Nach den Zeitreisen: Wir finden Leben!

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" Kartoffelgratin" Femlay.

Ihre Haare sind um sie herum gelegt, und es könnte beinahe wie ein Kranz aussehen, wären sie nicht so kurz; ihm gefallen die kurzen Haare aber, sie geben ihr etwas freches, erwachsenes und lassen sie generell einfach hübsch aussehen- wobei, hübsch ist sie auch sonst immer.
Sie sieht ihn aus großen Augen an, als er sich neben sie legt, nah, aber nicht ganz so nah, dass sie sich berühren. Wenn sie ihn berühren will, kann sie sich bewegen, aber von sich aus wird er das nicht tun.
Doch das tut sie nicht, sie dreht sich nur zu ihm, lächelt ganz leicht, und er würde sich jetzt ganz gerne zu ihr hinbeugen und sie küssen- es wäre auch nicht so viel, und sie sieht so schön aus. 
Irgendwie kommt es ihm immer noch leicht surreal vor, dass sie ihn leiden kann- endlich- und dass sie sich neben ihm wohlfühlt, und dass er sie jeden Tag sehen kann, ob bei ihr daheim, oder bei ihm, oder in der Uni- er kann sie immer sehen, und er muss sich nur ganz leicht bewegen.
" Dario", sagt sie, und er zuckt zusammen und zurück, was sie zum Lächeln bringt.
" Ja?", sagt er, ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht, nur ein wenig.
" Ich bin froh, dass du das für mich machst. Also", murmelt sie, "Meine Begleitung bist, für dieses Tanzdingens", fügt sie an, sieht ihn dann an- ihm ist, als könnte sie einfach durch ihn durchschauen, mit ihren riesigen, grauen Augen, die ihn anfunkeln.
" Aber, auch wenn das jetzt super dumm klingt", murmelt sie, "Verlieb dich nicht in mich", sagt sie,  grinst dann- ihre Wangen werden rot, "Ich meine- also, nicht dass du das tun würdest, aber... nur so im Prinzip, und", stammelt sie, er lässt sich zu einem Lachen hinreißen, verdreht dann gespielt die Augen.
" Keine Sorge, Femke.", sagt er, "Wenn ich mich in dich verliebe, lass ich es dich wissen."
" Wie?"
" Mit einem Codewort, oder so.", murmelt er, "Das sag ich dann, und dann kannst du weglaufen.", sagt er, lacht dann, "Mit einem Codewort- öhm. Kartoffelgratin!", exklamiert er, und sie bricht in Lachen aus, nickt dann. Er lacht mit.
Schließlich steht sie auf, lässt sich auf ihren Stuhl fallen.
" Ich lern grade ein neues Stück fürs Cello- willst du es hören?", fragt sie, und bevor er antworten kann, redet sie schon weiter, "Natürlich willst du", sagt sie, streckt ihm dann die Zunge raus. Er lehnt sich zu ihr, knufft sie leicht in die Seite.
" Du bist eine Irre, Femke", murmelt er, "Aber, spiel. Ich, als Musikkenner, kann das sicher gut bewerten."
Sie fängt an zu spielen, und er erkennt das Thema fast sofort; ein wehmütiger Ausruck nimmt auf ihrem Gesicht Platz ein, den er bewundert und beobachtet. Sie ist so schön, und so angreifbar, wie sie da spielt und sich nicht um irgendwas kümmert, sondern nur mit der Musik schwingt. Gott, sie ist so wunderschön.
Die Worte kommen über seine Lippen, bevor er es verhindern kann.
" Kartoffelgratin."

Through Time and SpaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt