Kapi 8

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Kapi 8
Was bisher geschah:

In der Zukunft, am Tag der Beerdigung bereiteten sich die Mädels mal wieder auf das Zusammentreffen vor. Während Chloe mit ihrer Panik kämpft und in Erinnerungen schwelgt, macht Amy sich immer mehr Sorgen. Währenddessen wartet Aubrey auf den richtigen Zeitpunkt loszugehen und denkt über ein paar Fragen nach.

2 Jahre zuvor
1.November.2014

Chloe

Was zur Hölle passierte hier? Was um Himmels Willen machte ich bloß falsch? Ich wollte doch auch nur ein Leben. Was sollte eine einzige Person denn noch alles aushalten können? Ich hatte doch nur versucht ein neues Leben zu starten, mein Glück wiederzufinden und dann das?! Mittlerweile wusste ich auch nicht mehr, was ich noch ändern sollte. Das Gefühl, dass das Universum gegen mich arbeitete ließ mich einfach nicht mehr los.

Grade hatte ich gedacht, ich könnte vielleicht ja wieder glücklich werden. War endlich in meinem Leben angekommen. Gestern war ich das erste Mal wieder unterwegs und unter Leuten gewesen. Ich hatte es sogar mit einem richtigen Date versucht, nachdem ich dachte, ich könnte nie wieder jemanden Küssen.


Tyler hieß er. Ich hatte wirklich gedacht es könnte was werden. Das hatte ich wirklich gedacht. Ich war so naiv. Dieser scheiss Kerl hatte mich kurzerhand beim ersten Date betrogen. Naja, wenn man es überhaupt Date nennen konnte. Ich war einfach nur kurz auf der Toilette gewesen, ich hatte ein bisschen geweint, musste an früher denken und war nach aller höchstens 5 Minuten wieder zurück. Als ich wiederkam, war er schon nicht mehr alleine. Er tanzte eng umschlungen mit einer weiblichen Person. In diesem Moment verließ mich die Hoffnung auf ein Leben.

Sie tanzten so eng umschlungen, es sah aus, als würden sie sich gleich mitten auf der Tanzfläche verschlingen. Einige würden jetzt vielleicht sagen, dass er doch nur langeweile gehabt hatte, aber für mich sah das in diesem Moment ganz anders aus. Ja klar, es war das erste Date und ich kannte ihn kaum. Aber ich bin halt sensibel, okay?! Ich hatte halt eine Geschichte. Eine lange und grausame Geschichte.


Nach allem was passiert war, war ich unglaublich froh, endlich neu anfangen zu können. An dem Abend war ich einfach unglaublich stolz, dass ich es geschafft hatte, mich auf jemanden einzulassen. Jemand anderen als sie. Schließlich war ich nun schon etwas länger als ein Jahr frei und so konnte ich doch auch endlich mal weiterleben. Ich hatte es verdient und wollte es doch so unbedingt. Also war ich leichtgläubig und hatte es versucht. Ich hätte es doch wissen müssen. Ich hatte geglaubt, Tyler könnte mich von der Vergangenheit ablenken. Wahrscheinlich war ich für ihn nur ein heißer Flirt gewesen. Sonst nichts. Meine Seele war kaputt.


Und als wenn das nicht schon genug wäre, musste er auftauchen. Erst wurde mein Leiden verschlimmert, weil der DJ sich dachte, er müsste das Lied abspielen. Es gab so viele Lieder auf dieser Welt, aber er musste sich ja für DIESES Lied entscheiden. Sowieso schon weinend, wurden meine Schluchzer immer heftiger und ich musste aus dem Gebäude rennen. In diesem Moment kamen alle möglichen Erinnerungen in mir hoch. Und plötzlich wurden meine Schluchzer immer mehr von meinem Grinsen unterbrochen, denn auch die schönen Erinnerungen spukten durch meinen Kopf. Sie machten mich schließlich nur noch trauriger. Ich konnte in diesem Moment nicht anders, ich musste mitsingen.


Und ich würde es auch immer wieder tun. Dieses Lied war einfach wunderschön und es stand für wundervolle Momente. Ich vermisste diese Momente. Unsere Momente. Ich vermisste sie.


Zwischendurch bereute ich meine Entscheidung sehr, wie auch an diesem Abend. Immer wieder kamen die Fragen zurück. Was wäre passiert, wenn ich nicht gegangen wäre? Vielleicht hätte sie mich nie lieben können, aber ich in ihrer Nähe geblieben. Ich müsste sie jetzt nicht mehr so vermissen. An diesem Abend konnte ich für einen Moment loslassen, singen und die Tränen laufen lassen. Wenn da nicht immer dieses Gefühl wäre. Das Gefühl ich würde verfolgt. Ab und an hörte ich Schritte hinter mir. Ich versuchte es zu ignorieren, redete mir ein, es wäre Einbildung und blendete es einfach aus.


Warum sollte ich auch darauf achten? Meine Gedanken waren in diesem Moment einfach mit etwas anderem beschäftigt. Als ich das Gebäude durch eine Hintertür verließ, ließ ich mich gegen die nächste Hauswand fallen. Ich weinte alles aus, sang aus vollem Gefühl. Erst als es vorbei war, konnte ich wieder durchatmen. Für einen Moment fühlte ich mich wirklich gut. Befreit.


Bis er kam. Er war einfach da, wie aus dem Nichts. Am Anfang war er so nett, so fürsorglich. Ich wollte ihm vertrauen, aber er war fremd. Er hatte mich beobachtet. Bei diesem Gedanken, läuft mir jetzt noch ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte mich gepackt. Ich hatte solche Angst gehabt. Ich hatte gekämpft. Hatte mich irgendwie losgerissen.


Erst, als ich mit wundgerannten Füßen in meiner kleinen Wohnung saß, konnte ich durchtamen. Warum musste mir so etwas passieren? Warum immer ich? Was hatte ich bloß verbrochen? Momentan saß ich auf meinem Bett, ich hatte mich krank gemeldet und versuchte irgendwie mit meiner Situation klarzukommen. Versuchte mein so genanntes „Leben" zu leben.


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Tadaaa! Da ist dann nach der etwas längeren Pause mal das nächste Kapii:) Würde mich über Rückmeldung freuen.
lg Örmel:)

BROKEN. (Fortsetzung von Is this love?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt