Kapitel 18

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Ich stelle ein paar Gläser auf das Tablett und hole schon mal ein paar Säfte aus dem Schrank. ,,Meine Eltern sind jede Minute da." ,,Glaubst du sie hassen mich?" ,,Emily, was denkst du?" ,,Naja, sie mussten zu sehen wie ihr Sohn von seiner Freundin verlassen wurde. Sie hätten allen Grund mich nicht zu mögen." Mats lacht leise. ,,Weißt du was das Erste war, was meine Mutter gemacht hat als ich ihr von unserer erneuten Beziehung erzählt habe? Sie hat es erstmal glücklich durchs ganze Haus meinem Vater zu geschrien. Sie wären die Letzten, welche dich nicht mögen würden, Emi." ,,Sicher?" ,,Ganz sicher." Lächelnd drückt er mir einen Kuss auf die Lippen. Kaum lösen wir uns, als es auch schon klingelt. ,,Das werden sie sein." Gemeinsam gehen wir zur Tür und Mats öffnet sie. ,,Mats", ruft Ulla lächelnd und umarmt ihren Sohn. Dann sieht sie mich. ,,Emily. Es ist so schön dich wiederzusehen." Ich werde ebenfalls in eine feste Umarmung gezogen. ,,Freut mich auch", gebe ich lächelnd zurück und begrüße dann Mats Vater mit einem Handschlag. ,,Geht durch. Wollt ihr was trinken?", fragt mein Freund seine Eltern. ,,Gerne", antwortet Hermann und lässt sich in die Couch sinken. Mats will in die Küche, doch ich halte ihn auf. ,,Ich mach schon. Geh du zu deinen Eltern." ,,Danke." Ich gehe in die Küche und stelle noch zwei Flaschen Wasser auf das vorbereitete Tablett.

,,Ich glaub ich fange langsam mal mit dem Abendessen an", verkünde ich und verlasse das Wohnzimmer. Kaum habe ich angefangen, als Ulla in der Tür erscheint. ,,Kann ich dir irgendwie helfen?" ,,Wenn du magst, gerne." Ich lege ihr ein weitere Brett hin und ein Messer. ,,Ich finde es toll, dass Mats und du wieder zusammen seid. Ehrlich", sagt sie lächelnd und fängt an die Tomate kleinzuschneiden. ,,Danke. Hat ja etwas gedauert." ,,Besser als nie. Ihr seid glücklich zusammen, dass ist die Hauptsache." Ich schütte die fertigen Tomaten in den Salat. Dann stelle ich den schon fertigen Auflauf in den Backofen. ,,Mats hat wirklich Glück mit dir. Du bist so eine tolle junge Frau. Ich wünsche euch das Beste für die Zukunft." ,,Und ich hab mir schon Sorgen gemacht, ihr würdet mich hassen." ,,Emily, wie könnte ich dich jemals hassen wenn du meinen Sohn so glücklich machst." ,,Ich hab ihn verlassen, weil er zu euch wollte. Hab mich zwei Jahre nicht mehr gemeldet. Ihr hättet allen Grund dazu." ,,Weißt du. Irgendwie ist er es selber Schuld. Wenn er seine Liebe verlässt um zu uns zu kommen. Natürlich war es schön, dass er bei uns war, wir konnten ihn öfter sehen und alles. Aber er hat dich dafür verlassen und ich glaube das bereut er noch einige Zeit." Etwas wortlos sehe ich Ulla an, welche anfängt die Gurke zu schneiden. ,,Es war seine Entscheidung. Ich hatte keine Wahl als es zu akzeptieren. Mitgehen konnte ich ja nicht." ,,Du hast ihm eine ziemlich schwere Entscheidung gestellt. Er war wirklich verzweifelt." ,,Ich hätte genauso gehandelt wie er. Also kann ich es ihm nicht verübeln." ,,Das hätte vermutlich jeder. Aber er ist nicht nur zurück weil es ihm bei Bayern München nicht gefallen hat. Er ist nicht zurück, weil er die Spieler vermisst hat. Aber psst. Das hast du nicht von mir." Streng sieht Mats Mutter mich an. ,,Natürlich nicht. Ich habs von Marco." Sie nickt lachend. ,,Muss noch was gemacht werden?" ,,Das war es fürs Erste. Der Auflauf braucht noch etwas, also können wir und nochmal zu den Männern setzten." ,,Die führen bestimmt wieder langweilige Fußballgespräche." ,,Wenn sie das tun, dann nehmen wir uns unsere Getränke und gehen in den Wintergarten." Ulla fängt an zu lachen. ,,Gut, das machen wir."

,,Siehst du, meine Eltern hassen dich nicht", sagt Mats und zieht mich zu sich. Hermann und Ulla sind in ihr Gästezimmer gegangen, da sie erst morgen wieder zurückfahren. ,,Du weißt gar nicht, was für Szenarien ich alles in meinem Kopf hatte." ,,Du machst dir viel zu viele Gedanken. Sollen wir auch ins Bett gehen?" ,,Ich weiß nicht. Irgendwie bin ich noch gar nicht müde." ,,Ich wüsste da was", murmelt Mats und geht unter meinen Pulli. ,,Oh nein", gebe ich lachend zurück und schiebe seine Hand weg. ,,Ach komm schon. Du wohnst seit fast vier Wochen hier und wir hatten seitdem kein einziges Mal." ,,Nicht wenn deine Eltern hier sind." ,,Wir können auch in die Garage gehen. Ist es nicht der Traum jeder Frau einmal auf einer Motorhaube Sex zu haben?" ,,Aber garantiert nicht im Winter und wenn das Auto in der Garage steht." Er seufzt einmal. ,,Na schön. Dann halt nicht." ,,Wir holen das nach Mats, versprochen. Aber momentan fühle ich mich dazu noch nicht in der Lage, okay?" ,,Schon klar. Wenn der Scheiß Wichser mir noch einmal begegnet kann er froh sein, wenn er danach noch lebt", knurrt er leise. ,,Wehe du verprügelst ihn alleine. Du wartest erst, bis ich da bin." ,,Aber sicher. Wir machen den zu zweit fertig." Lächelnd umfasse ich Mats Gesicht und ziehe ihn etwas zu mir. ,,Ich liebe dich", flüster ich leise und küsse ihn vorsichtig. ,,Ich dich auch", murmelt er, nachdem wir uns gelöst haben.

Immer wieder BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt