jedes ende ist auch ein anfang.

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"Das wars, auf das was war!"

Dies ist das letzte Kapitel, keine Ahnung ob es gut genug ist, aber es ist das letzte. Wahrscheinlich auch meine letzte Fanfiction.
Ich danke euch für Alles. Diese Fanfiction hat mich zweieinhalb Jahre begleitet, war immer dabei in so einem kleinen Büchlein, egal wo ich war oder wie es mir ging. Ich habe geschrieben, als ich glücklich oder grade mit gebrochenem Herzen am Weinen war. Ich hab mich in dieser Zeit verändert und dies ist nicht nur das Ende einer Geschichte, sondern das Ende eines Teils von mir. Ich fange neu an, mach einfach mal was Neues.
Auch jetzt rinnt mir da so eine Träne die Wange herunter, während ich das hier schreibe, diese Story war immer eine emotionale Sache für mich, mein kleiner Fluchtpunkt, wo ich meine Gefühle verarbeiten konnte.
Ich weiß, nicht jeder kann das hier verstehen, aber wer selbst mit dem Herzen schreibt, wird verstehen, wovon ich rede.
Okay, ich hör dann mal auf mein Herz auszuschütten... Viel Spaß beim letzten Kapitel.
Schenkt mir noch einen letzten Kommentar, auch ein leise "bitte" auf mein großes "DANKE", macht mich glücklich.
Auf Wiedersehen.
danke.

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Beca:

Chloe war jetzt schon wirklich lange weg, ich machte mir Sorgen. Solange konnte ein einfacher Psychologen-Termin doch nicht dauern. So langsam wurde ich nervös, ich konnte nicht länger einfach so da rumsitzen.
Was wäre denn, wenn sie doch etwas mit Eliza hatte? Wenn sie jetzt grade vögelnd auf ihrer Patientencouch lagen? Ich wusste tief in mir drin, dass Chloe mir sowas niemals antun würde, dass sie mich liebte, dennoch wurde ich wirklich nervös.
Ich fing an mit meinem Fuß auf und ab zu wippen, mein Knie zitterte.
Ich sprang auf, zog mir irgendwas aus ihrem Kleiderschrank über und fand mich schon bald auf der anderen Seite der Wohnungstür wieder.
Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, denn ich hatte natürlich keinen Wohnungsschlüssel.
Ihre Praxis war nicht schwer zu finden, nachdem ich die Adresse übers Internet herausgefunden hatte. Wie war es auch nicht , ich konnte die Praxis innerhalb von 20 Minuten zu Fuß erreichen.
Ich überlegte einen Moment, ob ich klingeln sollte. Wenn bei Chloe alles okay war, würde sie bestimmt genervt von mir sein.
Sie hatte mir versichert, dass sie wiederkommen würde, aber ich machte mir einfach viel zu viele Sorgen und geduldig war ich auch ganz und gar nicht.
Ich klingelte. Eine viel zu freundliche Frauenstimme erklang: „Psychologie Praxis Doctor Eliza Fielder. Was kann ich für sie tun? Haben sie einen Termin?"
Ich überlegte einen Moment, ob ich die Wahrheit sagen sollte, entschied mich dann aber dagegen, weil ich sonst wie eine eifersüchtige Freundin rüberkommen würde.
„Ja, ich habe einen Termin bei Miss Fielder. Kann ich bitte hochkommen?"
Der typische Ton einer sich öffnenden Tür erklang und schon bald stand ich im Treppenhaus.
Ich krakselte in den ersten Stock, öffnete die Tür der Praxis, ging an der Sekretärin vorbei und direkt in das Behandlungszimmer. Eliza saß auf ihrem Sessel und füllte irgendwelche Akten aus. Zum Glück war grade kein Patient im Raum, das hätte peinlich werden können.
Doch das bedeutete auch, dass Chloe auch nicht hier war. Einerseits war ich erleichtert, dass sie gerade nicht mit Eliza rummachte.
Andererseits konnte ich mir vorstellen, wo sie gerade war.
Eliza sah verwirrt zu mir auf.
„Wo ist Chloe?", fragte ich direkt. Mittlerweile machte ich mir wirklich Sorgen.
„Beca, was machen sie denn hier?"
Wie ich ihre Stimme doch hasste, irgendwie machte sie mich aggressiv.
„Wo ist Chloe?", fragte ich erneut, diesmal etwas lauter.
Eliza wurde rot, sie schien nervös zu werden: „Das kann ich Ihnen nicht sagen."
„Wo ist Chloe?!", jetzt war ich eindeutig zu laut.
Sie hob beschwichtigend eine Hand.
„Beca, bitte beruhige dich. Chloe will doch nur helfen."
„Ist sie bei meinem Vater?", ich schrie schon fast.
Eliza senkte schuldbewusst den Kopf. Manchmal fragte ich mich wirklich, wie diese Frau es geschafft hatte Chloe solange Zeit zu belügen, wenn sie es nichtmal schaffte dies vor mir zu verbergen. Naja, ich hatte es irgendwie gewusst, dass Chloe dort war.
Angst packte mich. Chloe wusste nicht, wozu er fähig war.
Ich rannte los, ich musste sie beschützen.

Chloe:
Mittlerweile saß er auf einem Stuhl, Kate hatte ihm einen Kaffee gegeben.
Er hatte noch nichts gesagt, jedoch schien der Kaffee ihn zu beruhigen, er wirkte nicht mehr so angespannt. Angst hatte ich trotzdem noch, aber das war es wert. Ein Leben mit Beca war alles wert. Und ich wollte sie wieder glücklich und so ganz ohne Bedenken sehen. Sie sollte keine Angst vor ihrem Vater haben, er war ihre Familie, genauso wie ich es sein wollte.
„Schatz, ist alles okay bei dir?", fragte Kate besorgt und wollte seine Hand nehmen, er zog diese weg. Er sah mich wieder an, besser gesagt starrte mich an, der Hass in seinen Augen war noch nicht ganz verschwunden.
„Was macht sie hier?", fragte er, ohne den Blick von mir abzuwenden.
Es wunderte mich, dass er so ruhig sprechen konnte, er wurde nicht mal laut. Das machte mir irgendwie Angst.
„Chloe ist hier, weil sie mit dir reden möchte."
„Sprich.", war alles, was er sagte.
Was sollte ich denn jetzt sagen? Womit sollte ich anfangen? Ich hatte doch so vieles zu sagen und so vieles zu verlieren.
Minutenlang starrte ich ihn an, mir fehlte die Sprache.
„Chloe?", Kate sah mich besorgt an.
Ich wusste, dass ich jetzt reden musste, wir hatten ihn grade soweit, dass er zuhören würde.
Ich hatte eine Chance, die musste ich genau jetzt nutzen, sie würde nicht wiederkommen.
„Eeeehm...", genau in diesem Moment klopfte jemand hysterisch an der Tür.
Sein Gesichtsausdruck schlug sofort um, die Wut war zurück.
„Chloe? Chloeeeeee? Bist du da drin? Ist alles gut?", hörte ich Beca's Stimme auf der anderen Seite der Haustür. Ohne wirklich darüber nachzudenken sprang ich auf.
Ich rannte zur Haustür und öffnete sie.
Beca starrte mich an, ich konnte ihr ansehen, wie viel Angst sie gehabt hatte. Sie sah schwach aus, irgendwie aufgelöst. Ich nahm sie in den Arm, sie fing an zu weinen.
Ich weinte nicht, ich musste in diesem Moment stark sein.
Schritte ertönten hinter uns auf dem Flur. Er kam auf uns zu. Ich ließ sie nicht los.
Ich hatte nun auch Angst, nicht um sie, um uns.
Ich ließ sie nicht los, konnte sie nicht loslassen.
Er kam immer näher, ich hatte Angst, er würde uns auseinander zerren.
So viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, so viele Ängste.
„Beca, was machst du da?", schrie er. Seine Stimme wirkte aggressiv, voller Hass. Seine Schritte wurden schneller, ich zog Beca noch ein Stück näher zu mir.
Ich spürte seine Hand grob an meinem Oberarm, ein Schauer lief durch meinen Körper.
Jetzt war es soweit, gleich würde er mich wegziehen und wahrscheinlich verprügeln oder Schlimmeres. Ich machte mich bereit für das Schlimmste.
Ich hatte plötzlich keine Angst mehr, denn ich hatte Beca und würde alles für sie in Kauf nehmen.
Er stockte für einen Moment, als sei die Zeit stehen geblieben.
Plötzlich ging alles ganz schnell, Kate war in der Zeit zu uns gekommen, sie zog ihn mit einem Ruck von mir weg. Er wehrte sich nicht, sie konnte ihn einfach mitnehmen und zurück in die Küche ziehen. Er wirkte wie in Trance, als würde er schlafwandeln.
Beca zitterte in meinen Armen.
Sein kurzes Innehalten hatte mir jedoch Hoffnung gegeben, vielleicht hatte er für einen kurzen Augenblick realisiert, was ich für seine Tochter war.
Ich wollte es jetzt unbedingt versuchen, ich wollte mit ihm reden, auch wenn ich nicht genau wusste, wie der nächste Schritt aussah. Irgendwie gab es mir neuen Mut, dass Beca jetzt hier war.
Zu meiner Verwunderung war es Beca, die sich als erste von mir löste.
Sie wischte sich die Tränen weg, sagte aber nichts. Sie sah wirklich gebrochen aus, das zerbrach mir das Herz.
Sie stand dort, blickte zu Boden, als wäre sie wieder ein kleines Kind. Ihr Vater schien sie eingeschüchtert zu haben.
Genauso wie ich schien sie in diesem Moment auch nicht zu wissen, was wir als Nächstes tun sollten. Jedoch war Beca diejenige, die meine Hand nahm und mich hinter sich her in die Küche zog. Als wir den Raum betraten redete Kate beruhigend auf Beca's Dad ein, während dieser seinen Kopf in die Hände gestützt hatte. Er schien wirklich zu weinen!
Beca sah mich verwirrt an, ich nickte ihr aufmunternd zu.
Ich konnte mir vorstellen, was gerade in ihm vorging. Er wirkte verwirrt, irgendwie verunsichert und überfordert. Für einen Moment standen wir dumm im Raum, ich räusperte mich, ich wollte es endlich hinter mir haben. Er sah zu uns auf, Tränen in den Augen, die Wut und der Hass waren nun komplett verschwunden.
Er sagte nichts, sah uns nur an. Kate deutete uns, uns zu setzen.
Wir setzten uns nebeneinander, ich ließ Beca's Hand nicht los, hielt sie ganz fest.
Mr. Mitchell sah erst auf unsere Hände, dann von mir zu Beca und wieder zurück. Eine Weile saßen wir nur da, sagten nichts. Ich sah Beca an, sie schien immer noch nervös und ängstlich. Ich verfing mich in ihren Augen, tauchte unter und wollte nie wieder auftauchen. Dieses Gefühl konnte ich nicht verlieren.
„Liebst du sie?", sagte er, er klang nicht mehr wütend, eher verzweifelt.
Er schaute Beca an, sie sah erst mich und dann ihn an, sie nickte.
Jetzt sah er mich an: „Und du? Liebst du meine Tochter?"
Ich schluckte, suchte meine Stimme und fand sie in meinem Herzen.
„Ja, mehr als alles Andere.", sagte ich bestimmt.
Eine Träne rann meine Wange hinunter, als mir bewusst wurde, was ich ohne sie wäre, dass ich ohne sie nicht leben konnte. Beca wischte die Träne weg.
Mr. Mitchell nickte. „Okay.", sagte er, er hielt sich den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen, irgendwie verrückt.
„Okay.", sagte er erneut, diesmal etwas lauter, als müsste er erstmal sich selbst davon überzeugen.
„Okay.", sagte er wieder, dieses Mal schrie er fast.
„Ja Schatz, es ist okay.", sagte Kate, sie nahm seine Hand, jetzt zog er sie nicht weg.
„Es ist okay.", flüsterte er. „Es tut mir leid." Mr. Mitchell stand auf und ging mit gesenktem Kopf aus dem Raum.
„Ihr habt es geschafft. Er braucht nur noch ein bisschen Zeit.", sagte Kate, lächelte uns an und ließ uns dann verwirrt zurück.
Beca und ich bewegten uns zuerst nicht, schwiegen und starrten dahin, wo vorher ihr Vater gesessen hatte. Es dauerte einige Zeit, bis ich realisieren konnte, was grade passiert war. Wir hatten es geschafft, wir durften, wir wollten, wir konnten, endlich leben. Tränen rannen über mein Gesicht, Erleichterung packte mich, es fühlte sich fast wie Fliegen an.
Beca nahm mich in den Arm, hielt mich fest, drückte mich an sich und klebte somit ein Pflaster uf jede meiner Wunden. Der kleine Scherbenhaufen wurde zu einem gläsernen Herz, schlagend in ihrem Takt.
„Komm wir gehen.", sagte Beca und reichte mir ihre Hand. Ich ergriff sie und wir gingen.
Wir konnten hin, wohin wir wollten und tun, was wir wollten. Verrückt wie sich Freiheit doch anfühlte.
Sie zog mich in den nächsten Bus, einfach weg von dort, weg von der Angst und allen Zweifeln.
Wir fanden uns irgendwo am Meer wieder.
Standen am Strand und hielten uns in den Armen. Die Wellen rauschten und der Wind zerzauste unsere Haare. Unsere Zukunft lag direkt vor uns.
„I'm bulletproof, nothing to lose.", ihre Stimme erklang, sprach alles aus, was ich dachte, was ich wollte, was ich fühlte.
„Fire away, fire away."
Unsere Ewigkeit war zurück.
„ricochet you take your aim."
Ich küsste sie, wie lösten uns und sangen:
„We are Titanium."



Kaum zu glauben, wenn ein Traum endlich laufen lernt und fliegt. - Casper

BROKEN. (Fortsetzung von Is this love?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt