm an und fährt mit der Spitze über ihn. Anfangs denke ich, es sei einfach nur ein normales Messer, aber dann drückt er einen kleinen Knopf, der an dem Griff des Dinges befestigt ist und ein starker Elektroschock fährt durch mich hindurch. Ich verziehe das Gesicht schmerzhaft und fange an zu schreien. Liam grinst einfach nur erfreut und schneidet mir mit dem Messer-Elekroschocker-Ding tiefer in den Arm hinein. Dort drückt er wieder auf den Knopf und ein dieses mal noch stärkerer Elektroschock fährt durch meinen Körper. Schmerzerfüllt schreie ich wieder auf, doch plötzlich verwandelt sich das Schreien in ein Knurren. Ein tiefes knurren.

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Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten! ❤️🎁
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Es ist mal ein bisschen mehr passiert und ich hoffe, dass ich die Szene wenigstens halbwegs gut hinbekommen habe.
Jetzt euch aber noch einen schönen restlichen Weihnachtstag und lasst euch reich beschenken!🎁🎁🎁

Angi^^

She's my Mate?! (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt