Kapitel 15

2.7K 72 0
                                    

,,Emily? Aufwachen", nehme ich Mats leise Stimme war. Müde schlage ich meine Augen auf und sehe wie Mats neben dem Bett hockt, während seine Hand liebevoll durch meine Haare streicht. ,,Ich will nicht", murmel ich leise. ,,Es ist schon ein Uhr." Seufzend schließe ich wieder meine Augen und drehe mich auf die andere Seite. ,,Komm in zwei Stunden wieder." ,,Nix da ich hab Frühstück gemacht. In 10 Minuten unten", weist er an und verlässt dann das Zimmer. Am liebsten würde ich jetzt wirklich weiterschlafen, doch Mats ist extra heute nicht zum Training gegangen damit er sich um mich kümmern kann und ich nicht alleine bin. Und er hat Frühstück gemacht, auch wenn ich keinen Hunger habe ist das wirklich süß. Nach fünf Minuten raffe ich mich endlich auf und werfe noch schnell einen Blick in den Spiegel. Meine linke Wange ist etwas angeschwollen und man kann schon leichte Züge eines blauen Flecks erkennen. Doch darüber komme ich hinweg. Die Tatsache, dass Steve mich bedroht hat und mir sehr warscheinlich ohne zu zögern das Messer in den Hals gerammt hätte, ist viel schlimmer. Und eigentlich wird mir jetzt erst bewusst in was für einer Gefahr ich mich befand und was für ein Glück ich hatte.

Um Mats nicht zu verärgern stehe ich wenig später im Esszimmer. Mats hat sich wirklich Mühe gegeben. Der Tisch ist gefüllt mit frischen Brötchen, viele verschiedene Aufschnitte, Käse und allerlei süßes Zeug. Das ganze Zimmer duftet nach Orangensaft und Kakao. Obwohl ich zuvor keinen Hunger hatte, bekomme ich bei dem Anblick des ganzen Essens Appetit. ,,Ich hab auch Fleischwurst von der Fleischtheke geholt", informiert mich Mats lächelnd und stellt zwei Tassen Kakao auf den Tisch. ,,Danke. Jetzt fühle ich mich schlecht." ,,Musst du nicht. Ich mache das für dich. Hunger?" ,,Eigentlich nicht aber bei Fleischwurst und frischen Brötchen kann selbst ich nicht widerstehen." ,,Na dann." Mats zieht einen Stuhl zurück und deutet mir mich hinzusetzen. Lächelnd nehme ich mir ein Brötchen. ,,Sogar noch warm", murmel ich fasziniert und nehme mir den Frischkäse. ,,Frisch aus dem Ofen." Mats nimmt sich ebenfalls ein Brötchen, während ich mein Brötchen mit vier Scheiben Fleischwurst belege und mir anschließend noch so eine in den Mund stecke. Dann klappe ich das Brötchen zusammen und nehme einen großen Bissen.

Zusammengekuschelt mit Mats sitze ich auf dem Sofa und schaue mir The Big Bang Theory an. ,,Gestern meintest du ja, dass du nicht mehr alleine wohnen willst. Möchtest du wirklich bei mir einziehen? Ich meine, du kannst ja auch bei Marco einziehen." ,,Ich weiß nicht, ob ich dass will, solange er keine feste Freundin hat." ,,Verständlich. Aber ich meine, wir sind erst seit einer Woche wieder zusammen. Meinst du, dass es schon so gut ist?" ,,Das wird schon klappen. Ich will wirklich nicht länger als nötig alleine sein. Früher hab ich doch auch nur bei dir gehangen." ,,Ja aber zusammenziehen ist halt ein großer Schritt. Versteh das bitte nicht falsch, ich wünsche es mir auch, aber noch eine Trennung verkrafte ich nicht." Verlegen spiele ich mit dem Saum der Decke, welche ich mir bis zum Hals hochgezogen habe. ,,Wenn es soweit kommt, dass wir uns nicht verstehen, dann würde ich zu Marco ziehen, aber nicht direkt die Beziehung beenden." ,,Dann lass es uns versuchen. Marco wollte nach dem Training mal vorbeikommen, sollen wir dann deine Sachen aus der Wohnung holen?" ,,Ja ok. Danke Mats." ,,Nicht dafür, Emi. Du weißt, dass das selbstverständlich ist." ,,Ja. Aber trotzdem. Wie soll ich dir das jemals zurückgeben?" ,,Wir haben wieder eine Beziehung. Du bist bei mir, das reicht aus." Ich sehe ihn an. ,,Du weißt wie ich das meine." ,,Schon klar. Wenn du willst dann denk dir irgendwas aus. Wie gesagt, musst du aber nicht." ,,Mal sehen. Findet sich bestimmt was."

,,Das ist fürs erste alles." Ich schließe den Koffer und stelle ihn in den Flur. Ein weiterer Koffer hat bereits die Wohnung verlassen und die wichtigsten Sachen habe ich jetzt alle zusammen. Die Möbel, außer mein Schminktisch, werde ich auf Ebay versteigern, der Schminktisch kommt ins Schlafzimmer, von dem kann ich mich einfach nicht trennen. Mit dem Vermieter hab ich ebenfalls schon telefoniert und die Wohnung für den nächsten Monat gekündigt. Sowohl Marco, als auch meine Eltern haben nichts dagegen, dass ich zu Mats ziehe, meine Mutter konnte sogar vor Freude gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Mats nimmt meinen Koffer, während ich meinen Rucksack nehme und die Wohnung abschließe. Ein für alle mal.

Immer wieder BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt