Eva Roth:
Die restlichen Schultage vergingen eigentlich wie im Flug. -Ein Glück! Nun stehe ich vor meinem Spiegel und betrachte mich in meinem Neuen Kleid. Es ist rot, ziemlich gewagt für mich aber Thorsten hat es mir gekauft. Er liebt es mich in Sachen zu sehen, die er mir geschenkt hat, deshabt mache ich ihm eine kleine Freude hiermit.
Überhaupt komisch, dass wir heute ausgehen, normalerweise sehen wir uns nur Samstags. Aber plötzlich wollte er mich gestern und heute Abend auch sehen. Wir gehen wie immer Schick essen, diesmal mit einem Kollegen oder sowas. Nicht das ich nicht gerne Schick essen gehe, aber abwechslung würde auch mal ganz gut tun.
Eine Weile später sitze ich bereits neben ihm in seinem Auto und er redet wieder mal über die Arbeit. Ob es normal ist, dass ich andauernd so genervt von ihm bin ? Ist das jede Frau ?
Im Restauranz angekommen traue ich meinen Augen nicht.. das kann einfach nicht wahr sein- Nein. Weil ich es immer noch nicht glauben kann, stehe ich auch einige sekunden später noch wie angewurzelt da. Noch ein letztes mal schaue ich auf und sehe direkt in die Augen meiner Neuen Kollegin Elena. Ich zögere kurz bevor ich ihr nun ein kleines lächeln schenke.
Ich schaue nun Thorsten an, der mich förmlich hinter sich her zieht.
Wir bleiben an dem Tisch von Elena und ihrer Begleitung stehen.
,,Darf ich vorstellen, das ist meine Partnerin Eva. Eva das ist Matthias und seine Frau...."
,,Elena" gibt meine Kollegin nun genau so verwirrt von sich, wie ich es gerade bin.
Was wird das hier ? Wie.. Woher kennen die sich?!
Elena und ich stehen total perplex da und wissen gar nicht richtig was wir sagen sollen, bis ihre Begleitung nun endlich erklärt, dass er im selben Kickboxverein ist wie Thorsten. Gut dann wäre das ja schon mal geklärt.
Einige Momente später sitzen wir auch schon am Tisch und Elena erklärt ihrem verlobten (wie ich gerade eben erfuhr) das auch wir uns kennen.
Als das von uns bestellte Essen nun nach einiger Zeit auch ankam und wir gemütlich auf den Abend anstießen, setze Thorsten an. ,,Also wir wollten eigentlich das ihr zwei Euch kennenlernt, damit ihr nicht alleine seid, wenn wir zwei einen Trip machen und ihr wisst mit wem wir unterwegs sind..". ,,Welcher Trip?" frage ich nun ganz gespannt. Wir machen so eine Adrenalintour bzw. Survival Tour nichts für Frauen, nur Männer, Spaß, Bier und die Natur.
,,Aha" antwortet Elena nun auf den Worten ihres Verlobten. Nach einer kurzen Stille setzt nun Thorsten wieder zum Reden an. ,,Joa das ganze findet in zwei Wochen statt, also da habt ihr ja auch Ferien und könnt es euch gut gehen lassen, ihr wisst schon Wellness oder so Mädchenkram halt." ,,Aha die Männer machen Urlaub und die Frauen bleiben brav Zuhause?" setze ich dem nun entgegen. Elena scheint gleich zu denken, denn sie nickt und schaut nun die beiden Männer fragend an.
,,Ihr könnt ja auch was planen, wir wollten euch nur Wissen lassen, dass wir die zwei Wochen weg sind." ,,Wie lieb von euch" kommt nun spielerisch beleidigt von Elena, was mich zum schmunzeln bringt.
,,Entschuldigt mich." Mit diesen Worten verlasse ich den Tisch um mich kurz frisch machen zu können. Immer noch muss ich an Elenas Blick denken, als ihr Verlobter erzählt hat, das er zwei Wochen weg sei. Irgendwie wirkte sie ziemlich enttäuscht darüber.. Sie muss ihn wohl wirklich sehr lieben...
Gerade als ich meinen Lippenstift neu auftrage, öffnet sich die Tür. Ich sehe durch den Spiegel das es Elena ist. Sie grinst mich an und packt nun auch ihren Lippenstift aus bevor sie diesen sanft auf ihre zarten lippen aufträgt. ..Warte.. sagte ich gerade ,,zart"?..
Elena: ,,Stört es dich gar nicht, dass die Jungs uns einfach so sagen, dass sie weg fahren ? Ich meine mit mir war er schon ewigkeiten nicht mehr im Urlaub.."
Eva:,, Thorsten und ich wohnen nicht zusammen, wir sehen uns sehr selten, deshalb werde ich die Zeit schon irgendwie ander herum kriegen. Klar wird es vielleicht etwas einsam, aber die zwei Wochen gehen doch schnell um. Und das kenne ich, wenn ich so darüber nachdenke.. Ich war auch schon ewigkeiten nicht mehr weg.."
Elena:,,Ich würde so gern mal wieder das Meer sehen.."
Eva:,, Da sagst du was!"
Es herrscht ein Moment stille, wir sehen uns an, aber keiner sagt mehr etwas. Jetzt fallen mir wieder ihre Wunderschönen Augen auf, darin kann man sich echt verlieben. .. ach was redest du da Eva..
Elena Klein:
Wie kann man nur so wunderschön sein ? Egal was sie tut- sie ist einfach nur perfekt. Ihre Haare, ihre Augen, ihre Figur, ihre Nase - ALLES! Ihre Haut sieht so weich aus, dass ich schon fast das verlangen habe sie zu berühren.. Was macht diese Frau nur mit mir..
,,Dann lass uns mal zurück zu den Männern gehen." Mit diesen Worten unterbreche ich die Stille und wir beide machen uns auf dem Weg zurück.
Am Tisch angekommen unterhalten die Männer sich angeregt über ihren Trip. Es wirkt so als würden sie gar nicht merken das wir da sind, bis Thorsten seine Hand auf Evas Schenkel legt, ich sehe die Handbewegung, da er das nicht gerade unauffällig tut. Irgendwie stört mich das. Ich meine warum muss er das jetzt machen ? Ist das nicht etwas unangebracht ? .. Eva schaut mich kurz an, doch ich wende meinen Blick sofort ab, denn ich will nicht das sie sieht, dass mich das gerade irgendwie nervt.
Nach einiger Zeit entscheiden die Männer sich dazu noch etwas trinken zu gehen, Eva und ich fahren also nach Hause. Ich nehme sie mit, denn Matthias fährt bei Thorsten mit.
Im Auto herrscht die ganze Zeit eine fast schon unangenehme Stille, weshalb Eva auch irgendwann nachfragt ob alles okay sei.
EVA ROTH:Komisch diese Stille während der Fahrt... Seit vorhin ist Elenea ganz schön komisch drauf.. Ob sie das so sehr stört, dass sie zwei Wochen alleine Zuhause ist ? Ich meine ich weiß ja das sie hier noch nicht wirklich jemanden hat, aber sie ist eine Erwachsene Frau.
,,Alles ok bei dir ? du bist so ruhig!"
Elena:,,Jaja klar, ich bin nur etwas müde."
Eva:,,Elena"
Sie schielt kurz zu mir rüber.. ich sehe es genau, aber beobachte sie weiter wie sie versucht meinen Worten aus dem Weg zu gehen..
Eva:,,Hey schau mich mal an"
Elena: ,,Es ist echt alles Gut, war nur ein langer Tag heute."
Wir stehen nun vor meiner Haustür und sitzen noch einige Sekunden schweigend nebeneinander im Auto.
,,Sicher?" frage ich nun nochmal um sicher zu gehen.
,,Ja , los geh schon"! kommt von ihr mit einer etwas enttäuschten Stimme.
Ich beuge mich nun zu ihr rüber und gebe ihr einen kuss auf die Wange, das mache ich immer so unter Freunden, sie ist allerding etwas kalt. Also irgendwie fühlt es sich so an als wäre es nicht passend gewesen in diesem Augenblick.
An meiner Haustür angekommen drehe ich mich noch einmal um und sehe sie auch schon davon fahren. Mist ich hätte sie echt nicht gehen lassen sollen, habe nicht mal ihre Nummer um nochmal nachzufragen..
Einige Zeit später liege ich in meinem Bett, mein Handy in der Hand, Facebook und ihren Chat geöffnet, sie ist online. Ob ich ihr schreiben soll ?
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,,Liebe" verkleidet als ,,Freundschaft"
RomanceDie achtunddreißig jährige Deutsch- und Geschichtslehrerin Eva Roth, ist hoffnungslos romantisch und liebt Antiquarische Bücher. Regelmäßig besucht sie deshalb den kleinen Buchladen in der Stadt. Darin stöbert sie und hängt ihren Träumen nach. Dort...