Kapitel 21

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,,Mats, ich fahr jetzt zu meinen Eltern. Wir sehen uns dann später." Mein Verlobter nickt und küsst mich kurz zum Abschied. ,,Und wehe du hast eine gelbe Fliege an. Dann schmeiß ich dich aus der Kirche." ,,Jetzt zisch endlich ab. Jonas und die Jungs kommen gleich", lacht er und schiebt mich aus der Tür. Heute ist der große Tag. Heute werde ich endlich heiraten. Ich bin so aufgeregt wie noch nie und hoffe, dass alles klappt. Kaum bin ich draußen werde ich auch schon angerufen. ,,Ja?", melde ich mich und schließe mein Auto auf. ,,Wann kommst du endlich?", fragt Svenja ungeduldig und im Hintergrund höre ich die Mädels kichern. ,,Ich steige gerade erst ins Auto ein." ,,Wir sind schon alle da." ,,Ja ich bin in ner halben Stunde da." ,,Beeil dich", ruft Svenja und legt einfach auf. Meine armen Eltern. Tom, Svenja, Isa, Mara und Sina auf einem Haufen kann gar nicht gut gehen. Nervös starte ich das Auto. Seit Tagen habe ich nicht mehr richtig schlafen können, doch Mats ging es genauso. Heute vor genau einem Jahr hat er mir den Antrag in Kanada gemacht. Wir haben uns extra dieses Datum ausgesucht, weil wir es schön fanden, dass beides am selben Datum ist. Wir haben uns die schönste Location gebucht, die wir finden konnten und es werden etliche Gäste kommen.

In meinem weißem Traumkleid und eingeharkt in den Arm von meinem Vater stehe ich vor der großen Tür der Kirche. Gleich ist es soweit. Gleich kommt der Moment, auf den ich mich schon seit Jahren freue, auf den sich jede Frau freut. Der Moment, wo ich im Mittelpunkt stehe. Der Moment, in dem alles perfekt ist. ,,Bist du bereit?", fragt mein Vater genauso aufgeregt wie ich. ,,Ja", krächze ich heiser und schon öffnet er die Tür. Sofort drehe sich alle um und stehen auf. Doch mein Blick gilt nur Mats, welcher vor dem Altar steht und mich lächelnd betrachtet. Er sieht ebenfalls atemberaubend gut aus. Ein dunkler Anzug mit passender Fliege und schwarzen Schuhen. Ich spüre die unzähligen Blicke von der Seite auf mir, doch ich kann meinen Blick einfach nicht von Mats nehmen. Immer schneller schlägt mein Herz und als mein Vater mich an Mats übergibt, habe ich das Gefühl, dass es gleich aus meiner Brust springt. ,,Du siehst wundervoll aus", flüstert Mats leise und drückt mir einen sanften Kuss zur Begrüßung auf die Wange. ,,Du auch", gebe ich leise zurück und setze mich gemeinsam mit ihm auf die zwei Stühle. Langsam verklingt die Orgel und der Pfarrer ergreift das Wort. Wie in einem Film zieht alles an mir vorbei und ich habe fast nichts mitbekommen, als er die Trauzeugen nach vorne bittet.

Mit dem goldenem Ring an meinem Finger und Mats an meiner Seite verlasse ich überglücklich die Kirche. Draußen steht wie geplant der weiße Oldtimer, welcher uns einmal durch Nebtal und dann zur Location fahren wird. Es war immer mein absoluter Traum in der Kirche von Nebtal zu heiraten und da Mats nichts dagegen hatte, war das kein Problem. ,,Und wie geht es dir?", fragt Mats nachdem wir endlich im Auto sitzen. ,,So langsam geht es wieder. Aber ich hab wahnsinnig Hunger. Ich hab heute Morgen nichts runterbekommen." ,,Ich auch nicht", gibt Mats zu. ,,So habe ich mir meine Hochzeit immer vorgestellt", sage ich lächelnde und blicke auf mein kleines Dorf. ,,Ehrlich gesagt, wollte ich es mir nie vorstellen. Ich wollte lieber abwarten, was man sich dann zusammen überlegt." ,,Ich bin eine Frau. Das geht bei mir nicht anders." Lächelnd nimmt Mats meine Hand. ,,Der Abend wird bestimmt schön. Ich hoffe unsere Familien vertragen sich." ,,Ja das hoffe ich auch."

Nachdem Mats und ich endlich satt sind, eine Menge Spiele über uns ergehen lassen mussten und den traditionellen Tanz hinter uns gebracht haben warten wir darauf, dass sich die Gäste allmählich verabschieden. Mittlerweile ist es halb zwölf und Mats und ich sind mehr als müde. Wir wollen einfach nur noch in unser Hotel und dann morgen in die mehr als verdienten Flitterwochen. Die ersten Gäste sind bereits gegangen und nur noch die etwas engeren Verwandten stehen herum und reden miteinander. Es war wirklich ein gelungener Tag, alles hat perfekt geklappt und ich hätte mir keine schönere Hochzeit vorstellen können. Ein weiteres mal blicke ich auf die Uhr. Die Zeit vergeht so schnell. Eben saß ich noch Zuhause und wurde von meine Mutter und den Mädels fertig gemacht und jetzt fliege ich in ein paar Stunden schon auf die Malediven. ,,Hey Süße, alles klar bei dir?" ,,Ja. Bin nur was müde." Schwach lächel ich Mats zu. Er nickt. ,,Ja ich auch. Mein Vater meinte, er kann uns gleich ins Hotel fahren. Hälst du noch was durch?" ,,Geht schon. Ich komm gleich auch dazu, geh nur kurz auf Toilette." ,,Alles klar." Mats gibt mir einen kurzen Kuss und feht dann zurück zu seiner Familie. ,,Svenja?" ,,Ja?" ,,Kommst du kurz mit auf Klo?" ,,Klar." Meine beste Freundin stellt ihr Glas ab und wir gehen zum Klo. ,,Man, bin ich froh wenn ich dieses Kleid los bin", murmel ich, während sie es mir aufschnürt. ,,Aber du siehst wunderschön darin aus." ,,Ich weiß. Aber ich hasse Kleider trotzdem", grinse ich und schlüpfe aus dem riesigen Kleid.

Überwältigt öffne ich die Tür zum Hotelzimmer. Ein riesiges Bett steht mitten im Zimmer, eine Couch mit Glastisch und etliches Zeug, das ein erstklassiges Hotelzimmer beinhalten muss. ,,Und jetzt lassen wir es uns gutgehen", sagt Mats grinsend und zieht mich zu sich. ,,Hilfst du mir beim Kleid?" ,,Natürlich Frau Hummels", summt Mats leise und zieht mich zu sich. ,,Daran muss ich mich noch gewöhnen. Emily Hummels", sage ich und lasse den Name auf meiner Zunge zergehen. ,,Das hört sich wundervoll an", grinst mein Mann und streicht mir das Kleid von den Schultern. Etwas verblüfft betrachtet er mein Unterkleid. ,,Guck nicht so? Dachtest du etwa ich bin unter dem Kleid nackt", kicher ich. ,,Naja ich dachte nicht, dass du noch ein Kleid an hast." Kopfschüttelnd hänge ich das Kleid über einen Stuhl und gehe ins Bad um mich abzuschminken. Es dauert ewig bis alles ab und aus meinen Haaren ist. Als ich zurück komme hat Mats bereits seine Anzugjacke ausgezogen. ,,Willst du mir das Kleid hier auch noch ausziehen?" ,,Was eine Frage", erwiedert er lachend und öffnet den Reisverschluss. ,,Heiß", murmelt er. Svea hat mir die Unterwäsche rausgesucht und somit kann man sich ja denken, was dabei rumgekommen ist. Doch mich stört es nicht im geringsten, dass ich nur noch in Dessous vor Mats stehe. ,,Jetzt will ich", sage ich und drücke ihn auf einen Stuhl. Breitbeinig setze ich mich auf seinen Schoß und öffne das Hemd. ,,Das könntest du öfter machen", raunt er leise und seine Hände wandern zu meinem Po. ,,Vergiss es." Fordernd drücke ich meine Lippen auf seine und ziehe ihm dabei das Hemd aus. ,,Lass uns rüber zum Bett gehen", raunt er leise gegen meine Lippen. Kaum habe ich eingewilligt, hebt er mich hoch und trägt mich zum Bett.

Immer wieder BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt