Kapitel 20

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Während Mats noch was mit dem Vermieter des Wohnmobil klärt, trage ich schon mal unser Gepäck in unser Gefährt. Unsere Wohnung für die nächsten drei Wochen. Auch wenn es absolut nicht Mats Traumurlaub ist, meiner ist es und ich bin ihm dankbar, dass er das für mich macht. Allerdings musste ich ihm versprechen, dass unser nächster Urlaub ein Strand- und Gammelurlaub wird. Doch erstmal liegen drei Wochen Natur vor uns. Sechs Monate sind bereits vergangen, seit Steve wieder aufgetaucht ist. Sechs Monate, welche ich gemeinsam mit Mats bewältigt habe und jeden Tag ist unsere Liebe zueinander stärker geworden. Keiner kann mehr ohne den anderen und ich hoffe, dass unser Urlaub genauso schön wird, wie der in Schottland. ,,So alles geklärt. Sollen wir einkaufen fahren?" Zustimmend nicke ich und schließe den Kleiderschrank. ,,Die Sachen sind verräumt", teile ich ihm noch mit und setze mich dann auf den Beifahrersitz. ,,Perfekt. Dann starten wir das Teil mal." Mats setzt sich ebenfalls und macht den Motor an. Langsam rollen wir vom Parkplatz der Wohnmobilvermietung.

,,Bleiben wir hier? Hier ist es echt schön?" ,,Klar." Mats schaut aus der Windschutzscheibe. ,,Ich hab auch keine Lust mehr weiterzufahren. Erkunden wir was die Gegend?" Nickend stehe ich auf und öffne die Tür vom Wohnmobil. Vor uns erstreckt sich ein kleiner See, welcher von Bergen und etwas Wald umrahmt wird. Es ist so atemberaubend hier und würde ich nicht den Wind spüren und das leise Rauschen der Baume hören, dann würde ich mir wie in einem Traum vorkommen. ,,Sollen wir einfach geradeaus gehen?", frage ich breit grinsend. ,,Finde ich gut. Wir dürfen uns nur nicht verlaufen." ,,Wir bleiben immer in der Nähe des Sees. Wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren." Mats nickt, nimmt meine Hand und wir gehen los.

,,Hey Maus, aufwachen." Müde schlage ich meine Augen auf und sehe ins Mats Gesicht. Ich sehe kurz aus dem Fenster, nur um zu sehen, dass es noch dunkel ist. ,,Ist das gerade dein Ernst? Es ist mitten in der Nacht." ,,Bitte. Ich hab eine Überraschung für dich." Grummelnd steige ich aus dem Bett und schlurfe ins Bad. Auf so eine Idee kann auch nir Mats kommen. Schnell ziehe ich mir etwas ordentliches an und kurz darauf verlassen wir mit einem kleinen Rucksack das Wohnmobil. ,,Da lang", sagt Mats und deutet den Hügel hoch. Immer noch müde folge ich ihm, doch die Kälte und frische Luft lässt mich schnell wach werden und kurz darauf genieße ich es. Durch die Bäume kann man die Sterne sehen und das alles hat so eine unglaublich Märchenhafte Stimmung.

,,Wir sind da", sagt Mats und wir laufen die letzten Schritte auf die Spitze des Berges. Verträumt blicke ich mich um. Von hier aus kann man alles sehen, und die Landschaft ist durch die aufgehende Sonne in ein goldenes Licht getaucht. Mats hat den Rucksack abgelegt und kommt zu mir. ,,Emi?" ,,Ja?" Nervös nimmt er meine Hand. ,,Wir sind nicht ohne Grund hier hoch gelaufen." Abwartend sehe ich ihn an. Als er auf einmal auf die Knie geht setzt mein Herz für einen Moment aus. Wenn es das wird, wonach es aussieht dann fange ich gleich an zu heulen. ,,Wir haben ziemlich viel durchgemacht", beginnt er und schaut mir in die Augen. ,,Und jedes Erlebnis, welches wir gemeinsam gemeistert haben, hat uns stärker zusammen gebracht. Auch wenn wir eine sehr lange, schwierige Zeit hatten, ich liebe dich und will mein Leben mit dir verbringen." Ich spüre wie mir eine Träne über die Wange läuft. Mats holt eine kleine Schachtel aus der Jackentasche und öffnet sie. ,,Emily Reus, willst du meine Frau werden?" ,,Ja", flüster ich mit rasendem Puls. Lächelnd macht Mats mir den Ring an meinen Finger. Er ist schlicht, Silber und in der Mitte ein kleiner Stein. So wie ich ihn mir immer gewünscht habe. ,,Ich liebe dich auch", schluchze ich überwältigt und falle meinem Verlobten in die Arme. Nie wieder will ich ihn loslassen, nie wieder will ich ohne ihn irgendwo sein. Ich liebe Mats, das schon seit Jahren und endlich hat sich mein größter Traum erfüllt. ,,Ich will nicht das es aufhört", murmel ich in seine Schulter. ,,Ich lasse dich nie wieder gehen." ,,Das will ich auch hoffen", sagt er leise und wischt mir die letzten Tränen weg. ,,Du glaubst gar nicht wie aufgeregt ich war", lacht er. ,,Es war so perfekt. Perfekter hätte es nicht sein können." ,,Das ist alles was ich wollte." Mats und ich setzen uns auf den Boden und ich lehne mich an ihn. Ein perfekter Urlaub. Meine Familie wird ausrasten.

Immer wieder BVBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt