Epilog
Leise schlich sich Marinette, bepackt mit zwei Tellern in ihren Händen, spät am Abend zurück in ihr Zimmer. Ihre Eltern schliefen schon lange und so bemühte sie sich, damit sie sie nicht weckte, keinen Lärm zu machen. Kurz stellte sie die Teller auf den Boden, schloss rasch die Bodenluke und nahm lächelnd die Teller wieder in die Hände, als sie einen schwarzen Schatten auf ihr Bett springen sah.
„Du kommst spät."
„Bitte entschuldige Mylady."
Grinsend verbeugte sich Chat Noir und hüpfte vom Bett herunter. Mit einem weiteren Sprung hüpfte er zur ihr herunter, landete tonlos neben ihr auf seinen Füßen, und küsste sie sanft zur Begrüßung auf den Mund.
„Hey."
„Hey ... Hat dich Nathalie mal wieder nicht aus den Augen gelassen?"
Seufzend hob er seine Hände in die Höhe.
„Seit sie mich vor drei Wochen aus dem Krankenhaus abgeholt hat, ist sie wie eine Klette. So als hätte mein Vater sie auf mich angesetzt."
Schulterzuckend stellte sie die beiden Teller auf ihren Schreibtisch ab.
„Er macht sich vielleicht einfach nur Sorgen um dich."
„Sorgen? Eher leidet er unter einem Kontrollwahn. Aber lass uns nicht weiter über meinen Vater sprechen ... Was ist das?"
Neugierig lugte er an ihr vorbei und sah auf die beiden Teller.
„Du verwöhnst ihn zu sehr."
„Das hab ich ihr auch schon gesagt."
Tikki flog aus ihrem Versteck heraus und winkte Chat Noir freudig zu.
„Was denn? Du bekommst doch auch deine Kekse", rechtfertige sie sich und deutete schnell auf den Teller mit dem Gebäck, „Einer für dich und einer für Plagg."
Kopfschüttelnd löste Chat Noir die Verwandlung und Plagg wurde schwungvoll aus dem Ring geschleudert. Gähnend streckte sich der kleine Kwami und begann dann sofort in der Gegend herumzuschnuppern.
„Oh, rieche da etwa ..."
„Einen Teller voll Camembert", beendete sie seinen Satz und beobachtete, wie Plagg sofort auf den Schreibtisch flog.
Sein Blick wanderte zwischen Adrien und dem Käse hin und her und irritiert runzelte sie ihre Stirn. Was hatte er denn jetzt?
„Adrien ... Wehe du versaust es mit ihr. Oder, wenn doch ... Marinette nimmst du mich dann auf?"
„Plagg!", schimpfte Adrien und versuchte seinen Kwami zu schnappen.
Doch Plagg wich einfach aus, setzte sich wieder auf den Teller und begann den Käse zu verspeisen.
„Verräter."
„Gmar nipft", schmatzte Plagg laut und schluckte das Stück Käse, welches er sich in den Mund gestopft hatte, herunter.
„Marinette behandelt mich halt nur viel besser, als du. Von dir bekomme ich nie so viel Camembert", maulte er und verspeiste freudig weiter den Käse.
„Plagg!"
Kichernd beobachtete sie die beiden Streithähne und sie konnte nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Die beiden gingen so ganz anders, als sie und Tikki miteinander um. Aber dennoch passten sie einfach perfekt zueinander. Genau, wie sie und ihr Kwami.
„Wollen wir raus auf den Balkon?", fragte sie dann allerdings und deutete auf die Dachluke herauf. Sie hatte die Befürchtung, dass die beiden Streitköpfe nachher noch ihre Eltern wecken würden, wenn sie hier weiter so zickten. Auf das Gespräch, warum sie spät in der Nacht Jungenbesuch auf ihrem Zimmer hatte, der nicht durch die Tür gekommen war, konnte sie gern verzichten. Ihre Eltern wussten zwar, dass sie mit Adrien zusammen war, aber, dass er oft spät abends noch zu Besuch kam, mussten sie ja nicht unbedingt wissen.
„Gern", antwortete Adrien und warf Plagg noch mal kurz einen finsteren Blick zu.
Lachend steuerte sie die kleine Treppe an. Sie wusste, dass es von den beiden nur Spaß war, aber sie konnten einfach nicht anders.
Schnell ging sie einige Stufen herauf, blieb dann allerdings, weil Adrien gar nicht hinterher kam, stehen. Verwundert blickte sie hinter sich und sah, dass er auf ihre Wand starrte.
„Kommst du?"
Fragend legte sie ihren Kopf schief und überlegte, was er hatte, doch dann verstand sie, was er sich gerade ansah.
„Was ist das?"
„Das Foto?"
Lächelnd zuckte sie mit ihren Schultern, ging langsam die Stufen weiter hinauf und stellte sich unter die Dachluke.
„Ja."
Er ging nun ebenfalls die Treppe hinauf und blieb nun auf der letzten Stufe stehen.
„Naja, meine Wand war so leer, und da sich so ein nerviger Kater bei mir beschwert hatte, dass da kein Bild von ihm hängen würde, dachte ich mir, so ein Foto von ihm, würde da ganz gut hinpassen."
„Nerviger Kater ja?"
Flink überwand er die wenigen Meter, die die beiden trennten, und grinste sie spitzbübisch an.
„Ach naja eigentlich ist er gar nicht so schlimm, wenn man ihn erst mal besser kennt", griente sie nun wiederum, zog ihn zu sich heran und legte ihre Lippen auf seine.
„Och bitte ... Da vergeht mir ja der Appetit bei eurem Herumgeknutsche", stöhnte Plagg vom Schreibtisch aus.
Prompt wurden beide rot um die Nasenspitze, lösten sich voneinander und Marinette kratzte sich verlegen an ihrem Kopf.
„Lass sie doch. Sie sind halt verliebt", schwärmte Tikki und sah Plagg strafend an, der danach nur noch ein kurzes Würgegeräusch von sich gab und dann weiter futterte.
„Komm wir gehen rauf. Dann kann der kleine Vielfraß in Ruhe seinen Käse vertilgen."
Mit einem Satz war Adrien herausgeklettert und hielt ihr helfend seine Hand entgegen. Vorsichtig zog er sie zu sich herauf und so gingen sie Hand in Hand über den Balkon. Schnell lehnten sie sich gegen die Brüstung und sahen in den sternklaren Himmel hinauf.
Nachdenklich wanderte ihr Blick dann aber über die Lichter der Stadt und blieb beim Schulgebäude hängen.
„Woran denkst du?"
Stirnrunzelnd drehte sie sich zu ihm herum und blickte ihm nun direkt ins Gesicht.
„Ist es gemein, wenn ich sage, dass ich ganz froh bin, dass Lila die Schule gewechselt hat?"
„Nein. Es war einfach für alle das Beste. Sie kennt zwar zum Glück unsere anderen Identitäten nicht, aber jeder weiß dort, dass sie durchgedreht ist. Sie hätte doch gar nicht mehr normal zur Schule gehen können ... Ich hätte sie nun wirklich auch nicht jeden Tag sehen müssen, wenn ich ehrlich bin."
Nickend sah sie wieder in die Ferne und begann zu grinsen.
„Wie Chloé wohl reagiert, wenn ich ab morgen wieder zur Schule komme und sie uns zusammen sieht."
„Vermutlich wird sie wieder einen klassischen Chloé - Ausraster bekommen. Aber ..."
„Aber?", fragte sie irritiert, weil er so plötzlich im Satz abgebrochen hatte, und drehte sich zu ihm.
Vorsichtig legte er jetzt seine Hände auf ihre Schulter und zog sie zu sich heran. Langsam beugte er sich zu ihr herunter und blickte ihr dabei tief in die Augen.
„Aber soll sie ruhig. Ändern kann sie es eh nicht, denn ... Ich liebe nur dich", flüsterte er leise und ganz automatisch strecke sie ihren Kopf zu seinem herauf.
„Und ich liebe dich."
Hey ihr Lieben,
falls euch die Story Spaß gemacht hat, schaut doch auch gerne mal in die Fortsetzung hinein.
Sie heißt "Ende gut, alles gut?" und ist nun online :)
Liebe Grüße :)
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So nah und doch so fern [Miraculous]
FanfictionTag ein Tag aus, kämpfen sie Seite an Seite gegen die Superschurken von Paris. Doch, wer sie in Wirklichkeit sind, wissen sie nicht. Was passiert aber, wenn einer von den beiden durch Zufall herausbekommt, wer der andere ist? Der andere aber immer n...