Memories

Kapitel 13

Die große Halle ist festlich geschmückt mit großen Tannenbäumen. Die Haustische sind verschwunden und an ihrer Stelle steht ein einziger, großer runder Tisch, um den sich alle Insassen von Hogwarts zu dieser Zeit des Jahres eingefunden haben. Zum einen sitzen da einige Professoren, wobei auch nicht alle Weihnachten im Schloss verbringen, sowie Poppy Pomfrey und drei Schüler, die über Weihnachten nicht nach Hause gehen wollten oder konnten. 

„Ah, Severus, Hermine, fröhliche Weihnachten. Kommt, sucht euch einen Platz." werden sie auch schon von der Schulleiterin begrüßt. Alle anderen scheinen wie erstarrt, wenn man mal von Madam Pomfrey absieht, die sich ein Lachen nur knapp verkneifen kann. "Guten Morgen und frohe Weihnachten", meldet sich Hermine und geht gemeinsam mit Severus zu den zwei leeren Stühlen neben Minerva. 

Auch Severus meldet sich erstaunlicherweise zu Wort: „Frohe Weihnachten." Anschließend lächelt er Hermine zu und rückt ihr ihren Stuhl zurecht. 

„Danke, Sev", lächelt sie ihn an. 

Schließlich wendet sich Poppy von links an Severus, der in Gedanken versunken an seinem Brötchen kaut: „Nimmst du deine Medizin?" 

Daraufhin nickt Severus nur stumm und die alte Medihexe scheint nur wenig überzeugt, deshalb beugt sie sich etwas weiter vor, um den schwarzhaarigen Zauberer neben ihr drumherum sehen zu können und so Sichtkontakt mit Hermine herstellen zu können. 

„Keine Angst, Poppy. Er nimmt seine Tränke, da passe ich schon darauf auf", versichert diese. 

„Die Brille steht dir übrigens, Severus", zwinkert Minerva ihm zu, um ihn etwas aus seinen Gedanken zu holen. 

Dieser verschluckt sich dabei allerdings an dem Schluck Kaffee, den er gerade getrunken hat und muss heftig um Atem ringen. 

Die Professoren scheinen sich mittlerweile aus ihrer Schockstarre befreit zu haben, die drei Schüler jedoch nicht. Der Junge blickt skeptisch auf den tot-geglaubten Professoren, während die beiden Anderen am Tisch ihn durchaus etwas angstvoll anschauen. 

So, wie die drei schauen, müssen sie mindestens Viertklässler sein. Sie scheinen Severus noch als Schulleiter zu kennen... überlegt Hermine, ihren Tee trinkend. Irgendetwas an dem Jungen scheint mir komisch. Er sitzt neben den Anderen, reagiert aber rein gar nicht auf seine Mitschüler. Er wirkt teilnahmslos und zupft sich die ganze Zeit am Ärmel herum. 

Der junge Ravenclaw hat ihr Interesse geweckt. Leise wendet sie sich an Minerva: „Sag, was hat es mit den drei Schülern auf sich?" 

„Nun ja, die beiden, die sich unterhalten, sind Jane und Josh Mallard, Ravenclaws, ziemlich schlau, Jane ist Zweitbeste ihres Jahrgangs und Josh ist dicht dahinter. Sie spielen beide für ihre Mannschaft Quidditch. Sie mussten aufgrund von familiären Problemen hier bleiben. Die Eltern mussten kurzfristig nach Amerika zu Verwandten", erklärt sie, während sie auf die beiden Schüler schaut, die sich leise sehr angeregt unterhalten. 

„Und der andere Junge?", hakt die Brünette nach. 

„Das ist Blake Destler. Hochintelligent, der Junge. Macht bei mir im Unterricht immer genug Fehler, um sehr gut zu sein, aber nicht immer volle Punktzahl zu haben. Er bringt sich häufig in Schwierigkeiten, ich habe ihn oft in meinem Büro. Blake ist eigentlich immer allein. Ich habe ihn noch nie mit jemandem außerhalb des Unterrichtes reden sehen, zumindest nicht freiwillig." 

Verstehend nickt Hermine und versinkt in Gedanken.

„Hermine, kommst du?", fragt sie eine tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr. Leicht erschrocken dreht sie sich um und blickt genau in Severus' schwarze Augen.