Immer wieder BVB

Kapitel 10

,,Emi, die Jungs wollen runter zum Strand, kommst du mit?", fragt Marco mich. ,,Weißt du was anklopfen ist?", murmel ich genervt. Immer platzt Marco einfach in mein Zimmer rein. ,,Jaja kommst du jetzt mit?" ,,Wer ist noch dabei?" ,,Keine Ahnung, die anderen gehen gerade durch die Flure und fragen nach." ,,Ja ich komm gleich." ,,Perfekt." ,,Tür zu", rufe ich ihm hinterher, als er geht. Marco hat die wunderbare Gabe, unangekündigt reinzukommen und beim rausgehen die Tür einfach offen zu lassen. Etwas unmotiviert steige ich aus meinem bequemen Bett und hole meinen Bikini aus dem Koffer. Darüber ziehe ich ein lockeres Oberteil und da meine Bikinihose eh bis zur Mitte des Oberschenkels geht, brauche ich keine Hose. Schnell flechte ich meine Haare neu, damit sie nicht im Gesicht hängen, nehme mir mein Handtuch und ziehe meine Flip Flops an. Dann verlasse ich mein Zimmer und gehe runter in die Lobby, wo schon ein paar warten. Die meisten stehen ganz cool Oberkörperfrei und mit ihrer Sonnenbrille im Gesicht da und reden. Manchmal bereue ich es beim BVB angefangen zu haben, weil die Jungs wirklich oft den Macker raus hängen lassen. Aber andererseits liebe ich die Jungs, da sie wie eine riesige Familie geworden sind. ,,Emi, bist du sicher, dass du mit uns an den Strand willst?", fragt Roman lachend. ,,Irgendwer muss ja auf euch Kleinkinder aufpassen", grinse ich zurück. ,,Ich bitte dich. Wir benehmen uns immer dem Alter entsprechend und so, wie wir es in der Öffentlichkeit tun würden." ,,Das wäre schön", kicher ich und bekomme daraufhin mit Romans Handtuch eins übergezogen. ,,Keine Gewalt bitte", geht Nuri dazwischen. ,,Er hat angefangen", sage ich und klaue ihm mit einer flinken Bewegung die Sonnenbrille. ,,Ey, gibt die wieder." ,,Wieso? Hast du Angst, dass deine Augen verätzt werden, sobald du raus gehst?" Provozierend lasse ich die Brille vor ihm baumeln, ziehe sie aber rechtzeitig weg, als er danach greifen will. ,,Man Emi, das ist nicht lustig. Die war voll teuer." Die Jungs fangen an zu lachen. ,,Also ich finde das sehr amüsant. Von wem ist die? Hugo Boss?" ,,Ja und jetzt gib her. Die war wirklich teuer." ,,Wie kann man so dumm sein und sich eine Sonnenbrille für 200 Euro holen." ,,Das kannst du nicht wissen." ,,Nö. Bin ja nicht so eingebildet, dass ich dauernd mit so ne Ding rumlaufen muss." Auch wenn die Jungs beleidigt sein müssten, lachen sie immer noch, da sie genau wissen, dass ich das nicht ernst meine und nur sage um Roman zu ärgern. ,,Emily, bekomme ich jetzt meine Brille wieder?" ,,Sag bitte." Genervt verdreht er die Augen. ,,Bitte." ,,Na also geht doch. Ich komm mir gerade vor wie meine Mama." Roman versucht mich böse anzusehen, schafft es aber nicht, da er ebenfalls lachen muss. ,,Nicht böse sein, Roman. Marco hat das auch nie geschafft", sage ich und klopfe ihm ermunternd auf die Schulter. ,,Was habe ich nie geschafft?" ,,Ach nichts. Sind jetzt alle da?" Die Jungs nicken und mit unserem Trupp geht es zum Strand. ,,Worum gings?", fragt Marco erneut. ,,Kleine Auseinandersetzung mit Roman. Aber er war es Schuld." Kopfschüttelnd geht Marco der kleinen Gruppe Fußballer hinterher. Na das kann ja jetzt was werden.

Kaum sind wir am Strand angekommen und haben unsere Handtücher abgelegt, werde ich vom Roman hochgehoben. ,,Nein. Roman ich hab mein Oberteil noch an." ,,Stimmt. Marco?", ruft er laut und mein Bruder kommt an. ,,Wag es nicht", fauche ich. ,,Rache, kleine Emi", säuselt er grinsend. ,,Würdest du so nett sein und deiner Schwester das Oberteil ausziehen, damit ich sie ins Wasser werfen kann?" ,,Wehe." ,,Natürlich", antwortet Marco und gemeinsam ziehen die beiden mein Shirt aus. ,,Ich hasse euch." ,,Jaja schon klar." Roman nimmt mich wieder hoch und läuft zum Wasser. So fest ich kann, klammer ich mich an seinem Hals fest. Hilfesuchend schaue ich die anderen Jungs an, doch die schauen entweder amüsiert zu, oder sind schon auf dem Weg ins Wasser. Roman geht bis zu der Hüfte ins Wasser und bleibt da stehen. ,,Emi, du hast die Wahl. Entweder du lässt mich los und landest im Wasser oder ich tauche unter und du landest ebenfalls im Wasser." ,,Du könntest auch wieder rausgehen und mich auf meinem Handtuch absetzten." Er lockert seinen Griff etwas und ich halte mich mit einem leisen Aufschrei noch mehr fest. Auf einmal gibt es einen dumpfen Schlag, Roman bekommt Übergewicht und wir fallen beide ins Wasser. Hustend komme ich wieder an die Oberfläche und reibe mir die brennenden Augen. Roman kommt ebenfalls hoch und wir sehen Erik, der lachend hinter uns steht. ,,Du Blödmann, was springst du auf mich drauf?", regt Roman sich sofort auf. ,,Weil du es verdient hast", lache ich und gehe zurück zum Strand, wo die Jungs sich nicht mehr einkriegen. ,,Geile Aktion", ruft Julian und schlägt mit Erik ab. ,,Ihr seid doch alle gemein", meckert Roman. ,,Nicht sauer sein, Dicker", sage ich tröstend und rubbel ihm einmal durch die Haare. ,,Wie hast du mich genannt?", fragt er bedrohlich. Lachend sprinte ich zu Marco und verstecke mich hinter ihm. ,,Das ist schwach, dass du langsamer als die Physio bist", meint Mario spottend. ,,Ihr seid doch alle gemein." ,,Nein wir sind realistisch", gebe ich zurück und lasse mich auf mein eigenes Handtuch fallen. ,,Und jetzt lasst mich in Ruhe ich will schlafen", teile ich den anderen mit. Anders als erwartet werde ich tatsächlich nicht gestört und genieße warme die Sonne.