14.00 Uhr. Endlich Schule aus. Ich stürmte aus dem Klassenzimmer, denn wie immer wollte ich schnell weg von hier. Einige gehen gerne ich die Schule, für mich hingegen ist sie der Horror. Ich werde gemobbt und fertig gemacht. Das geht schon seit einem Jahr so und vor ungefähr einem halben Jahr habe ich damit begonnen, meinen inneren Schmerz mit Ritzen zu betäuben. Ich werde immer dünner, weil ich so gut wie nichts mehr zu mir nehme. Das tollste an der Sache ist, dass meine Eltern von all dem nichts merken. Trotzdem reiß ich mich zusammen und versuche einigermaßen ein gutes Abi zu schaffen.
Eilig verließ ich das stickige Klassenzimmer, lief zum Schulausgang und wollte gerde die Treppen hinuntergehen, als ich ihn sah. Wie angewurzelt blieb ich stehen, mein Atem stockte. Er lehnte mit einer Zigarette im Mundwinkel lässig an einer Mauer. Als er mich sieht kommt er grinsend auf mich zugelaufen. Angst überfällt mich. Was soll ich machen? Hin gehen, wegrenne, ihn ignorieren ?
Seine Worte von damals waren wieder in meinem Kopf "Das ist nicht das letzte mal, dass du mich sehen wirst. Beim nächsten mal werde ich nicht so freundlich zu dir sein." Das ist doch alles nicht wahr! Was machte er hier, woher zum Teufel wusste er, dass ich hier zur Schule ging? Ich verspürte den Drang einfach wegzurennen.
Nein, Amelia. Du rennst jetzt nicht wie ein Angsthase weg. Geh hin und stell ihn zu rede, hörte ich meine innere Stimme zu mir sprechen.
Wild entschlossen ging ich auf ihn zu. Ich bekam Schweißausbrüche am ganzen Körper und ich hoffte, dass man mir die Panik nicht ansah.
Er kam mir immer Näher, zog ein letztes mal an seiner Zigarette und schmiss sie dann hinter sich. Kein einziges mal ließ er mich aus den Augen. Und plötzlich standen wir uns gegenüber. Er griff mich brutal am Arm, ich versuchte mich krampfhaft loszureißen, doch er verstärkte mit seiner muskulösen Hand noch mehr den Griff. Er zog mich in eine Ecke, in der ich noch nie zuvor war. Dort ließ er mich abrupt los und schaute mich mit einem sarkastischem lächeln an. Ich hatte solch eine Angst, dass ich fast in Tränen ausgebrochen wäre, aber ich konnte mich zum Glück beherrschen. Jetzt musste ich ihn aber zur Rede stelle, er kann doch nicht mit mir machen was er will!!
Doch schon wieder bekam ich kein Laut herraus . Man, Amelia ! Reiß dich zusammen und rede !! Wieder diese nervige innere Stimme...
"H...he..heeeyy.". Stotterte ich "Hey".. Hatte ich im Ernst gerade "Hey" gesagt ? Oh man, wie kann man nur so doof sein? Ich wollte ihn doch zur rede stellen, ihn fragen was das damals und das jetzt soll.. Aber alles was ich herrausbekomme ist ein "hey" ??
Sein Grinsen wurde zu einem Lachen. "Hey, Süße. Schön dich wieder zu sehen. Du siehst etwas Ängstlich aus, aber das brauchst du gar nicht. Ich will dir nichts tun... Du musst mir nur einen kleinen Gefallen machen und dann bist du schon erlöst. Also stell dich nicht so an "
Was für ein Gefallen bitte ? Ich kannte ihn doch gar nicht, als ob ich ihm dann vertrauen würde. Neee, nicht mit mir....
" Nein !" sagte ich mit fester Stimme
" Wie bitte ? Was hast du gesagt ?"
" Ich sagte NEIN ! Was willst du überhaupt von mir ? Lass mich verdammt nochmal in Ruhe. " Mit diesen Worten versuchte ich mich an ihm vorbei zu drängen, doch er war zu schnell und hatte mich schon wieder am Arm gepackt...
________05.06.2014_________
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Er ist wieder da - Z.M.
FanfictionEr ist wieder da - Der Junge, der mich damals mitten in der Nacht verfolgt hat. Er war danach einfach verschwunden, ich habe ihn nie wieder gesehen, bis heute. Er steht vor meiner Schule. Als er mich sieht kommt er grinsend auf mich zugelaufen...