Kapitel 9|Die Ruhe vor dem Sturm

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Mit einem Buch saß am Waldrand auf einem Baum und las. Es war Wochenende, der Tag vor meiner Hochzeit und damit mein letzter freier Tag für mindestens drei Jahre. Ich hatte gestern lange mit McGonegall gesprochen, nachdem sie mich von Pansy in ihr Büro hat rufen lassen. Unruhig hatte ich in ihrem Büro gesessen und ihr zugehört. ,,Die Hochzeit wird in der großen Halle stattfinden, während die anderen Schüler in Hogsmade sind." Sagte sie und ich nickte bedrückt. ,,Dann wird der Minister sie zu einem Landhaus bringen, wo sie ihre Flitterwochen verbringen werden." ,,Flitterwochen?" Fragte ich und McGonegall nickte leicht. ,,Wissen sie schon wer sie ist?" Fragte ich leise und wieder nickte McGonegall, senkte den Blick und faltete die Hände ineinander. ,,Ich darf ihnen den Namen ihrer Braut leider noch nicht offenbaren, Mr Malfoy." ,,Sagen sie mir wenigstens, dass es nicht Granger ist." Flehte ich und McGonegall schmunzelte. ,,Nein, Miss Granger ist es nicht." Sagte sie und in mir stieg Erleichterung auf. Gott sei Dank! ,,Aber was ich ihnen sagen kann, ist dass sie durchaus aus Gryffindor ist." Da war meine Erleichterung direkt wieder verschwunden. ,,Warum hab ich mir das gedacht?" Fragte ich mehr an mich selbst gerichtet und McGonegall nickte. ,,Ich gebe zu, dass der Minister beabsichtigt nach einer Gryffindor gesucht hat, aber vertrauen sie mir. Sie ein ganz liebes Mädchen."
Danach schwiegen wir eine ganze Weile, bis McGonegall mich besorgt über meine Stille ins Bett geschickt hatte. Jetzt saß ich hier, versteckte mich vor Finnegan und seinen Freunden und las einfach in meinen Schulbüchern, als ich eine Stimme hörte. ,,Hey, Kletteraffe!" Etwas erschrocken zuckte ich zusammen und sah vom Baum runter. Ashley, die schüchterne Schönheit aus der Winkelgasse stand vor dem Baum und sah schmunzelnd zu mir hinauf. ,,Warum sitzt du auf einem Baum?" Fragte sie belustigt und ich zuckte lächelnd mit den Schultern. ,,Warum nicht? Komm doch rauf!" Sie schien kurz zu überlegen, dann griff sie nach dem ersten Ast und kletterte flink nach oben. Ich machte ein wenig Platz auf dem Ast auf dem ich saß und Ashley platzierte sich neben mich, lehnte sich an den Baumstamm und sah zu mir. ,,Warum liest du die Schulbücher?" Fragte sie, erneut belustigt und ich schmunzelte. ,,Madame Prince ist allergisch gegen mich und erlaubt mir nicht mehr ihre Bücher auszuleihen, seit ich Mal aus Versehen eins angezündet habe." Erzählte ich und Ashley kicherte leise, was mich zum Lächeln brachte. ,,Wieso mögen die Leute aus meinem haus dich nicht?" ,,Glaub mir, es ist nicht nur dein Haus. Du und McGonegall sind die einzigen, die mich hier zu akzeptieren scheinen, mit meiner besten Freundin Pansy natürlich." ,,Aber warum?" Hagte sie nach und ich senkte den Blick. ,,Ich denke...ich war einfach ein Idiot und das seit sie mich kennen und nun bezahl ich die Rechnung dafür." ,,Das ist aber nicht fair. Ich finde, sie sollten dir eine Chance geben, weil jeder eine zweite Chance verdient. Und ganz offensichtlich kannst du ja auch nett sein." ,,Sag das Mal den anderen, die würden denken du seist verrückt." ,,Kann sein, aber ich lasse mir mein Bild von dir nicht verderben. Versprochen, Kletteraffe." Ich schmunzelte. ,,Dann verspreche ich dir mir mein Bild von dir nicht kaputt machen zu lassen, Schönheit." Sagte ich leicht grinsend und sie wurde rot. Verlegen sah sie weg und ließ die Beine schaukeln, während sie auf den Boden schaute. ,,Geht's eigentlich wieder wegen dem Brief neulich? Er schien dich mitgenommen zu haben." Fragte ich vorsichtig und sie nickte leicht. ,,Ja, es war nur etwas wegen meinem Erbe, vom Ministerium." ,,Dein Erbe?" Fragte ich und sie nickte. ,,Meine Eltern...sind im Krieg vor zwei Jahren von Todessern getötet worden. Jetzt wohne ich bei Hermine, bis... demnächst." Todesser... Beschämt sah ich auf meinen linken Arm, der von meinem Umhang zum Glück verdeckt wurde. Ob sie mich hassen würde, wenn sie wüsste was ich bin? Fragte ich mich und krallte mich in meinen Ärmel. ,,Ich mag dich, Draco." Sagte sie plötzlich und ich sah leicht verwirrt zu ihr. Sie...mag mich? ,,Wieso?" Fragte ich und sie schmunzelte. ,,Ich weiß nicht. Du bist mir sympathisch und irgendwie lustig, auch wenn du irgendwie...immer traurig wirgst." Meinte sie ehrlich und ich sah zu Boden. ,,Es...ist zu Zeit etwas schwer. Wegen der Schule, dem Ministerium und meinen Eltern...das alles zieht mich irgendwie runter." Ich wusste nicht, warum ich ihr das erzählte. Wir hatten uns höchstens acht Mal unterhalten, seit wir uns in der Winkelgasse kennengelernt hatten, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihr Vertrauen konnte. ,,Was ist denn mit deinen Eltern?" Fragte sie und ich spürte, wie ich wieder traurig wurde. ,,Entschuldige. Ich sollte dich nicht ausfragen-" sagte sie schon leicht panisch etwas falsches gesagt zu haben, aber ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, nein, ist schon okay. Sie...sind nur gerade nicht für mich erreichbar und deshalb..." Ich senkte den Blick. ,,Ich vermisse sie einfach. Vor allem meine Mutter." Sagte ich und spürte plötzlich, wie sie ihre warme kleine Hand auf meine legte und mich beistehend anlächelte. In mir regte sich etwas. Es schrie mich an, ihr näher zu rücken und meine Lippen auf ihre zu legen und idiotisch wie ich war, gab ich diesem Schreien nach. Ich näherte mich ihr vorsichtig, bei einer Löwin konnte man nie vorsichtig genug sein, sie schien zu bemerken, was ich versuchte und als ich sie gerade küssen wollte, schob sie mich abrupt weg und schaute mich entsetzt an. ,,Was soll das?" Fragte sie überfordert und ich war verwirrt. ,,Was sollte das schon sein?" ,,Du...wolltest du mich gerade küssen?!" Fragte sie und ich runzelte die Stirn, während sie vom Baum runter kletterte und mit der Hand auf dem Mund davon lief. Super, Draco. Du bist der Romantiker des Jahrhunderts, wirklich...Idiot.

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