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P.o.V. Jungkook

Hand in Hand betraten wir die Schule und plötzlich lagen alle Blicke auf uns. Verwirrte, angewiederte, aber auch neutrale und freundliche Blicke. Wie einfach direkt alle davon ausgehen, dass was zwischen uns läuft, außer die, die es garnicht juckt.
Eingeschüchtert ließ ich Taes Hand los und sah nur auf den Boden. Das war mir eindeutig zu viel Aufmerksamkeit.
Naja, seit gestern bin ich mir auch nicht mehr sicher. Was ist nun eigentlich zwischen uns? Ich liebe ihn, aber was ist mit ihm? Was empfindet Tae für mich?
Während ich neben Taehyung zur Klasse ging und meinen Gedanken freien lauf ließ, fiel mir nicht auf, dass inzwischen auch schon Luhan und Ahri uns folgten.
,,Ihr zwei seid schon mutig was? Sagt doch einfach gleich, dass ihr zusammen seid.", meinte Ahri, die uns schon beim Eingang sah, dann und lächelte glücklich. Augenblicklich wurden meine Wangen warm.
Mit Tae zusammen zu sein wäre schön...
,,Wir sind nicht zusammen...", nuschelte ich dann und sah zu Luhan die kichernd neben ihr stand.
,,Was hast du denn zu kichern, Luhan?", provokant betrachtete Tae sie. ,,Nichts, nichts. Bin nur glücklich, dass mein kleines Mädchen hier ist!", sprach die blauhaarige und legte einen Arm um Ahri.
Mich wundert es, dass Lu mit ihrer himmelsfarbenen Mähne noch an der Schule sein darf. Wobei ihre Noten ziemlich gut sind und sie sonst auch keine Probleme macht. Vermutlich wird es daran liegen. Außerdem hat sie letztens erzählt, dass sie immer den ersten Platz in ganz Seoul bei den Wissenschaftsprüfungen abstaubt und damit representativ für unsere Schule darsteht. In Englisch ist sie auch total gut. Ich weiß nicht viel über Lu, außer ein paar banaler Sachen, obwohl sie sogar ganz nett ist. Vielleicht sollte ich mal bisschen mehr mit ihr reden. Vorallem weiß ich auch nicht, woher Ahri sie kennt.
Ich rede mal mit ihr nach dem Unterricht.
Jetzt muss ich mich nämlich erstmal auf den Unterricht konzentrieren und aufpassen, nicht von Taehyung abgelenkt zu werden. Der Junge macht nämlich wieder Blödsinn, obwohl wir morgen die Prüfungen schreiben.
,,Jetzt konzentrier dich mal!", flüsterte ich mit einem drohenden Unterton, meinte es jedoch nicht so streng, wie es klang. Doch leider nahm Tae es sofort falsch auf und leckte kurz angenervt über seine Unterlippe. Ach Mist. Zuerst versuchte ich die in mir aufkommenden Schuldgefühle zu ignorieren, aber länger konnte ich Tae so nicht ertragen. Er war so verletzlich, man könnte glatt glauben, er bestünde aus Glas, wobei er eigentlich wie das komplette Gegenteil wirkt.
So langsam wurden die Schuldgefühle dann doch zu stark und ich griff nach Taes Hand. Zuerst gab er keine Reaktion von sich und wollte den harten Typen spielen, doch als ich ihm dann leicht in die Seite stich und ihn somit ganz kurz zum lachen gebracht habe, fing er an zu lächeln und verschränkte unsere Finger. Erst nach ein paar Minuten, bemerkte ich, dass wir die ganze Zeit von Leuten aus unserer Klasse angestarrt wurden. Einige davon waren Mädchen und diese sahen mich mit tötenden Blicken an. Luhan hatte mir erzählt, dass ziemlich viele Mädchen in Tae verknallt waren. Wie wollen die denn was für ihn empfinden, wenn die doch eh nichts mit ihm zu tun haben? Ach ja, ich hab vergessen, dass der Großteil von ihnen oberflächlich und eingebildet ist. Ist das nicht irgendwie total das traurige Leben?
Warum machte ich mir überhaupt Gedanken darüber? Ich hatte gerade eine der wichtigsten Personen in meinem Leben, an meiner Hand hängen und fühlte mich siegessicher, weil ich seine Hand halten kann und niemand anders. Weil er mein erster Kuss war und nicht jemand anders. Weil er mein bester Freund ist und niemand ihn ersetzen kann.

Irgendwann nach etlichem Kichern und verschiedenen Schulstunden klingelte es zum Schulschluss. Tae und ich gingen gerade nach Hause, als uns jemand entgegenkam und plötzlich Taehyungs Namen rief. ,,Hey Tae! Was geht?" und direkt ließ Tae meine Hand los, um zu dem Typen zu rennen. Was zur Hölle? Mir gefiel das jetzt schon nicht. Ich blieb wie angewurzelt an der Stelle stehen und sah nur verzweifelt zu den beiden rüber.
,,Was machst du denn hier? Ich hab gestern erst über dich nachgedacht.!", lachte Taehyung woraufhin er den Unbekannten umarmte und direkt zu mir rüber kam.
,,Jungkook, das ist Hoseok, er ist ein Kindheitsfreund von mir. Wir haben uns schon des Längeren nicht mehr gesehen."
Ein Kindheitsfreund also... Warum hält er dann seine Hand? ,,Hallo, Hoseok.", sprach ich kalt und sah ihn mit einem gespielten Lächeln an. ,,Hi, Jungkook! Du kannst mich auch einfach Hobi nennen.", grinste er und ließ Taes Hand los, um meine Hand zu schütteln, wandte sich aber direkt danach zu Tae. ,,Meine Tante wohnt ja hier in Seoul und sie ist vor kurzem Krank geworden. Jetzt besuche ich sie."
Er wirkte zwar freundlich, aber trotzdem war da dieses komische Gefühl in mir, das mir sorgen bereitete...

My friend out of reality ~ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt